PACIFIC RAILS INC. // erster Eindruck
Zu den vielen Neuheiten, die wir auf den B-Rex Tagen anspielen durften, zählte auch PACIFIC RAILS INC. Das komplexe 2-4 Personen Spiel von Dean Morris, mit den Illustrationen von Damien Mammoliti, erscheint auf Deutsch bei Kobold. Ende November 2021 soll es erhältlich sein.
Darum geht es im Spiel
Eine Eisenbahnlinie soll gebaut werden, die erstmals Ost- und Westküste der USA verbindet. In PACIFIC RAILS INC. stellen die Spieler und Spielerinnen ein Team aus Spezialisten zusammen und planen ihre Route, um die beiden Küsten am schnellsten zu verbinden.
Ressourcen müssen produziert, Schienen gelegt, Tunnel in Berge gesprengt und Brücken gebaut werden. Dabei werden Städte verbunden, Bahnhöfe und Telegraphenstationen errichtet.
Durch Koppeln von Wagons an die eigene Eisenbahn, die das Tableau der Spieler und Spielerinnen darstellt, können mehr Fachkräfte eingestellt und mehr Material transportiert werden, was den Bau der Strecke schneller vorantreibt. Sobald sich die Strecken, die von den Küsten starten, treffen, wird die Runde zu Ende gespielt. Anschließend werden die Punkte gezählt, um zu bestimmen, wer am besten gebaut hat.
Spielmaterial
Der Spielplan ist zweigeteilt: die obere Hälfte dient der Beschaffung von Ressourcen oder Fachkräften sowie der Zählung von Siegpunkten, die unter Hälfte stellt in abstrakter Weise die Strecke dar, die es zu überbrücken gilt. Die kleinen Schienenteile und Spezialistenkärtchen sind aus dicker Pappe; Bahnhöfe, Telegraphenmasten und Worker aus Plastik. Lediglichen die Zugteile, die die Tableaus darstellen, sind sehr dünn. Der Spielplan ist überschaubar, passt zur Thematik und die Icons sind nach kurzer Einarbeitung gut verständlich.
Spielaspekte
PACIFIC RAILS INC. vereint mehrere Aspekte: Worker Placement, Enginebuilder und Eisenbahnspiel. Die Kernmechanik ist Worker Placement. In jeder Runde wird ein Arbeiter auf ein Aktionsfeld im oberen Teil des Spielfelds gestellt, um entweder Ressourcen zu erhalten oder andere Aktionen, wie das Anheuern von Spezialisten, durchzuführen. Dabei gibt es aber für die insgesamt 9 Optionen nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen, um diese zu nutzen. Die Arbeiter müssen so immer wieder entfernt werden, um sie an anderer Stelle einzusetzen.
Durch die Möglichkeit die eigene Eisenbahn auszubauen, indem Wagons angehängt werden, können mehr Spezialisten angeheuert werden, die in der Reihenfolge aktiviert werden, wie sie in der Eisenbahn sitzen. Somit wird ein kleiner Enginebuilder abgebildet.
Alle Spieler und Spielerinnen bauen auf dem gleichen Spielplan ihre Strecke, was bei mehr Personen im Laufen des Spiels zu Platzproblemen führt, da keiner seine Strecke für die restlichen Personen zu Verfügung stellen will. Die Strecken dürfen nämlich von allen verwendet und weiter gebaut werden.
Erster Eindruck
Für mich war es das erste Eisenbahnspiel überhaupt, das ich gespielt habe, da mich die Thematik bisher eher kalt gelassen hat. Aber ich muss sagen, ich wurde positiv überrascht, wieviel Spaß es macht, die eigene Strecke zu planen und zu bauen. Das Thema wirkt nicht aufgesetzt, die Mechaniken greifen gut ineinander und das Spielfeld wirkt nicht überladen – obwohl sich oft viele Worker auf der oberen Hälfte tummeln. Eine Sache, die mir gern mal ein kleiner Dorn im Auge ist, ist die Tatsache, dass das Spielfeld nicht modular zusammengestellt wird, sondern immer das Gleiche ist. Wie sich auf die Wiederspielbarkeit auswirkt, muss sich aber noch zeigen.
Obwohl ich persönlich keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Zugspielen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass es seine Reize hat und Anklang findet. Für mich hat es zumindest die Welt der Eisenbahnspiele eröffnet!
Bilder vom Spielmaterial
Tags: Enginebuilder, Streckenaufbau, Worker Placement, Amerika, Abstrakt, 2-4 Spieler, Eurogame