Test | Oneironauts
IGAMES ist ein Verlag aus der Ukraine, der dem aktuellen Krieg trotzt, indem er weiter Spiele veröffentlicht. Demzufolge muss ich im Sinne der Transparenz gleich vorweg sagen, dass diese Besprechung des Spiels emotional aufgeladen ist. Ein Spiel aus einem Land im Krieg, das die Prämisse hat in Träume abzutauchen, zeigt einfach die Stärke des Mediums Brettspiel auf traurig schöne Art und Weise. „Oneironauts“ ist ein kooperatives Spiel. 2 bis 6 Personen versuchen in rund 30 Minuten gemeinsam zu gewinnen. Dies gelingt, indem ihr die Karte herausfindet, die nicht von einem Mitspielenden abgelegt wurde.
IGAMES hat uns "Oneironauts" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Träume sind immer möglich
Wir sind „Oneironauts“ und bekommen einen Begriff vorgegeben. Zu diesem suchen wir eine aus der Hand passende Karte und legen sie verdeckt ab. Danach kommt noch eine zufällige Karte aus dem Stapel hinzu. Schaffen wir mit der Mehrzahl der Personen die falsche Karte zu finden, gewinnen wir die Runde.
So viele Stimmen, wie für die falsche Karte gestimmt haben, gehen wir als Punkte auf der Schäfchen- Leiste vorwärts. Schaffen wir die 15, haben wir gemeinsam gewonnen. Ist unser Traumelixier vorher verbraucht, endet das Spiel und wir verlieren.
Wenn ich „Oneironauts“ rein spieltechnisch bewerten will, dann ist es ein freundlich gestaltetes Deduktionsspiel für die Familie. Es ist kooperativ, schnell verstanden dank der einfachen Regeln und von Personen entwickelt, die wissen wie es geht.
Das fängt bei der sehr hochwertigen Metallbox an, die seit „Detective Club“ zum Markenzeichen des Verlags IGAMES geworden ist und hört bei den schön illustrierten Karten auf. Das Spiel bereitet eine Menge Spaß und selbst Kinder können schon dabei sein. Vor allem die obligatorische „Warum hast du diese Karte genommen?“ Diskussion im Anschluss bereitet eine Menge Freude. Das Spiel stärkt dabei Gemeinsamkeiten und hilft, andere Mitmenschen besser zu verstehen.
Welche Details sind ihnen wichtig? Wo ist ihr Fokus bei der Bewertung eines Bildes? Was verbinden sie mit welchen Worten und Gefühlen? Es wären Stunden an Gesprächen notwendig, um viele dieser Informationen zu erlangen. Somit bietet das Spiel „Oneironauts“ genau das, was viele Spiele so stark macht: einen lebhaften Austausch.
Somit ist das Spiel für Familien, die noch nicht so viele Deduktionsspiele gespielt haben eine klare Empfehlung. Es ist auch ein Gateway Spiel, das mit altersgemischten Gruppen gut zu spielen ist und den Einstieg in dieses Genre ebnet.
Kommen wir zum Rahmen, der bei diesem Spiel einfach nicht fehlen darf. Dieses Spiel wurde während eines sich anbahnenden Angriffskrieges erdacht und während des Krieges produziert. Die Macher des Spiels, drei Männer, leben in Städten, die von Raketenbeschuss betroffen sind. Ich kenne und schätze den Autor des Spiels schon seit einigen Jahren. Es ist Oleksandr Nevskiy, der unter anderem die sehr guten Spiele „Detective Club“ und „Settlement“ erdacht hat.
Ich habe ihn auf der SPIEL’22 getroffen. Er hat mir selbst mitgeteilt, dass wir uns vielleicht „erst einmal“ nicht mehr sehen werden, da er und seine Freunde jederzeit zur Arme einberufen werden können.
Ich persönlich hoffe auf ein baldiges Ende des Krieges und viele weitere Spiele des Autors. Sicherlich hat er noch viele guten Ideen, die auf uns warten.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-6 Personen, 30 Minuten, Deduktion, Gleichzeitiges Spielen, Kooperativ