Test | Flippermania - Fazit + Wertung Hanja
Ich war mehr als skeptisch, als ich das Spielprinzip von „Flippermania“ das erste Mal gelesen habe. Flipper als Brettspiel? Das soll funktionieren? Abgesehen davon war ich noch nie ein Fan von Flippern…weder von den originalen Tischen noch diversen PC-Versionen.
Aber ich muss meine Meinung korrigieren. Nicht nur, dass ich inzwischen sicher werde, was Flipperbegriffe wie Outlane, Inlane, Tilt oder Bumper betrifft. Nein, ich hatte tatsächlich Spaß bei „Flippermania“!
Das Prinzip der Flipper wurde gut auf‘s Spielbrett gebracht. Beim Regelstudium gibt es zwar doch einiges zu beachten, aber sobald man das verinnerlicht hat, spielt es sich richtig schnell. Außerdem gibt es viele Regeln, die sich intuitiv anfühlen. Z. B., dass die Kugel immer weiter nach unten fällt oder zwischen den Bumpern gehalten werden kann.
Das gesamte Material in „Flippermania“ macht einen guten Eindruck. Die Stifte, die im Spiel enthalten sind, und wieder ‚wegradiert‘ werden können, sowie die Spielfelder, die immer wieder neu beschriftet werden können, funktionieren gut. Natürlich verwischt man selbst mal was oder der Stift schreibt nicht sofort, aber das ist alles nichts, was wirklich stört.
Das Design der Tische ist ebenfalls sehr gut getroffen. Die einzelnen Tableaus sind farbenfroh und haben unterschiedliche Themen, die gut zu Flippertischen passen.
Durch die zwei Würfel, die immer zur Wahl stehen, und die Optionen, den Tisch zu stoßen, hält sich der Glücksfaktor etwas in Grenzen, aber bleibt natürlich erhalten. Wobei er das Spiel zu mehreren auch gerade spannend macht. Wer verliert seine Kugel zuerst?
Für einen höheren Wiederspielwert bietet „Flippermania“ insgesamt vier unterschiedliche Tische. Diese variieren optisch sehr stark und bieten viele Eigenschaften und größtenteils Minispiele, die neben dem normalen Flippern gestartet werden.
Als Solo-Spiel funktioniert es sehr gut. „Flippermania“ bietet eine reine Highscore-Jagd, bei der man immer besser werden will. Bei einem Spiel mit mehreren Personen bleibt es durch gleichzeitiges Spielen schnell. Nur ab und an entsteht mal eine kurze Pause, bis alle ihre Entscheidung getroffen haben. Allerdings gibt es keinerlei Interaktion untereinander, alle spielen für sich und was die anderen genau machen, ist eigentlich nicht wichtig. Dafür nahm bei uns in der Runde der Ehrgeiz ungeahnte Höhen an, die Kugel bloß nicht als erstes zu verlieren und es wurde ordentlich geflucht, wenn es sich auf Biegen und Brechen nicht mehr vermeiden ließ.
Leider kann sich „Flippermania“ auch ziemlich in die Länge ziehen. Das kann ermüdend werden, da es einfach nicht viel Abwechslung im Spiel selbst bietet oder eine Person vielleicht zum Zuschauen verdammt wird.
„Flippermania“ ist also eine lustige, schnell gespielte Highscore-Jagd, die allein sehr gut funktioniert und Abwechslung bietet. Obwohl das auch mit mehreren der Fall ist, würde ich es v.a. als Solo-Spiel empfehlen. Alle, die Flipper mögen, können hier beruhigt zugreifen. Und eigentlich auch die, die bisher wie ich eher einen Bogen darum gemacht haben. Eine lustige Runde zwischendurch ist allemal drin.
Tags: 1-4 Personen, 20-40 Minuten, Roll-and-Write