Test | Fantastic Factories

Test | Fantastic Factories

Strategiespiele und Eurogames sind ja tendenziell recht komplexe Angelegenheiten mit langer Spieldauer, umfangreichem Regelwerk und entsprechender Einarbeitungsphase. Das kann durchaus abschreckend wirken, gerade für Neulinge. Oder man hat auch einfach nicht (immer) die Zeit dafür. „Fantastic Factories“ setzt genau an diesen Punkten an. Es verspricht einfache Regeln und eine relativ kurze Spieldauer mit seichtem Einstieg. Aber trotzdem eine gewisse Tiefe, sodass auch Erfahrene auf ihre Kosten kommen. Wie sich „Fantastic Factories“ bei diesem Vorhaben anstellt, erfahrt ihr hier im Test.

 

infos zum spiel

Wir haben „Fantastic Factories“ selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Schaffe, schaffe, Fabrikle baue

In „Fantastic Factories“ müssen möglichst schnell und möglichst effizient Fabriken und andere Gebäude mittels Ressourcen und Karten gebaut werden. Zu Beginn werden Bauplan- und Unternehmer-Karten in getrennten Stapeln verdeckt platziert und je 4 von ihnen offen ausgelegt. Jede spielende Person bekommt ein Tableau - das Hauptquartier -, 4 Würfel und 4 Baupläne. Spielt man „Fantastic Factories“ solo kommt ein kurzer Aufbau für die sogenannte ‚Maschine‘, die die Rolle der Konkurrenz übernimmt, hinzu.

 

fantastic factories 003

 

„Fantastic Factories“ besteht aus 2 Phasen. Die Erste ist die Marktphase. Hier können entweder ein Bauplan oder Unternehmer erworben werden. Diese Phase wird nacheinander gespielt.

Die zweite Phase, die Bauphase, ist der Hauptteil von „Fantastic Factories“. Diese wird gleichzeitig ausgeführt und zu Beginn würfeln alle ihre Würfel, die sie wann und wie sie sie brauchen einsetzen können. Hier werden Karten gebaut und Aktionen ausgeführt.

Um eine Karte zu bauen, müssen die entsprechenden Kosten gezahlt werden. Diese bestehen aus Metall und/oder Energie und einer passenden Karte, die zusätzlich abzulegen ist. Mithilfe der Basisaktionen, die sich auf dem Hauptquartier befinden, können Karten, Metall und Energie durch dort platzierte Würfel gewonnen werden. Die Würfel können auch auf bereits gebaute Karten gesetzt oder geforderten Ressourcen abgegeben werden, um die dortigen Aktionen zu aktivieren. So erhält man weitere Ressourcen, Karten oder hoffentlich Waren, die am Ende des Spiels als Punkte zählen.

 

fantastic factories 012

 

Jede Person kann so viele Karten bauen und Aktionen durchführen, wie sich möchte bzw. kann. Allerdings dürfen Kartenaktionen nur einmal pro Runde ausgeführt werden und jedes Gebäude nur einmal gebaut werden (hier gibt es aber Ausnahmen).

Wenn alle mit dieser Phase fertig sind, kontrollieren sie, ob sie mehr als 10 Handkarten oder 12 Ressourcen haben. Überschüssiges muss abgelegt werden und es geht wieder los mit der Marktphase. Falls eine Person mindestens 12 Waren erwirtschaftet oder 10 Karten gebaut hat, wird das Spielende eingeleitet. Dazu wird die aktuelle Runde zu Ende gespielt und es folgt eine weitere.

Anschließend zählen alle ihre produzierten Waren und die Prestigewerte ihrer Gebäude, die auf den Karten angeben sind. Wer hier am meisten erzielt hat, gewinnt „Fantastic Factories“.


 

Der erste Blick auf „Fantastic Factories“ hat mich – gelinde gesagt – nicht sonderlich scharf drauf gemacht. Ich habe zwar öfters gelesen oder gehört, dass das Design schön ist, für meinen Geschmack ist es aber zu ‚kindlich‘ und einfach nicht mein Fall. Über das Material an sich kann ich aber nichts Schlechtes sagen: Double-Layer Boards beim Hauptquartier und schöne Würfel. Die Karten und Pappmarker sind qualitativ auch vollkommen in Ordnung.

 

fantastic factories 007

 

Über die Optik kann ich aber glücklicherweise hinwegsehen und schließlich zählen ja auch die inneren Werte! Was also liefert „Fantastic Factories“ da?

