Test | Quiz Club

Verfasst von Alex & Wandee Steinmaier am 23. März 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Wichtiger als Alles zu wissen, ist, wo die richtigen Antworten zu finden sind.

Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!

Der permanente Telefonjoker

Alle nehmen sich eine Charakter-Karte und den dazugehörigen Chip. Die Fragekarten sind den einzelnen Charakteren nach Interessen zugeordnet. So interessiert sich Marike beispielsweise für Naturwissenschaften, während Bernd Musik und Kunst begeistert. Dies hat spielerisch keine Bewandtnis, ermöglicht es aber, vor Spielbeginn nur Fragen bestimmter Themen zu wählen.

Vor der ersten Runde einigen sich alle auf einen kooperativen, oder kompetitiven Spielmodus. Dies wirkt sich im Spielverlauf auf die Punktevergabe aus.

Die Charakterkarte jeder Person wird aufgedeckt ausgelegt. Diese signalisiert, dass ihr noch keine Frage in dieser Runde gestellt wurde. Alle erhalten fünf Fragekarten auf die Hand und es kann losgehen.

Wer am Zug ist, wählt eine Frage von einer der Handkarten und stellt Sie einer der anderen Personen, deren Charakterkarte signalisiert, dass sie noch nicht befragt und somit nicht umgedreht wurde. Danach wird wieder auf das Handkartenlimit nachgezogen und die nächste Person ist dran. Wurde jeder einmal befragt, startet eine neue Runde und alle Charakter-Karten werden wieder aufgedeckt.

Es gibt Fragen in drei Schwierigkeitsstufen. Im kooperativen Spielmodus erhalten beide, die fragende als auch die beantwortende Person, entsprechend ein bis drei Siegpunkte für eine richtige Antwort.

Im kompetitiven Modus erhält nur die aktive Person Siegpunkte, wenn die Frage falsch beantwortet wird. Dabei gibt es drei Punkte für eine leichte Frage, während es nur einen gibt, wenn es sich um eine schwere Frage handelte.

Jeder Siegpunkt wird auf einem Spieltableau gewertet. Wird dabei eine Barriere überschritten, wird das Handkartenlimit um eins reduziert. Nach sechs Runden endet das Spiel und die Person mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

„Quiz Club“ ist, wie der Name schon sagt, ein Wissensspiel. Allerdings muss die aktive Person nicht selbst die Antwort wissen, sondern nur die richtige Person auswählen, die die Antwort hoffentlich kennt. Hierfür bekommen im kooperativen Modus die Person, die die Frage stellt, und die, die richtig antwortet, beide Siegpunkte.

Das ist durchaus ein interessanter Ansatz, da es in einer Gruppe auch für alle spannend ist, wer wem in welchem Bereich besonderes Wissen in welchem Schwierigkeitsgrad zutraut.

Grundsätzlich sind viele interessante Fragen enthalten, zu denen es entweder genau eine Lösung gibt, Begriffe nach Jahren, Größe, etc. eingeordnet werden müssen, oder eine Schätzung abzugeben ist, beispielsweise, wie viele in der Spielgruppe besitzen ein Haustier.

Gut hat uns neben den einfachen Regeln und den gelungenen Spielhilfen gefallen, dass einzelne Themenbereiche durch Farben aussortiert werden können, wenn einer Gruppe beispielsweise Literatur nicht liegt, oder diese Fragen schon häufiger verwendet wurden.

In großer Runde mit acht Personen wollte das Konzept bei uns nicht so richtig zünden, dafür gab es zu viel Wartezeit bis jemand aktiv werden darf. Mehr Spaß machte es mit etwa fünf Personen. Der Fortschritt auf der Punkteleiste wirkt allerdings eher etwas zufällig, da er stark abhängig von den Fragen der gezogenen Karten ist, über deren Einstufung in die Schwierigkeitsgrade viel diskutiert wurde. Beispielsweise mussten bei Schwierigkeitsstufe eins Ausdrücke wie Barnum Effekt, Broken Windows-Strategie oder Streisand-Effekt bekannt sein, während die Frage der Stufe zwei lautete, wie viele aus der Runde ein Haustier besitzen. Da aber aus fünf Handkarten mit jeweils drei Fragen gewählt werden kann, ist es meist möglich, auszuweichen, daher ist dies kein wirkliches Problem.

Der kompetitive Spielmodus kehrt das Spielkonzept um. Es werden Fragen an Personen gerichtet in der Hoffnung, dass diese die Antwort nicht kennen. Die kann natürlich auch interessant sein, allerdings ist dies mit Vorsicht zu genießen, da es aus unserer Sicht durchaus persönlich werden kann, jemandem die Antwort zu einer einfachen Frage nicht zuzutrauen.

Wie bei den meisten Quizspielen kann es trotz eines beeindruckenden Stapels an Fragekarten mit insgesamt 960 Fragen passieren, dass sich Fragen nach einigen Partien wiederholen. Um dem entgegenzuwirken können einige Erweiterungen dazu gekauft werden.

Unterm Strich ist „Quiz Club“ ein Wissensspiel, das aus unserer Sicht zwar nicht aus der Menge an Konkurrenztiteln besonders hervorsticht, aber Fans dieser Spiele durchaus durch die interessanten Fragen ansprechen dürfte.

Bilder zum Spiel

Tags: 3-8 Personen, Quiz, Partyspiel