Test | Unmatched - Cobble & Fog
Die „Unmatched“-Reihe ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Match-Ups. Bigfoot gegen Robin Hood, Beowulf gegen Rotkäppchen oder Dr. Sattler gegen einen T-Rex. In keiner Weise sollen diese Aufeinandertreffen fair gestaltet sein, aber dennoch funktionieren sie scheinbar. In „Unmatched – Cobble & Fog“ spielt die britisch/irische Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Hauptrolle. Dracula, der Unsichtbare, Dr. Jekyll und Mr. Hyde und last but not least Sherlock Holmes selbst treten gegeneinander an! Wie sich die Charaktere spielen und wie fair es hier zugeht schauen wir uns einmal genauer an!
Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!
Darum geht es im Spiel!
In „Unmatched – Cobble & Fog“ (im Weiteren mit „Cobble & Fog“ abgekürzt) kontrollieren Personen Charaktere auf einem Spielfeld, mit denen sie anhand von Handkarten Aktionen ausführen. Während eines Spielzuges muss sich die aktive Person entscheiden, welche zwei von drei möglichen Aktionen sie ausführen möchte. Beim „Manöver“ wird eine Handkarte gezogen und der eigene Charakter sowie alle dazugehörigen Figuren bewegt. Dafür besitzt jeder Charakter einen festen Bewegungswert, der mit dem Boost-Wert einer Handkarte aufgebessert werden kann. Die Handkarte wird dafür natürlich ausgespielt und verbraucht, sollte der Boost-Wert genutzt werden. In der „Planung“ wird eine Planungskarte aus der Hand ausgespielt und einfach ihr Effekt angewandt. Diese können meist dafür genutzt werden, die Handkarten der Gegenspielenden zu prüfen oder sonstige vorbereitende Maßnahmen zu treffen.
Die letzte Aktion ist das „Angreifen“. Dafür nehmen sich die angreifende und die verteidigende Person eine Karte und legen sie verdeckt vor sich ab. Handkarten verfügen immer über einen von drei Werten: Angriff, Verteidigung oder beliebig (der für beides zählen kann). Nachdem sie zeitgleich aufgedeckt wurden, werden beim Angreifenden die Angriffs- und bei der verteidigenden Person die Verteidigungswerte überprüft. Ist die Verteidigung höher, geschieht nichts, ist aber der Angriff höher, wird die Differenz von den Lebenspunkten des verteidigenden Charakters abgezogen. Fallen die Lebenspunkte auf null scheidet der Charakter aus. Um ein wenig mehr Strategie ins Spiel zu bringen, können Angriffs- und Verteidigungskarten spezielle Effekte auf den Kampfverlauf haben, sodass die Werte nicht zwangsläufig der wichtigste Aspekt einer Handkarte sein müssen.
Jedes „Unmatched“ kommt mit seinen kleinen Eigenarten und Besonderheiten, die sich mit den anderen Versionen kombinieren lassen. In „Cobble & Fog“ wurde ein Spielfeld mit kleinen Geheimgängen eingeführt, die die Bewegung über das Spielfeld flüssiger gestalten sollen. Darüber hinaus bietet jeder Charakter kleine Spezialitäten an. Der Unsichtbare kann Nebelfelder auslegen, von denen er sich aus teleportieren kann, Dracula besitzt drei Schwestern, die ihn unterstützen, Sherlock wird von Dr. Watson unterstützt und Dr. Jekyll kann jede Runde zu Mr. Hyde werden, wobei sich beide Charaktere in ihren Spielstilen etwas unterscheiden. Anhand dieser vier Charaktere lässt sich das Spiel damit immer wieder neu zusammenstellen und ermöglicht sogar ein Spiel mit vier Personen gleichzeitig.
„Cobble & Fog“ ist mein eigener Einstieg in die „Unmatched-Reihe“. Im Vorfeld konnte ich keines der anderen Spiele spielen und werde „Cobble & Fog“ daher vollkommen losgelöst von anderen Spielen der Reihe bewerten.
Die Idee von „Unmatched“ fand ich schon immer sehr lustig. Insgeheim hat wohl schon jeder von uns einmal ein wenig gesponnen und sich bei fiktiven Kämpfen vorgestellt, wer wohl gewinnen. Genau diese Fantasien sind hier möglich. Besonders wer die vier Charaktere kennt, wird feststellen, dass ihre Talente und Fähigkeiten sehr nah an den Buchvorlagen sind. Dennoch haben wir in unserem Spiel bemerkt, dass manche Charaktere klar stärker sind als andere. So konnte der Unsichtbare in keinem unserer gespielten Match-Ups gewinnen, während Dracula insbesondere mit den drei Schwestern als extrem stark wahrgenommen wurde. Besonders in gewissen Match-Ups kann es schnell passieren, dass Charaktere von Sidekicks eingekesselt werden und sich damit nicht mehr bewegen können. Im Grunde stehen die Charaktere daraufhin vermehrt nur noch voreinander und schmeißen sich Kampfkarten an den Kopf, was schnell langweilig werden kann.
Ebenfalls etwas schade ist, dass „Cobble & Fog“ mit seinen vier Charakteren suggeriert, dass sich das Spiel ohne Probleme mit 4 Personen spielen lässt. Im Grunde klappt das zwar, wirklich Spaß machte uns das aber leider nicht. Weder im „alle gegen alle“ noch als Team fanden wir das Spielsystem passend, da schnell einzelne Charaktere mit einer Übermacht überwältigt worden sind. Auf der anderen Seite funktionierte das Spiel im Eins-gegen-Eins sehr gut. Plötzlich war das Spielfeld nicht mehr zu klein und es konnte strategischer angegangen werden, wie man sich bewegt bzw. welche Karten man für den finalen Schlag vorbereitet.
Das was „Cobble & Fog“ sehr gut macht ist, dass man es in 20 Minuten spielen kann und das auch ohne die Regeln auswendig zu kennen. Vieles erklärt sich von selbst und auch Neulinge kommen schnell ins Spiel. Besonders für schnelle Keilereien für zwischendurch eignet sich das Spiel damit ideal. Ein weiterer Pluspunkt ist das Spielmaterial. Die Spielfiguren sind von guter Qualität und auch das gesamte Design der Lebenspunkträder bis hin zum Regelbuch wirken stimmig und machen Lust auf mehr!
Im Grunde steht und fällt bei „Cobble & Fog“ alles mit der Spielgruppe. Wer sich auf ein schnelles Kampfspiel zu zweit freut, kann mit „Cobble & Fog“ viel Spaß haben. Wer jedoch ein tiefes und strategisches Miniaturenkampfspiel erwartet, dass mit 2 bis 4 Personen gespielt werden kann, wird aber vermutlich enttäuscht.
In meiner persönlichen Spielgruppe gab es einige Meinungen zum Spiel und nicht alle waren positiv. Während einer meiner Freunde das Spiel mit Leidenschaft zu hassen gelernt zu haben scheint, war ich da etwas positiver gestimmt, obwohl auch mich das Spiel nicht übermäßig von sich überzeugt hat. Besonders durch den Vorteil, dass die Charaktere auch spielübergreifend genutzt werden können, wird „Cobble & Fog“ aber wohl erstmal in meiner Sammlung bleiben. Ich hoffe, dass ich des Öfteren ein „Unmatched“ in die Finger bekomme, um das volle Potenzial ausprobieren zu können. Alleinstehend ist „Cobble & Fog“ ein solides Kampfspiel mit Spaßpotential, das sich unserer Meinung nach aber zu sehr im Schatten seines eigentlichen Potenzials bewegt.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Kampfstrategie, Miniaturen