Haba verlässt Insolvenzverfahren aber entlässt mehr als 600 Mitarbeitende

Haba verlässt Insolvenzverfahren aber entlässt mehr als 600 Mitarbeitende

HABA, ein etablierter Spielzeughersteller aus Deutschland mit einer über 85-jährigen Tradition, bekannt für seine familienorientierten Brettspiele, hat nach der Planung einer erheblichen Reduzierung seiner Belegschaft um etwa 40 %, was mehr als 650 Arbeitsplätzen entspricht, das Insolvenzverfahren hinter sich gelassen.

Diese Maßnahme war Teil eines umfassenden Umstrukturierungsprozesses, durch den das Unternehmen von ursprünglich 1.677 Mitarbeitenden auf rund 1.000 reduziert wurde, um sich erneut auf die Produktion von qualitativ hochwertigen Spielzeugen und Spielen zu konzentrieren, die insbesondere die Entwicklung von Kindern unterstützen.

Die Entscheidung zur Eigenverwaltung und die anschließende Umstrukturierung folgten auf eine Zeit, in der das Unternehmen Einbußen erlitt, welche unter anderem durch fehlerhafte Entscheidungen in der Vergangenheit und durch Unterbrechungen in den Lieferketten verstärkt wurden, wie von Ilka Kunzelmann, einer Sprecherin des Unternehmens, gegenüber BoardGameWire erläutert wurde.

Begonnen im Jahr 1938 als Hersteller von Holzspielzeug, hat HABA sein Sortiment um Brettspiele wie „Rhino Hero“ und „Orchard“, Lernmöbel unter der Marke HABA Pro und Kinderbekleidung unter der Marke Jako-o erweitert. Trotz dieser Expansion musste das Unternehmen im Zuge des nach dem Covid-Konflikt entstandenen volatilen Marktes einen Umsatzrückgang von 11 % auf 313 Millionen Euro im letzten Jahr verzeichnen. Als Reaktion darauf gab HABA bekannt, die Bekleidungsmarke Jako-o zu Beginn des Jahres 2024 einzustellen und sich stattdessen wieder auf seine Kernkompetenz, das Holzspielzeug, zu konzentrieren.

Mario Wilhelm, der Geschäftsführer der HABA FamilyGroup, betonte die Bedeutung des Abschlusses des Eigenverwaltungsverfahrens als wesentlichen Schritt in Richtung einer gesicherten Zukunft und als klares Signal an Kunden, Lieferanten und die Region Oberfranken. Er verwies auf die positive Resonanz auf Messen in Nürnberg und Köln, welche die Bedeutung der Marken HABA und HABA Pro im Markt und für nationale sowie internationale Kunden und Partner unterstrichen.

Zur Unterstützung der Geschäftsführung wurden Wilhelm und Stefanie Frieß, eine weitere Geschäftsführerin, von dem externen Restrukturierungsexperten Marcus Katholing von Pluta Management ergänzt, und es wurde ein Lenkungsausschuss zur Beratung eingerichtet. Martin Mucha, ein Experte der Kanzlei Grub Brugger, hat die Eigenverwaltung begleitet und betont, dass intensive Arbeit in die klare Positionierung der Marke, tragfähige Kostenstrukturen und eine nachhaltige Positionierung des Unternehmens geflossen ist, um die Tradition und den Erfolg von HABA fortzuführen. Tobias Sorg von Dmp solutions hat in dieser Phase als vorläufiger Sachwalter im Interesse der Gläubiger fungiert.

 

Quelle

BoardGameWire

 

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