Prototyp | Terrorscape

Prototyp | Terrorscape

Es sollte eine ganz entspannte Reise werden. Zunächst schien die Sonne, doch bereits nach einiger Zeit verdunkelte sich der Himmel und es fing plötzlich an fürchterlich zu regnen. Kurz darauf gab das Auto sonderbare Geräusche von sich. Als der Motor den Geist aufgab, meinte Marco, dass wir zu Fuß nach Hilfe suchen müssten. Wenigstens konnte einer von uns hier draußen in den Wäldern die Ruhe bewahren. Wir entdeckten ein, dem Anschein nach, verlassenes Anwesen. Wir klopften, doch niemand öffnete uns. Die Tür schwang mit einem knarzenden Geräusch auf und wir traten ein. Wir suchten vergebens nach dem Hauseigentümer und als wir bereits im Begriff waren zu gehen, bemerkten wir, dass die Tür verschlossen war. Wir sind nicht allein.

 

Darum geht es in dem Spiel

„Terrorscape“ ist ein One Vs. Many Hidden-Movement-Spiel aus der Feder von Jeffrey CCH. Es ist für 2-4 Personen ausgelegt und eine Partie dauert, laut Entwicklerteam ICE Makes, durchschnittlich 30-45 Minuten. Die Finanzierungskampagne zu „Terrorscape“ wird voraussichtlich im 2. Quartal 2023 auf Kickstarter starten, einer Plattform, auf der Projekte durch Crowdfunding finanziert werden. In „Terrorscape“ schlüpfen die Spieler und Spielerinnen entweder in die Rolle von Überlebenden oder in die Rolle eines Killers.

 

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Die Überlebenden spielen entweder alleine oder im Team aus maximal drei Leuten und versuchen, mithilfe von Schlüsseln zu entkommen oder das Radio zu reparieren, um gerettet zu werden. Die Aufgabe des Killers ist es, einen Überlebenden umzubringen.

 

Flieht ihr Narren

„Terrorscape“ wird in Runden gespielt. Dabei wechseln sich die Überlebenden und der Killer ab. Durch das Haus in der Mitte des Spielplans bleiben die Bewegungen der Überlebenden dem Killer verborgen.

 

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Überlebenden: Sind die Überlebenden am Zug werden zunächst alle Geräuschmarker vom Spielfeld entfernt. Anschließend können extra Aktionen durch Gegenstandskarten eingesetzt werden. Danach stehen den Überlebenden folgende Aktionen zur Auswahl:

Bewegen: Die Figur darf ein bis zwei Felder auf dem Spielplan vorgerückt werden.

 

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Suchen: Auf einem Feld mit einem Schlüsselsymbol suchen, um zwei Karten vom Schlüsseldeck zu ziehen. Eine der Gegenstandskarten wird ausgewählt und dem Charakter zugeordnet. Hierdurch ist es möglich in den Besitz von Schlüsseln zu gelangen. Wird ein Schlüssel gezogen, so wird dieser auf dem Haus in der Mitte des Spielplans platziert, sodass der Killer stets weiß, wie viele Schlüssel die Überlebenden besitzen. Insgesamt sind fünf Schlüssel notwendig, um aus der Villa zu entkommen.

Ersatzaktion: Diese Aktionen können auf den Charakterkarten oder auf den Gegenstandskarten aufgedruckt sein. Sie erlauben das Ausführen einer speziellen Fähigkeit.

Reparieren: Befindet sich ein Charakter im Raum mit dem Radio, kann dieser das Radio reparieren. Hierfür muss ein Geräuschmarker und ein Fortschrittsmarker auf dem Feld platziert werden. Das Radio ist repariert, sobald sich fünf Fortschrittsmarker auf dem Radiofeld befinden. Anschließend wird der Killer informiert, dass Hilfe unterwegs ist. Nach fünf Runden endet das Spiel und die Überlebenden gewinnen, solange keiner von ihnen vorher stirbt.

 

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Erkunden: Nach dem Ausführen der Erkunden-Aktion, darf ein Charakter zwei Karten vom Erkundungsdeck ziehen und eine Gegenstandskarte behalten.

Am Ende der Runde der Überlebenden werden nun alle Geräuschmarker dem Killer verkündet. Diese sind für den Killer der einzige Anhaltspunkt für die Aufenthaltsorte der Charaktere.

