Prototyp | Escape from Stalingrad Z

Prototyp | Escape from Stalingrad Z

Du erwachst. Der Albtraum von gestern lebt wieder auf. Du weißt nicht genau, wie lange du bewusstlos warst. Das Stöhnen der Toten dringt an deine Ohren, bringt dich dazu, dich zu bewegen. Du hast keine Waffen, aber in der Nähe liegt ein Messer. Dein Körper schmerzt, als zu versuchst aufzustehen, dich beruhigst und tief einatmest.

„Wach auf!“, sagst du dir selbst. „Jetzt ist keine Zeit zu sterben.“

„Escape from Stalingrad Z“ schreibt die Geschichte um und schickt euch nach Stalingrad, wo ihr als Überlebende im Zweiten Weltkrieg versucht, aus der Stadt zu fliehen. Die ist nicht nur vom Krieg verwüstet, sondern wird auch von Zombies heimgesucht. Und es sind viele …

 

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Sie kommen

„Escape from Stalingrad Z“ ist ein solo bzw. kooperatives Kampagnen-Spiel für 1-3 Personen mit einer Spielzeit von 20-40 Minuten pro Szenario. Die Kickstarter-Kampagne dazu startet voraussichtlich am 11. April. Ziel des Spiels ist es, zu überleben und aus der zombie-verseuchten Stadt Stalingrad zu entfliehen.


Der Aufbau der einzelnen Szenarien ist in dem Kampagnenbuch beschrieben. Dieser nimmt eine Seite ein und enthält neben dem eigentlichen Set-up ein kurzes Intro in Textform, welche Gegner und Gegenstände dort warten oder zu finden sind und was das Ziel ist. Auf der jeweils anderen Seite ist das Spielfeld.

 

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Jedes Szenario hat eine bestimmte Anzahl an Runden, manchmal kann die entsprechende Leiste auch öfter durchlaufen werden. Zu Beginn jeder Runde wird die Initiative bestimmt, indem ein Würfel für die Charaktere und einer für die Zombies gewürfelt wird. Der höhere Wert gewinnt und beginnt die Runde. Wenn die Charaktere die höhere Initiative haben, können sie auch die Zombies zuerst ziehen lassen.

Sind die Spieler und Spielerinnen an der Reihe, müssen sie entscheiden, welche der folgenden Aktionen sie durchführen wollen: bewegen (gehend oder rennend) suchen, stehen bleiben, sich um 90° drehen, Türen öffnen, tauschen oder angreifen. Es können nicht alle Aktionen ausgeführt werden. Wenn ein Charakter sich z.B. entscheidet, einen Ort zu durchsuchen, kann er sich in dieser Runde nicht bewegen.

 

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Die Zombies hingegen bewegen sich immer auf den Charakter zu, der ihnen am nächsten steht. Falls sie sich bereits bei ihm befinden, greifen sie an.

Wenn alle Figuren ihre Aktionen ausgeführt haben, gibt es noch eine finale Phase, die vom jeweiligen Szenario abhängig ist. Ansonsten wird wieder die Initiative bestimmt und die nächste Runde startet.

Ist das Ziel des Szenarios erreicht, können sich alle Charaktere heilen, wenn sie ein Medipack besitzen, ihre Ausrüstung sortieren oder eventuelle vorhandene Nahrung essen. Danach kann es sofort mit dem nächsten Szenario weitergehen, bis man hoffentlich lebend aus der Stadt fliehen konnte.

 

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Meine Meinung hanja

 

Zu allererst möchte ich an dieser Stelle betonen, dass es sich um einen Prototypen handelt. Sowohl das gesamte Material wie auch Regeln von „Escape from Stalingrad Z“ sind noch in Bearbeitung. Sogar seit der Prototyp gedruckt wurde, gab es Änderungen im Regelwerk, die als PDF vorliegen.

Dem Material merkt man an vielen Stellen das frühe Stadium an, wobei das Ringbuch, in dem die Szenarien gedruckt sind, schon einen guten Eindruck macht. Von den insgesamt 40 Szenarien, die in „Escape from Stalingrad Z“ enthalten sein sollen, konnte ich ‚nur‘ 5 spielen. Aber auch hier erkennt man bereits sich verzweigende Geschichten. Bei einigen gibt es mehrere Möglichkeiten, das Szenario zu beenden oder optionale Ziele zu erfüllen, die sich durchaus auf die weitere Entwicklung auswirken. So soll natürlich der Wiederspielwert erhöht werden.

