Tiwanaku | Ersteindrücke zum Deduktionsspiel
Deduktions-Erkundungsspiele gehören nicht zu den klassischen Genre-Kombinationen unter den Brettspielen, weswegen "Tiwanaku" bereit vor der Messe Aufmerksamkeit bekam. Wir haben das innovativ klingende Spiel ausprobiert.
In "Tiwanaku" übernehmen 1-4 Personen die Rolle je eines Volkes in einer unbekannten Region in der Nähe der Anden. Autor des Spiels ist Olivier Grégoire, die Illustrationen stammen von Raphaël Samakh und erschienen ist Tiwanaku dieses Jahr bei dem belgischen Verlag Sit Down!.
Spielplan von Tiwanaku (fiktiver Aufbau - kein Spoiler)
Darum geht es im Spiel
In Tiwanaku bewegen die Spielerinnen und Spieler über mehrere Runden ihre Figuren über den Spielplan, um Landschaftfelder zu erkunden oder Pflanzenplättchen zu deduzieren. Dabei orientiert sich das Spiel unter anderem an Minesweeper und Sudoku. Die Landschaften können zwischen ein bis fünf Felder groß sein und nur in bestimmten Konstellationen ausliegen. Ähnliche Bedingungen gelten für die Pflanzenplättchen. Gleiche Pflanzen können weder orthogonal noch diagonal angrenzend.
Nun müssen die Spielerinnen und Spieler kombinieren, auf welchen Felder welche Pflanzenplättchen liegen. Umzuschauen, ob die Vorhersagen korrekt sind, wird das Pachamama Rad zu Hand genommen. Dort werden die Zeilen und Spalten eingestellt und dann kontrolliert, welches Plättchen sich auf dem Feld befindet.
Pachamama Rad um die Vorhersagen zu kontrollieren
Meinung von Johannes:
Vor der Messe wurde viel über das Deduktionsspiel Turing Machine geredet. Leider hab ich am Donnerstag im Trubel der Messe völlig vergessen, mir das Spiel schnell zu sichern. Dank Peter haben wir am Sonntag zu viert Tiwanaku ausprobiert. Im Vorfeld der Messe habe ich fast gar nichts über Tiwanaku mitbekommen.
Das Spiel punktet zunächst einmal durch die Optik und das Material. Die bedruckten Meeple sehen toll aus und im Laufe der Partie werden immer mehr Plättchen auf den Spielplan gelegt, was zu einer tollen Tischpräsenz führt. Die erste Partie zu viert hat richtig Laune gemacht.
Auch solo lässt sich Tiwanaku sehr gut spielen. In meinen bisherigen Solopartien ist mir aber aufgefallen, dass ich sehr viel Zeit mit dem Pachamama Rad verbringe und das Spiel etwas Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen. Trotzdem hatte ich bis jetzt sehr viel Freude an Tiwanaku!
Schachtelinhalt mit dem Material der Deluxe Version
Meinung von Philipp
"Tiwanaku" hat mich bereits vor der SPIEL'22 brennend interessiert. ich konnte mir überhaupt nichts unter einem Deduktions-Erkundungsspiel vorstellen. Und dann noch diese Scheibe... ich war im positiven Sinne verwirrt. Denn als jemand, der immer auf der Suche nach Neuem und innovativen Mechanismen ist, klang das sehr vielversprechend.
Nach der Probepartie war dann schnell klar, dass es sich hauptsächlich um ein cleveres, aber doch nicht völlig bahnbrechendes Deduktionsspiel handelt. Durch ihre Position und Anordnung auf dem Spielfeld müssen Gelände und Pflanzen erschlossen werden. Dazu gibt es einen Startaufbau, der erste Hinweise gibt. Zwei Pflanzen können beispielsweise nicht direkt aneinandergrenzen und Gelände, die zwei Felder groß sind, können nur zwei Pflanzensorten enthalten.
"Tiwanaku" fühlt sich durch dieses Prinzip ein Stück weit wie eine moderne Brettspielversion von Sudoku an. Allerdings mit Siegpunkten, Rohstoffen und eigenen Spielfiguren. Die besondere Optik und das schön unverbrauchte Thema machen das Spiel zu einem meiner Messe-Highlights.
Spielplan mit Material der Deluxe Version
Quellen:
Tags: 1-4 Personen, Natur, Deduktion, Erkunden