Der Einstieg und die Regeln sind tatsächlich einfach, auch wenn es auf den ersten Blick durch die Menge der Karten und Symbole nach viel aussieht. Das Regelheft umfasst aber gerade mal 16 Seiten – und da sind Soloregeln, Tipps und eine Kurzübersicht bereits enthalten, sowie alle Baupläne- und Unternehmer-Karte abgebildet und erläutert. Auch der Aufbau ist, wie oben beschrieben, ruck zuck erledigt. Bereits nach wenigen Runden war ich so schon mitten im Spiel, baute fleißig vor mich hin und erzeugte Ressourcen und Waren. Das war auch das generelle Feedback in meinen Spielrunden (vor allem von Unerfahrenen): es wirkt viel, aber man kommt schnell rein!

Zwar ist „Fantastic Factories“ nicht komplett befreit vom Glücksfaktor, aber es bieten sich so viele Möglichkeiten, die Würfel einzusetzen und Karten zu ziehen, dass es eigentlich immer gute Optionen gibt. Notfalls produziert ihr in einer Runde eben nur Ressourcen, um in der nächsten aufzutrumpfen!

 

fantastic factories 006

 

Durch gleichzeitiges Spielen in der Hauptphase hält sich die Downtime schön in Grenzen. Lobenswert ist auch der Solomodus. Der benötigt zwar ein paar kleine Änderungen im Aufbau und der Gegner, die Maschine, muss gesteuert werden. Aber das sind kaum Abweichungen vom normalen Spiel. Er spielt sich ebenfalls flott und enthält mehrere Schwierigkeitsstufen.

Allerdings sind die Karten etwas uneinheitlich. Auf manche steht explizit drauf, dass sie nur einmal pro Runde aktiviert werden dürfen, bei den meisten aber nicht. Das sind wahrscheinlich nur Karten mit besonders guten Effekten, aber es führte immer wieder zu Diskussionen.

 

fantastic factories 009

 

Was mir bei „Fantastic Factories“ fehlt ist, dass es keine Interaktion untereinander gibt. Auch der Spielverlauf ist relativ gleichbleibend. Alle machen mehr oder weniger ihr Ding, bis jemand das Spielende einleitet. Zwar gibt es viele unterschiedliche Karten und somit viele Aktionen und Wege, die zum Ziel führen. Aber andere Personen irgendwie beeinflussen, unterschiedliche Fähigkeiten oder Voraussetzung sind nicht mit dabei. Das soll aber in den Erweiterungen kommen, die wir ebenfalls testen.

Also bleibt zu sagen: „Fantastic Factories“ ist ein gelungenes Spiel und gerade für Jüngere und Neulinge gut geeignet. Diejenigen, die schon mehr Erfahrungen haben, können sich hier zwar auch austoben und Spaß haben, die absolute Herausforderung und ein Hirnzwirbler ist es allerdings nicht. Ansonsten ist es aber eine gute Alternative z.B. für eine Runde nach Feierabend, da es keine Unmengen an Konzentration und Zeit erfordert, um einen schönen Fluss zu erhalten.

 

Wertung zum spiel

 

Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht
oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen?


Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs

 

 

banner fantasywelt jetzt kaufen

SO kaufen button

 

Bilder vom Spiel

Das könnte Dich auch interessieren

  • Neues Spiel in Kickstarter-Kampagne auf den Spuren von König Artus +

    Im neuen Spiel von Jamie Jolly, dem kreativen Kopf hinter dem 2022er Überraschungshit Oathsworn, werdet ihr von Shadowborne Games in der derzeit laufenden Kickstarter-Kampagne auf Erkundungstour auf die mystischen Insel Weiter Lesen
  • Lacrimosa von Kosmos kurze Zeit mit 48% Rabatt kaufen +

    Die Adventskalender Phase startet durch und aktuell ist ein richtiger Schnapper bei Milan-Spiele.de im Angebot. Das Spiel kostet aktuell nur unter 30 €, was einer Ersparnis von fast 50% Rabatt darstellt, Weiter Lesen
  • Nach Flamecraft: Critter Kitchen erscheint als deutsche Version +

    Im April 2025 erscheint bei Asmodee der geistige Nachfolger zu Flamecraft, dem Drachen-Einsetzspiel aus 2022. Anstatt Drachen diversen Handwerkstätigkeiten nachgehen zu lassen, können bei "Critter Kitchen" 1-5 Spieler Ab 12 Weiter Lesen
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4

........

Tags: 1-5 Personen, Dice-Placement, Enginebuilder, Workerplacement, 45-60 Minuten, Eurogame

unser wertungssystem

unterstütze uns

Die hier verwendeten Links zu Shops generieren teilweise Umsatz für BSN, mit dem laufende Kosten finanziert werden.

Brettspiel-News.de ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramm, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde,
mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.