Prototyp | Through Ice and Snow
Wir schreiben das 19. Jahrhundert. Viele wagten sich schon an die Mission, zu der wir vor einigen Monaten aufgebrochen sind, doch keiner kam lebend zurück. Man warnte uns, die Kälte nicht zu unterschätzen. Was eine Untertreibung! Im Moment spüre ich weder meine Füße noch meine Hände. Carlson ist letzte Woche gestorben. Der Skorbut hat ihn dahingerafft. Zu welchen Gräueltaten man gezwungen wird, wenn der Hunger dich in den Wahnsinn treibt und du mittlerweile alle Hunde verspeisen musstest. Was bist du bereit zu opfern, um zu überleben in dieser gottverdammten Einöde?
„Through Ice and Snow“ ist ein Spiel mit Entdeckerthema und historischen Figuren. Das klingt für einige Personen vielleicht erst mal nicht sonderlich interessant, mich hingegen hat es sofort neugierig gemacht. Doch kann die Spannung auch aufrechterhalten werden und lohnt sich der Abstecher in das Packeis?
Uns wurde freundlicherweiseein Prototyp zur Verfügung gestellt. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Im Niemandsland
In „Through Ice and Snow“ übernehmen alle die Rolle eines Polarforschenden mit einem einzigen Ziel: der Entdeckung der Nord-West-Passage. Es ist ein Worker-Placement Spiel für 1-5 Personen. Eine Partie dauert, laut dem Entwicklerteam, durchschnittlich 45-90 Minuten.
Die Spieler und Spielerinnen segeln gemeinsam durch das geschmolzene Eis zwischen Kanada und Nordamerika. Zu Beginn des Spiels besitzt jede Person 3 Arbeiter: einen Kapitän, einen Wissenschaftler und einen Tischler. Zusätzlich werden Gewehre, Dynamit und Holz verteilt. „Through Ice and Snow“ wird in Runden gespielt, die aus verschiedenen Phasen bestehen.
Navigation: Die Person mit dem meisten Dynamit wird Anführer oder Anführerin der Expedition und entscheidet, in welche Richtung sich das Schiff fortbewegt. Hierzu wird ein Dynamit verbraucht, um den Weg freizusprengen. Anschließend darf sie das anliegende Eiland kartographieren. Jede Person hält eine Karte geheim, auf welcher die Inseln abgebildet sind, die sie kartographieren muss, um zusätzliche Siegpunkte zu erlangen. Außerdem darf die anführende Person eine Eventkarte ziehen. Hier wird sich entweder für eine riskante oder weniger riskante Karte entschieden. Allerdings sind auch die Belohnungen besser oder schlechter – je nach Kartentyp.
Gesundheit und Moral: Gesundheit und Moral werden um je 1 reduziert. Je nach Fortschritt auf der Gesundheits- oder Moralleiste werden unterschiedliche Effekte ausgelöst. So können die Arbeiter Skorbut bekommen, sterben oder eine Meuterei anzetteln.
Öl verbrauchen: Alle Personen senken das Öl um eine Stufe. Kann kein Öl bezahlt werden, wird das Schiff an das einer anderen Person getaut, damit der Kahn nicht zurückbleibt. Das ziehende Schiff muss nun mehr Öl bezahlen, erhält hierfür allerdings auch Siegpunkte.
Tier- und Jagdkarten nachziehen: Hier werden die Tierkarten ausgelegt, die zum Erforschen genutzt werden, wie auch die Tiere, die gejagt werden können. Beim Erforschen werden Siegpunkte erlangt, wohingegen die Personen beim Jagen Fleisch erhalten.
Aktionen: In dieser Phase werden die Arbeiter eingesetzt. Einige Arbeiter, wie der Kapitän, der Wissenschaftler oder der Tischler sind spezialisierte Meeple und können besondere Aktionen auslösen. Im Laufe des Spiels können neue Arbeiter oder auch Inuit in die Crew aufgenommen werden. Mithilfe weiterer Aktionen kann das Schiff aufgewertet, gejagt, erforscht, der Schlitten verbessert, neue Schlittenhunde erlangt werden und vieles mehr. Zum Abschluss muss die Mannschaft mit Essen versorgt werden. Wer die Crew nicht ernähren kann, muss einen Schlittenhund oder ein erforschtes Tier opfern.
Es gibt für viele Aktionen und Entscheidungen Siegpunkte. Doch kann das Spiel auch plötzlich enden, indem beispielsweise allen das Öl oder die Sprengladungen ausgehen und somit die gesamte Crew für immer verschollen bleibt. Die Person mit den meisten Siegpunkten beim Erreichen der Nord-West-Passage gewinnt das Spiel.
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