TEST // HÄTTE WÄRE WENN - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
HÄTTE WÄRE WENN ist ein Mikrospiel, dass an seinen eigenen Ambitionen scheitert. Ja, durch die vier Kartendecks und die damit einhergehenden Kombinationsmöglichkeiten bietet das Spiel trotz des kleinen Materialumfangs einen überraschend großen Tiefgang. Ja, bei HÄTTE WÄRE WENN kann dem Gegner durch kluges Umsortieren der Auslage und des Nachziehstapels die Zeitreise ordentlich vermiest werden. Aber das war es dann auch schon.
HÄTTE das Spiel nicht so eine hohe Downtime, würde es ein deutlich kurzweiligeres Vergnügen darstellen. Das liegt zum einen daran, dass die sehr klein gedruckten Kartentexte schwierig entziffert werden können. Ständig müssen die Karten vom Tisch genommen, gelesen und wieder zurückgelegt werden. Eine etwas größere Schrift oder eine intuitive Symbolik hätten hier Abhilfe schaffen können. Manche Regeln sind zudem nicht eindeutig, sodass in den ersten Partien häufig Rückfragen gestellt werden müssen. Hinzu kommt, dass die Mitspielenden während des Zug des Gegenübers nur eingeschränkt vorausplanen können, da sich Auslage und Nachziehstapel teilweise sehr stark ändern können. All das bedeutet schlussendlich, dass dies kein Spiel für Zwischendurch ist und die auf boardgamegeek.com angegebene Spielzeit gerade von unerfahrenen Spielenden deutlich überschritten wird.
WÄRE das eigene Schicksal nicht teilweise stark vom Zufall abhängig, wäre das Spiel weniger frustrierend. Gerade gegen Ende kann es durchaus vorkommen, dass schlicht die dringend benötigten Karten nicht mehr gezogen werden und man dann gnadenlos abgehängt wird.
WENN das Spiel etwas thematischer wäre, wären einige Aktionen sicherlich etwas einprägsamer und der Spielablauf würde sich nicht so mechanisch anfühlen. Auch wenn durch die überall platzierten Flavour-Texte versucht wird, das Thema des Spiels zu transportieren, ist dieses während des Spielens kaum präsent. Das wurde besonders deutlich, als ich meine ahnungslose Frau nach der ersten Partie gefragte habe, welches Thema HÄTTE WÄRE WENN denn hat und sie mit einem ausladenden Achselzucken reagierte. Der Spielablauf selbst reduziert sich darauf, dass die Spielenden versuchen, Karten möglichst gewinnbringend zu tauschen, was doch etwas generisch wirkt und sich letztlich auch als eintönig herausstellt.
Alles in allem hat HÄTTE WÄRE WENN den Test der Zeit bei mir nicht bestanden und wird somit bald der Vergangenheit angehören.
Ich kann es auch Gelegenheitsspieler:innen nicht empfehlen, da die langen Wartezeiten schnell zu Unmut führen könnten. Wer hingegen ein Set-Collection-Spiel für den Urlaub sucht, welches dabei regelmäßig auf den Tisch kommt, könnte nach einer gewissen Einarbeitungszeit möglicherweise Freude an HÄTTE WÄRE WENN haben.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 1-2 Personen, 15-30 Minuten, Set sammeln, Handmanagement