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Test | World of Warcraft: Wrath of the Lich King

Test | World of Warcraft: Wrath of the Lich King

World of Warcraft, kurz WoW, kennen die meisten sicherlich als Computerspiel des Spieleentwicklers Blizzard. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2004 stellte das Online-Rollenspiel immer wieder neue Rekorde auf. Unter anderem wurde es 2012 gemessen am Umsatz zum erfolgreichsten Videospiel. Es folgten diverse Erweiterungen und just in der zweiten "Wrath of the Lich King" spielen wird gegen den dunkeln namensgebenden Fürsten. Ebenfalls ist sicherlich auch vielen das Pandemic-Spielsystem, ein Meilenstein des kooperativen Brettspiels, bekannt. 2008 erschien Pandemie und wurde im Jahr darauf zum Spiel des Jahres nominiert. Erfolgreiche Titel schreien nach Erweiterungen und so folgten diese über die Jahre. Jetzt kommt es zum Mash-up zwei erfolgreicher Giganten: Azeroth meets Pandemic! Auf dem Kontinent Nordend tritt die Spielrunde gemeinsam gegen die Horden des Lich Kings an, die sich wie ein Virus ausbreiten. Lässt sich also Arthas der Lich King einfacher als Corona bezwingen? Wird das Spiel, um im WoW-Slang zu bleiben, ein ernüchternder first try? Oder haben wir hier legendären Loot?

 

 InfoDas Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!

 

 

 

So funktioniert das Spiel

Zum Einstieg ins Spiel wählen wir zwischen sieben mächtigen Helden aus dem WoW-Universum einen Charakter aus. Die Charakter sind asymmetrischen angelegt und kommen mit speziellen Fertigkeiten daher. Ah, Glück gehabt! Kein zähes questen um den Charakter zu verbessern. Jein, denn für drei von insgesamt zehn Fraktionen müssen wir Quests erledigen. Gut gut, ich spiele den Tank und stürme auf die Monstrosität zu, du machst mit dem Magier Schaden und der Priester heilt uns. Der Paladin soll ... "Leeeeeeeerrrooooooy Jenkins!".

 

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STOP, so bitte nicht! Aber wie denn?

Wie Einstiegs geschrieben ist das Spiel eine Kombination aus WoW und dem Pandemic-System. Das Grundprinzip von Pandemie funktioniert folgendermaßen: Auf einer Weltkarte, in unserem Fall der Kontinent Nordend, gibt es verschiedene Krisengebiete. Dort wütet ein tödlicher Virus oder eben die Ghule des Lich Kings. Die Personen am Tisch planen gemeinsam ihr Vorgehen und versuchen die größten Gefahren in den Griff zu bekommen. Außerdem gilt es ein globales Ziel zu erreichen ohne die Welt ins Chaos stürzen.

 

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Die Spielgruppe muss also stets abwägen, welche Ziele Priorität haben. Dafür stehen in jedem Zug vier Aktionen zur Verfügung: Bewegen, Ausruhen, Kämpfen und Questen. Mit der Aktion Bewegung wandern die Helden zu benachbarten Feldern. Im weiteren Verlauf des Spiels können Flugrouten zu Hochburgen genutzt werden. Mittels der Aktion Kämpfen wird Schaden per Würfelergebnis ausgeteilt und sich verteidigt. Panzerhandschuhe zählen als Angriffstreffer und mit Schilden wird Schaden abgewehrt. Natürlich nehmen die speziellen Charakterfähigkeiten und der Einsatz von Handkarten Einfluss auf das Würfelergebnis. Lief der Kampf nicht sehr erfolgreich, kann die Aktion Ausruhen genutzt werden, um Lebenspunkte zu regenerieren. Die Höhe der geheilten Lebenspunkte wird ebenfalls durch würfeln bestimmt. Ja, und dann sind da noch die Quests. Die Anzahl der Erfolge werden ausgewürfelt und bei der jeweiligen Fraktion wird der Questmarker entsprechend weitergezogen. Handkarten können dabei ebenfalls den Questfortschritt beeinflussen. Ist das letzte Feld der Questreihe erreicht erhalten wir eine besondere Karte ähnlich der Ereigniskarten aus Pandemie.

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Spielende

Sind alle drei Quests abgeschlossen wird die finale Questreihe in der Eiskronenzitadelle freigeschaltet. Diese funktioniert wie die anderen Questreihen, ist aber ein Tick länger und anspruchsvoller. Erreicht der Questmarker das letzte Feld, wurde Arthas besiegt und Nordend von der Geißel befreit. Die Gruppe verliert das Spiel, wenn der Verzweiflungsmarker das letzte von acht Feldern (Ausbruchsleiste in Pandemie) erreicht. Der Marker wird weiter verschoben, wenn Ghule platziert werden müssen aber der Ghule-Vorrat leer ist und wenn ein vierter Ghul auf ein Feld gestellt werden müsste.

