Test | Fun Facts
Wie gut kennt Ihr die anderen Personen am Tisch? Wer wäre gern reich, wer kocht am liebsten Essen und wer hat die meisten Schlüssel in der Hosentasche? Wen von denen würdest Du im Armdrücken besiegen? Meist irrelevante Fragen werden hier zu einem Spiel, das einen tieferen Einblick in das eigene Leben offeriert und das der anderen. Wie sehr mag ich eigentlich meinen eigenen Vornamen?
"FUn Facts" wurde uns freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Worum geht es in dem Spiel?
„Fun Facts“ ist ein sehr einfaches und kooperatives Partyspiel, bei dem es darum geht die eigene Antwort auf eine Frage in eine Reihenfolge einzuordnen.
Alle bekommen einen beschreibbaren Pfeil aus Kunststoff. Auf die eine Seite kommt der eigene Name, auf der anderen ist Platz für die Antworten. Es werden zufällig acht Fragekarten verdeckt bereit gelegt und dann kann es schon losgehen.
Eine Person zieht eine Fragekarte, auf der so etwas steht wie „Wie viele Tattoos hast du?“. Dann schreiben alle am Tisch ihre Antwort geheim auf ihren Pfeil. Wer die Frage vorgelesen hat fängt an und legt den eigenen Pfeil in die Tischmitte. Die nächste Person im Uhrzeigersinn legt nun ihren Pfeil entweder über, oder unter den Pfeil, um anzuzeigen, dass sie glaubt mehr, oder weniger Tattoos zu haben. Dann wird der nächste Pfeil platziert und so weiter. Es darf sich auch zwischen zwei Pfeile gedrängelt werden. Zum Schluss darf die Person, die begonnen hat, noch einmal ihren Pfeil umlegen und dann folgt eine Wertung.
Alle Pfeile werden von unten nach oben aufgedeckt. Sollte ein Pfeil nicht in der korrekten aufsteigenden Reihenfolge liegen, wird dieser aus der Reihe entfernt. Jeder Pfeil, der übrigbleibt, ist einen Punkt wert. Danach wechselt die Startperson. Sind acht Runden vorüber kann an einer Tabelle abgelesen werden wie gut die Gruppe abgeschnitten hat.
Der erste Blick auf Fragen wie „Wie gerne Feierst du deinen Geburtstag? (von 0 bis 100)“, oder „Wie schüchtern bist du? (von 0 bis 100)“ haben mich befürchten lassen hier mal wieder auf so ein unkreatives 08/15-Partyspiel gestoßen zu sein, bei dem jede zweite Frage das Wort „Sex“ enthält.
Zwar habe ich nicht einmal eine Anspielung auf Geschlechtsverkehr in dem Spiel gefunden, aber dennoch wirken die Fragen, als ob sie alle an einem Nachmittag ersonnen wurden. Doch das hat dem Spielspaß keinen Abbruch getan.
Die erste Runde war so witzig, dass wir direkt noch eine drangehangen haben. Als wir das nächste Mal in gleicher Runde saßen, haben wir auch wieder zu „Fun Facts“ gegriffen und mehrere Runden gespielt, weil es doch irgendwie interessant ist.
Durch die Kooperation ist der Druck möglichst viele Punkte zu machen erst einmal raus. Das macht es angenehm zu spielen. Es wird ein bisschen herumgeblödelt, bis das Spiel vorbei ist. Nach mehreren Partien kann einen dann doch der Ehrgeiz packen eine bessere Punktzahl als beim letzten Versuch zu bekommen, oder die Punkte einer anderen Gruppenkonstellation zu schlagen. Das Spiel hält nämlich eine Liste bereit, in welche die Punkte samt die Namen der Spielerinnen und Spieler eingetragen werden können.
Ich habe das Spiel bisher nur mit Leuten gespielt, die ich seit Jahren kenne. So macht es auch Spaß, weil man die anderen am Tisch wirklich einschätzen kann. Wenn ich „Fun Facts“ mit fremden Menschen, z.B. auf einer Messe, spielen würde, könnte ich Antworten auf Fragen wie „Wie viele Zimmer hat dein Zuhause“ doch gar nicht sortieren. Wie soll da Spaß entstehen?
Einige Fragen waren für uns auch Gratis-Punkte. „Bei durchschnittlich wie vielen Mahlzeiten pro Woche isst du Fleisch“ mit vier Vegetarierinnen und Vegetariern am Tisch sorgt dafür, dass eine Reihe Nullen sortiert werden muss. Bei anderen Fragen kamen wir auf das gleiche Ergebnis. Hätten die Fragen etwas mehr Tiefe, ein wenig mehr Kreativität und würden etwas spezieller auf den Charakter eingehen als „Wie sehr magst du Disney-Filme?“, wäre das Spiel mit Sicherheit spannender. Denn die lustigen Fragen waren die, die gar nicht so einfach zu beantworten sind. „Wie feministisch bist du eingestellt“ birgt schon ein gewisses Konfliktpotential und sorgt sicher für eine Nachbesprechung der Wertung. Sich nach der Runde erklären zu müssen, habe ich schon bei „Dixit“ immer sehr genossen.
Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel, denn „Fun Facts“ richtet sich eher an ein Publikum, das „Tabu“ und „Activity“ im Schrank stehen hat. Es ist einfach zur abendlichen Unterhaltung gedacht. Diesen Job macht „Fun Facts“ sehr gut und ist absolut empfehlenswert, wenn jemand auf genau so etwas aus ist.
Wer „Just One“ und „So Kleever!“ mochte, die übrigens alle vom gleiche Verlag kommen, wird auch bei „Fun Facts“ Spaß finden. Ein einfacher Zugang mit praktischem Material und einem guten Unterhaltungsfaktor.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 4-8 Personen, 30 Minuten, Partyspiel