Killer: Wenn der Killer an der Reihe ist, zieht dieser Karten von seinem individuellen Stapel und spielt diese aus, um die Überlebenden zu fangen, sie zu attackieren, sie einzusperren oder sie das Fürchten zu lehren. Anders als bei den Überlebenden, muss der Killer den anderen Spielern und Spielerinnen jedes Mal mitteilen, sobald er sich bewegt. Ist der Killerstapel aufgebraucht, steigt der Killer um ein Level auf und erhält Zugang zu neuen Karten oder erhöht die Kampfkraft.

 

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Kommt es zu einem Kampf zwischen dem Killer und einem Überlebenden, so können Gegenstände eingesetzt werden, um die Kampfkraft des Überlebenden zu stärken. Die Würfel werden anschließend in den Würfelturm geworfen und der Kampfkraft angerechnet. Danach werden die Kräfte verglichen. Gewinnt der Killer, wird der oder die Überlebende verletzt und flieht. War der Charakter bereits verletzt, stirbt dieser. Gewinnt der Charakter das Duell, darf sich dieser zurückziehen und der Killer erhält sofort vier Karten vom eigenen Stapel.

Das Spiel endet, sobald die Überlebenden entkommen sind oder mindestens einer der Charaktere gestorben ist.

 


 

 

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Zunächst möchte ich an dieser Stelle betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, die Spielmechaniken wie auch die Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und werden vermutlich im Laufe der Kampagne und der Entwicklungszeit angepasst.

Noch nie ist es mir so schwergefallen wie heute, den vorangegangenen Absatz in meine Prototyp-Review zu schreiben, da das Spiel bereits wirkt, als würde ich hier die finale Version in meinen Händen halten. Ich könnte mir hier heute den Mund fusselig reden, warum mir das Material so gut gefällt. Stattdessen bitte ich euch einfach, die Bilder auf euch wirken zu lassen. Das Material ist absolute Spitzenklasse. Die Miniaturen der Killer sehen hervorragend aus. Besonders die Miniatur des Geistes hat es mir angetan. Die Karten und die Playerboards sind wunderschön illustriert und das Material fügt sich perfekt ineinander ein. Das Alleinstellungsmerkmal jedoch ist die riesige Villa in der Mitte des Spielplans. Ich kann nur meinen Hut vor solch vortrefflicher Qualität ziehen.

 

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Zusätzlich bietet die Villa einen Sichtschutz, wodurch das Spiel sehr innovative Wege beschreitet. Darüber hinaus fungiert sie auch noch als Würfelturm. Das einzige Manko hierbei ist das Auf- und Abbauen. Nach einigen Partien sollte das jedoch auch schnell von der Hand gehen.

Spielerisch erinnert mich „Terrorscape“ sehr an das Videospiel „Dead by Daylight“. Das Prinzip bleibt gleich, es gibt einen Killer und mehrere Überlebende, die sich kaum zur Wehr setzen können und versuchen zu entkommen. Auch „Dead by Daylight“ hat kürzlich eine Brettspielumsetzung bekommen, die ebenfalls auf Kickstarter lief und noch nicht ausgeliefert wurde. Ich bin sehr gespannt, ob „Dead by Daylight“ eine bessere Umsetzung der Thematik gelingt als „Terrorscape“. Bei dem, was ich bisher von beiden Spielen gesehen habe, hat „Terrorscape“ für mich ganz klar die Nase vorn.

 

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Allerdings habe ich auch ein paar Kritikpunkte. Zuerst würde ich mir noch mehr Abwechslung wünschen. Alle Personen sollten mehr Möglichkeiten bekommen, die Felder zu nutzen, die bisher keine Symbole aufgedruckt haben. „Terrorscape“ ist bisher noch recht simpel gehalten. Hierdurch ist es zwar schnell gespielt und einfach erklärt, aber der Wiederspielwert könnte darunter leiden. Außerdem müssen die Anleitung und einige Regeln nochmals überarbeitet werden. Die Spielerhilfen beispielsweise sollten alle Phasen der Runde der Überlebenden enthalten und nicht nur die möglichen Aktionen.

 

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Zusammenfassend kann gesagt werden, dass „Terrorscape“ wahnsinnig viel Potential bietet. Die verschiedenen mitgelieferten Killer unterscheiden sich sehr gut voneinander und auch das Spiel selbst funktioniert gut in jeder Spielerzahl. Fans von „Dead by Daylight“ sollten definitiv einen Blick riskieren, da das Horrorfeeling gut vermittelt wird. Lasst euch nicht von der englischen Sprache abschrecken, da sie ziemlich leicht verständlich geschrieben ist und das Spiel nur wenige Textpassagen enthält. Für mich ist „Terrorscape“ bereits jetzt ein echter Geheimtipp.

 

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Bilder des Spielmaterials

 

 

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