Prototyp | Silver Coin: Age of Monster Hunters
Es sind raue Zeiten, in denen Unseresgleichen leben muss. Von der Gesellschaft gemieden, leben wir in vollkommener Isolation. Das wenige Geld, das wir durch unsere Aufträge erwirtschaften, reicht gerade so aus, um zu überleben. In einigen Teilen des Landes wird Jagd auf uns gemacht und in anderen Teilen hält die Pest Einzug, eine Krankheit, die weder vor Mensch noch Tier Halt macht. Doch es wird die Zeit kommen, in der die Bevölkerung uns wieder braucht, denn Monster sterben nicht von alleine.
Darum geht es in dem Spiel
„Silver Coin: Age of Monster Hunters“ ist ein Adventure Spiel aus der Feder von Črtomir Dobravc und Gal Krajnčič. Das Spiel ist für ein bis fünf Personen ausgelegt. „Silver Coin“ ist ab 14 Jahren geeignet und eine Partie dauert, laut dem Entwicklerteam, durchschnittlich 60-240 Minuten. Die Kampagne startet voraussichtlich am 19. Juli auf Kickstarter, einer Plattform, auf der Projekte durch Crowdfunding finanziert werden. In „Silver Coin“ schlüpfen die Personen in die Rolle eines Monsterjägers oder einer Monsterjägerin auf der Jagd nach Ruhm, Reichtum und Macht.
Hierfür müssen Monster erlegt, mit der Bevölkerung gehandelt, Wissen erlangt und Zauber erlernt werden. Die Person mit den meisten Münzen am Ende des Spiels gewinnt „Silver Coin“.
Reichet Gold eurem Jäger
Zu Beginn des Spiels wählen alle einen Charakter, eine Startposition und einen Anfangszauber. All dies geschieht über einen Auktionsmechanismus, in dem die Spieler und Spielerinnen einander überbieten. Die Person mit dem höchsten Gebot beginnt das Spiel mit den wenigsten Münzen.
Das Spiel selbst besteht aus 3 verschiedenen Phasen.
Vorbereitungsphase: Hier ziehen die Personen in bekannter „Zug um Zug“ Manier abwechselnd zwei Karten. Entweder wird blind vom Stapel gezogen oder von der Auslage ausgewählt. Diese Karten können genutzt werden, um zusätzliche Bewegungspunkte, magischen oder physischen Fluss, welcher benötigt wird, um Zauber zu wirken, Erfahrungspunkte oder Ruhm zu erhalten.
Aktionsphase: Hier werden zwei bis drei Aktionen ausgeführt. Es wird zwischen Charakteraktionen und Weltaktionen unterschieden.
Weltaktionen können in jeder Runde ausschließlich einmal gewählt werden und stehen allen Mitspielenden zur Verfügung. Durch diese Aktionen können sich die Charaktere bewegen, eine Ortsaktion ausführen, Ruhmespunkte erlangen, Geisterwesen angreifen, Handkarten austauschen, die Zugreihenfolge ändern, magischen in physischen Fluss oder physischen in magischen Fluss umwandeln und einiges mehr.
Die Ortsaktionen besitzen, je nach bereistem Feld, unterschiedliche Effekte. In der Natur können Kräuter gesammelt und Tränke gebraut werden. Auf den Stadtfeldern besteht die Möglichkeit, auf dem Markt einzukaufen, mit den Dörflern zu reden oder Monsteraufträge anzunehmen.
Aufräumphase: Hier wird der Rundentracker vorgerückt, wodurch sich sowohl das Wetter und die Tageszeit ändern, als auch eine Auktion für besondere Gegenstände stattfinden kann.