 


 

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Als alter aber nicht mehr aktiver WoW-Spieler – Grüße an Enigma auf Gorgonash – steht man WoW-Umsetzungen eher etwas kritischer gegenüber. Doch schon die tolle Adaption des Themas beim Brettspiel Small World of Warcraft konnte überzeugen. Beim Öffnen der Schachtel beginnt sofort die Zeitreise zurück und wir entdecken bekannte Orte wie Dalaran, Naxxramas, Ulduar usw. auf dem detaillierten Spielbrett. In World of Warcraft: Wrath of the Lich King wurde viel Wert auf Ausstattung und Gestaltung gelegt. Alle Illustrationen stammen aus dem WoW-Franchise sind wunderschön und thematisch passend. Die über 100 Karten haben eine gute Qualität, sodass Kartenhüllen fast überflüssig sind. Wahre Freude bereitet das Artwork der über 50 Heldenkarten. Jede Karte hat eine eigene Illustrationen, obwohl es spielmechanisch gar nicht notwendig gewesen wäre. Die sieben Heldenbögen sind ebenfalls schön illustriert und WoW-Fans werden sich sofort angesprochen fühlen. Für meinen Geschmack wäre allerdings ein Doublelayer-Board mit Lebenspunkteanzeige per Holzwürfel oder gar Drehscheibe besser. Der rote Plastikmarker für die Gesundheitsanzeige ist doch eher gewöhnungsbedürftig.

 

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Apropos Plastik – zum Spielmaterial gehören auch 47 Miniaturen. Die sieben Helden sind hellgelb, zwischen 30 bis 40 mm groß und lassen sich einfach unterscheiden. Entsprechend sind die blauen Ghule etwas kleiner und treten in drei unterschiedlichen Posen auf. Ebenfalls blau sind die Monstrositäten sowie der Endgegner Arthas. Alle Figuren sind sehr schön und detailreich gestaltet – fast auf CMON-Niveau. Auf jeden Fall sind sie um Welten besser als die normalen Pöppel aus den sonstigen Pandemic-Spielen.

 Die Eiskronenzitadelle ist die Festung des Lich Kings. Sie wird aus ein paar Pappteilen zusammengesteckt und erhebt sich bedrohlich über das Spielbrett. Dieses Feature bietet keinen wirklichen Mehrwert. Abgesehen von ein paar Sichtfeld-Einschränkungen stört es aber auch nicht sonderlich. Das restliche Material wie Spielschachtel, Würfel und den Markern geben keinen Grund zur Kritik.

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Dem Spiel liegt ein zwölfseitiges Regelheft bei. Die Anleitung ist gut strukturiert und mit zahlreichen Bildern und Beispielen gefüllt. Auf der letzten Doppelseite werden wichtige Details noch mal zusammengefasst. Außerdem wird der Solomodus erklärt, der sich leicht und fluffig spielt. Im Solomodus werden drei Helden nacheinander mit einer gemeinsamen Kartenhand von maximal sieben Karten, gesteuert. Ansonsten gelten alle Regeln wie gewohnt.

Wrath of the Lich King fällt in die Kategorie: Einfach zu lernen – schwer zu meistern! Besonders wenn an der Schwierigkeitsschraube gedreht wird, entwickelt sich das Spiel zur echten Herausforderung. Das Regelwerk ist für ein Strategiespiel vergleichsweise unkompliziert. Ich kann mir vorstellen, dass die Zielgruppe des Spiels Familienspiel-, Gelegenheits-Spieler oder einfach WoW-Fans sind.

 

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Das Abwägen zwischen den Spielmöglichkeiten, den Entscheidungen und den Folgen daraus erzeugt Spannung. Allerdings hätte der Arthas-Endkampf mehr Dramatik vertragen. Ja, etwas mehr von einem Raidbosskampf, wie man ihn am Ende eines WoW-Dungeons erwartet. Der Twist, das es nun keinen Ausbruch gibt, sondern eine Monstrosität erscheint, die sich auf einen der Mitspielenden zubewegt, finde ich thematisch gelungen und verleiht dem Spiel mehr Dynamik. Insgesamt ist World of Warcraft: Wrath of the Lich King eine gelungene Kombination aus zwei erfolgreichen Systemen und sicherlich ein guter Türöffner für weitere Spiele.

 

 

Wertung

 

 

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Bilder zum Spiel

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