Test | Kleine Völker - großer Garten - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Spiele ernten bei mir schon einige Pluspunkte, wenn sie mir ein interessantes Thema offerieren, das im besten Falle noch hübsch gestaltet ist. „Kleine Völker großer Garten“ tut das, dachte ich, nur leider blieb von der Thematik im Spiel nicht viel zurück.
Es ist eine Grübelorgie ohne viel Zufall. Die einzigen Elemente, bei denen dem Spiel Glück angehängt werden könnte, sind die Bauvorhaben. Ansonsten ist das Spiel berechenbar. Theoretisch, denn es gibt so viele mögliche Ausgänge für einen Spielzug, dass mein kleines Gehirn es nicht schaffte mehr als zwei Züge der anderen Personen zu antizipieren. Dennoch ist es möglich und sorgt oft für Analysis Paralysis, wenn ich mir sicher bin, dass ein Bauvorhaben möglich ist und ich nur herausfinden muss wie. Also starre ich das Spielbrett an, bis es mir seine Geheimnisse verrät.
Bei der taktischen Analyse bleibt die tolle Thematik leider vollkommen auf der Strecke. Das Spiel hätte auch mit jedem anderen Thema funktioniert, ob ich nun Blumen auf einer Wiese pflanze, oder Gebäude in einer Welt voller kleiner Leute baue, ist unerheblich. Wer auf abstrakte Strategiespiele steht, bekommt hier eins mit einer super Optik geliefert, aber wer im Spiel ein Erlebnis sucht und eine Welt, in die man sich hineindenken kann, wird hier wahrscheinlich enttäuscht sein.
Dennoch ist das Spiel nicht unspannend. Denn es ist immer noch ein Strategiespiel, das viele taktische Möglichkeiten bietet. Gerade, dass ich steuern kann, wo der Schildkrötenkran als nächstes hinwandert, gefällt mir sehr gut, denn es sorgt für viel Interaktion zwischen den Spielerinnen und Spielern. Leider kam das Überfallen in unseren Partien oft zu kurz, da es einfach zu teuer ist, denn ich muss der geschädigten Person den Abrisspreis auszahlen. Das federt den Schmerz etwas ab, macht es aber auch ziemlich unattraktiv, außer ich bin mir sicher, dass ein großes Gebäude vom Feld gefegt werden muss, weil ich sonst das Spiel verliere.
Die Bauvorhaben sind oft kleine Puzzleaufgaben, da sie eine bestimmte Etagenhöhe mit bestimmten angrenzenden Feldtypen fordern. Es macht Spaß darauf herumzudenken und gleichzeitig zu überlegen, wie ich es den anderen vermiesen kann. Die Züge der verschiedenen Personen greifen so schön ineinander, zumal am Ende immer bestimmt werden darf, wer als nächstes am Zug ist. Auch die Mehrheiten Wertung in der Bevölkerungsphase bringen das Gegeneinander in dem Spiel sehr schön zum Vorschein. Und das in jeder Besetzung. Es funktioniert zu zweit genau so gut wie zu viert.
Für meinen Geschmack ist „Kleine Völker großer Garten“ leider etwas zu trocken strategisch. Ich hätte es gerne mehr gemocht, gerade wegen der wundervollen Aufmachung. Daher kann ich es nur eingeschränkt an Menschen empfehlen, die solche Denksportaufgaben in Brettspielform mögen.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Area Majority, Ressourcenmanagement, Aufbauspiel, 60 Minuten