Test | Pocket - Escape - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Wie an der Spielbeschreibung schon abzulesen ist, handelt es sich bei den „Pocket – Escape“-Spielen um kleine kompakte Rätsel für zwischendurch. Hier kann sich eine Person für etwas mehr als eine halbe Stunde ein wenig ablenken und die Geschichten aus der Welt von Dysturbia erkunden. Generell ist „Pocket – Escape“ auf ungefähr 45 Minuten ausgelegt und konzentriert sich v. a. auf 1-2 Personen, da viele Textpassagen ein größeres Zusammenspiel erschweren.
Die meisten Rätsel funktionieren auch gut und bieten Abwechslung. Nach insgesamt 4 Rätseln ist das jeweilige Abenteuer dann aber schon vorbei und es geht in die Endwertung von benötigter Zeit und verwendeten Hinweisen.
Das Spiel leidet meiner Meinung nach allerdings an drei größeren Schwachstellen.
Die erste Schwachstelle liegt im Hilfesystem. „Pocket – Escape“ macht hier den Fehler, der Spielgruppe nicht die Möglichkeit der Erkenntnis zu bieten, sondern liefert meist direkt die Antwort. Während der erste Hinweis in fast nie tiefergehende Hilfe bietet und eher nach der Art „Hast du schon mal das Buch mit offenen Augen angesehen?“ daherkommt, ist der zweite Hinweis direkt die nächste Seitenzahl, wodurch das Rätsel übersprungen und die Spielgruppe übergangen wird. So war ich mir bei einem Rätsel absolut sicher, alles richtig gemacht zu haben, kam jedoch auf keine Lösung und war enttäuscht, dass ich als Hinweis nur die nächste Seitenzahl bekam. Wo genau mein Fehler nun lag, werde ich wohl nicht erfahren.
Der zweite Knackpunkt sind einige der Rätsel. Diese beinhalten meist so wenig Informationen, dass die Hilfe nicht benötigt wird, weil man etwas nicht versteht, sondern vielmehr, weil man kaum eine Ahnung hat, was eigentlich zu tun ist. Manche Rätsel sind dabei sehr kompliziert und verzwickt gestaltet, während andere es zwar versuchen zu sein, in ihrer Ausführung aber scheitern. So musste ich bei einem Rätsel ein bestimmtes Blatt Papier auf eine gewisse Weise falten. Das konnte ich aber überspringen, da ich die Lösung des Rätsels direkt auf dem Zettel entdeckt habe.
Das dritte Problem war die sogenannte Lösungsmatrix. Jedes Rätsel gibt der Gruppe eine Koordinate für diese Matrix. Kommt bei einem Rätsel B7 heraus, ist es klar, dass Feld 7 in Reihe B gemeint ist und hier der Hinweis für die nächste Seite liegt. „Pocket – Escape“ reicht das aber nicht, da die Spielgruppen ja auch Fehler machen und eine falsche Koordinate gefunden haben könnten. B7 führt damit zu einer Rechnung, die meist quer über die Matrix geht. Nicht selten sieht die Rechnung dann so aus: „Gut… für B7 brauche ich das Ergebnis von E3 minus 2, während E3 das Ergebnis von D6 geteilt durch das Ergebnis von E2 ist…“ Es ist nicht schwer nachzuempfinden, dass die Fährte durch die Matrix wegen dieser verstrickten Rechnungen komplett verloren geht und niemand mehr richtig durchblickt. Dabei geht es weniger darum, dass die Rechnungen komplex sind, jedoch wirkt der Prozess an sich zeitweise sehr übertrieben.
Grundlegend bietet „Pocket – Escape“ für seine ungefähr 7€ ein Rätselspiel, mit dem sich erprobte Rätselfans bestimmt die Zeit vertreiben können. Gleichzeitig stehen hier Neulinge aber vor einer meiner Meinung nach zu großen Hürde, als dass ich ihnen das Spiel mit gutem Gewissen empfehlen könnte. Obwohl sich das Spiel laut eigenen Aussagen auf Neulinge konzentriert, hatte ich hier teilweise meine Schwierigkeiten und Frustmomente. Für den Preispunkt lässt sich in der doch sehr großen Konkurrenz eine einstiegsfreundlichere Alternative finden.
Spielgruppen, die bereits „Pocket – Escape“ gespielt haben oder das noch vorhaben, können uns gerne ihre Eindrücke und Erfahrungen zukommen lassen. Ich bin immer sehr gespannt darauf, welche Spielmomente andere mit Spielen dieses Genres haben, da es in der Vergangenheit immer wieder zu interessanten Gemeinsamkeiten und Unterschieden kam!
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Bilder vom Spiel
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