 

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Die meisten Regeln von „Escape from Stalingrad Z“ sind relativ einfach und es läuft auch schon sehr rund. Wie sich Charaktere und Zombies bewegen und was ich alles machen kann, hatte ich recht schnell verinnerlicht. Wenn es aber um die Kämpfe ging, war einiges an Nachschlagen nötig. Dabei sind die Abläufe nicht schwer. Aber bis ich die Begriffe alle verinnerlicht hatte, hat es etwas gedauert.

Nachdem ich dann endlich wusste, was Point Blank Range, H2H, Hit#, ROF, Arc of Fire und Range Multiplier alles sind, wie sich das Gelände auswirkt, wann ich den Modifier brauche und wie hoch er ist, liefen die Kämpfe aber bereits sehr flüssig. Das Ganze macht das Spiel taktisch und anspruchsvoller, da es einiges zu beachten gibt.

Die Kämpfe sind ein sehr wichtiger Teil des Spiels und in meinem Durchlauf konnte ich schon massig Zombies beseitigen, um Fähigkeiten freizuschalten. Die Charaktere haben bevorzugte Waffen und ihre Fähigkeiten passen zu diesen. Im Prototypen waren bereits 4 Charaktere enthalten, im fertigen Spiel sollen weitere folgen. Manche bevorzugen den Nahkampf, andere mittlere Reichweite und wieder andere sind Scharfschützen. Und es sind bereits einige Waffen enthalten. Messer, Äxte, Pistolen, Gewehre etc. Da sollte für jeden was dabei sein.

 

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Auf den jeweiligen Charakter-Sheets wird alles Wichtige notiert: Welche Waffe ausgerüstet ist, wie viel Munition, Essen oder Medipacks der Charakter hat, wie viel Zombies er bereits getötet hat, was für Fähigkeiten er besitzt etc.
obwohl „Escape from Stalingrad Z“ bereits eine taktische Tiefe verspricht, zeigt sich auch der hohe Glücksfaktor. Abgesehen von den Bewegungen selbst wird eigentlich immer gewürfelt. Zu Beginn der Runden für die Initiative, meist beim Durchsuchen von Orten (und auch hier können Zombies auftauchen) und natürlich bei den Kämpfen.

Im aktuellen Zustand würde ich das Spiel als Solospiel einschätzen. Es funktioniert zwar auch zu zweit (für mehr Personen waren die Szenarien nicht ausgelegt), aber dadurch, dass einige Szenarien nur mit einem Charakter gespielt werden, ist das gar nicht immer möglich. Die Regeln für den Koop-Modus sind aber noch in Bearbeitung, ebenso wie ein Versus-Modus, bei dem eine Person die Zombies steuert.
Der Schwierigkeitsgrad zieht ordentlich an. Während ich durch die ersten Szenarien fast spazieren konnte, wurde ich im Letzten von Zombies überrannt – wobei ich hier wirklich ernsthaft Pech hatte! (Wie, kann ich denn einen überraschten Zombie mit der Axt verfehlen?) In späteren Szenarien spielen auch Hunger und Kälte eine wichtige Rolle.

 

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„Escape from Stalingrad Z“ macht schon sehr viel richtig und nach ein paar Startschwierigkeiten kam ein gutes Spielgefühl auf. Aktuell würde ich es als Solo-Kampagnen-Spiel einschätzen, wobei sich das durch den Versus-Modus ändern kann. Die Spielrunden sind relativ kurz, der jeweilige Spielstand am Ende der Szenarien ist quasi schon abgespeichert und das Set-up ist Ruckzuck erledigt. Der Glücksfaktor ist durch häufiges Würfeln aber sehr hoch v.a. da es bisher keine Möglichkeit gibt, die Würfel zu beeinflussen. Preislich ist es interessant durch die 3 Stufen in der Kampagne, die bei 30 $ losgehen.

Wem also das Setting zusagt und wer keine Probleme mit benötigtem Würfelglück hat, sollte die Kampagne zu „Escape from Stalingrad Z“ im Auge behalten.

 

Bilder des Spiels

 

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