Eine Besonderheit stellen die Kämpfe dar. Hierfür wird ein Monsterauftrag benötigt, welcher auf ein spezifisches Feld hindeutet, auf dem das Monster gejagt werden kann. Sollte sich die Charakterminiatur auf dem Feld befinden und eine Ortsaktion ausführen, startet der Kampf. Je nach Ausrüstung, Vorbereitung, Umgebung und Tages- oder Nachtzeit wird das Monster oder der Angriff der Charaktere verstärkt. Es werden spezielle Regeln, je nach Monsterart, angewendet und anschließend zwei weiße Würfel geworfen. Übertrifft die Summe des Würfelwurfes die des Angriffs des Monsters, erleidet der Feind einen Schaden. Andernfalls erhält der Charakter einen Schaden. Dies wird so lange fortgeführt, bis eine Partei niedergestreckt wurde oder geflohen ist. Die Würfelergebnisse können durch eine Vielzahl von Ausrüstungsgegenständen, Zaubern oder Items modifiziert werden.
Jede Runde symbolisiert einen Monat des Jahres. Nach zwei Jahren endet „Silver Coin“ und die Person mit dem meisten Geld gewinnt das Spiel.
Zunächst möchte ich an dieser Stelle erneut betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, Spielmechaniken wie auch Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und werden vermutlich im Laufe der Kampagne und der Entwicklungszeit angepasst.
In meiner Spielübersicht war es mir leider nicht möglich, alle Regeln im Detail zu erklären. Die potenziellen Unterstützenden dürfen sich daher auf einige zusätzliche Mechaniken freuen. So besitzt beispielsweise jedes Land des Kontinents einen Herrscher mit eigenen Regeln und Gesetzen des jeweiligen Einflussgebiets. Das Spiel, welches stark an die Videospielreihe „The Witcher“ erinnert, besitzt viele einzigartige Mechaniken, was sich allerdings auch auf die Länge einer Partie auswirkt. Die Durchschnittslänge einer Partie beträgt 3-4 Stunden, was 4X-Fans jedoch nicht abschrecken dürfte. Zusätzlich ist für den Kickstarter ein Szenario- und ein Solomodus geplant.
Ich muss gestehen, dass ich ein großer Fan der Witcher-Reihe bin und mich daher das Thema sofort mitgenommen hat. Im Gespräch mit dem Entwicklerteam erfuhr ich, dass sie sich haben dadurch inspirieren lassen, allerdings eine eigene Welt erschaffen wollten. Dies ist ihnen meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Alles hier wirkt sehr thematisch und kaum eine Partie gleicht der anderen. Letzteres wird auch durch die asymmetrischen Fähigkeiten der Charaktere unterstützt, wodurch sich stetig neue Entscheidungen eröffnen.
Um die Glückselemente gering zu halten, wurden etliche Mechaniken eingebaut, die den Personen mehr Kontrolle über den Zufallsfaktor geben sollen. Hier scheiden sich sicherlich die Geister, denn was für die einen eine Entlastung darstellt, kann den anderen zu viel Planung abverlangen. Im Prinzip ist es jedoch ganz gleich, ob lieber gewürfelt oder taktiert wird, denn letztendlich ist hier von allem etwas dabei.
Etwas Kritik muss ich dennoch ausüben, denn es sollte mittlerweile klar geworden sein, dass es sich hierbei um ein großes, umfangreiches Spiel handelt. Bei solchen Spielen ist es natürlich selbstverständlich, dass es mindestens ein-zwei Partien braucht, bis alle die Regeln wirklich verinnerlicht haben. Allein die Regelerklärung dauerte fast zwei Stunden, auch wenn wir die Regeln sehr detailliert durchgegangen sind. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Spiel wenig konfrontative Spielelemente bietet. Hier hätte ich mir etwas mehr Interaktionsmöglichkeiten mit den anderen Mitspielenden gewünscht.
Insgesamt muss ich jedoch gestehen, dass mir „Silver Coin“ viel Spaß bereitet hat und ich mich sehr auf die finale Version freue. Alle, die nun am Spiel interessiert sind, sollten ihre Augen und Ohren am 19. Juli offenhalten, denn da erscheint die Kampagne auf Kickstarter. Planmäßig soll das Spiel um die 80 Euro kosten und es werden unterschiedliche Sprachversionen angestrebt. Ich habe mir versichern lassen, dass man sich auch für eine deutsche Version einsetzen wird, obgleich hier keine genaueren Informationen herausgegeben werden konnten. Hier findet Ihr den Link zu der Kickstarterseite.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Prototyp, Abenteuer, Crowdfunding