Test | Mind MGMT - Fazit + Wertung von Christian + Bilder
Im Grunde macht „Mind Mgmt“ nichts neu, aber dennoch alles anders. In der Vergangenheit bewegten sich Spielerinnen und Spieler über schematische Stadtpläne. Das Design stammte aus der nächstgelegenen U-Bahnstation und wurde dann noch von einer zahlenaffinen Hobbymathematikerin sanft aufgewertet. „Mind Mgmt“ verknüpft eine namensgebende Graphic Novel mit dem bekannten Versteckspielmechanismus und schafft dadurch einige nötige Freiheiten. Es fühlt sich gut an nach Merkmalen statt nach Zahlen zu suchen. Beide Seiten haben durch Sonderfähigkeiten ihre eigenen kleinen taktischen Spielereien, um die Gegenseite auf Trapp zu halten.
Nicht verändert hat sich die Spannungskurve des Spielprinzips. Als Management schlägt das Herz bis zum Hals, wenn die Agenten sich nähern und genauso steigt das Überlegenheitsgefühl, wenn sie sich planlos rätselnd entfernen. Mal langsam und vorsichtig, im richtigen Moment dann mutig wagend, sammelt das Management Rekruten ein. Gleichzeitig grübeln und tüfteln die abtrünnigen Agentinnen und Agenten über Rekrutierungsmerkmalen, stolpern von Hinweis zu Hinweis oder steuern im schlimmsten Fall zielsicher auf das aktuelle Versteck des Managements zu. Da kann auch aus purer Verzweiflung zufällig der einzig richtige Zug gelingen und das Management ist gefangen.
An dieser Stelle sei das Shift-System des Spiels lobend erwähnt. Nach jeder Partie darf die unterlegene Seite eine neue Schachtel öffnen. Darin enthalten sind neues Spielmaterial und Regeln. Selbst wenn nach 14 Spielen jede Seite alle zugegebenermaßen etwas klein geratenen Schachteln geöffnet hat, ist der Zauber des neuen nicht erschöpft. Die neuen Boxen dürfen beliebig kombiniert werden, wobei die zuletzt unterlegene Seite immer einen kleinen Vorteil bekommt. Das macht eine Siegessträhne natürlich schwieriger, aber eben auch epischer.
Mit einer App ausgestattet lässt sich „Mind Mgmt“ sogar alleine spielen. Das analoge Spielmaterial verkommt dadurch ein wenig zu Platzhaltern für das nun digitale ‚Management‘. Dennoch bietet sich dadurch eine spannende Jagderfahrung. Ein kleiner Trend scheinen versteckte Spielinhalte zu sein, die über den eigentlichen Schachtelinhalt hinausgehen. Auch „Mind Mgmt“ bietet aufmerksamen Leserinnen und Lesern der Anleitung einen Hinweis auf weiteres Spielmaterial. Laut externer Quellen verbergen sich bis zu 13 kleine Zusätze im Spiel. Es lohnt sich diese Spuren zu dekodieren und beweist wie passend die grafische Vorlage gewählt wurde. Die Paranoia ist greifbar. Niemandem ist zu trauen in diesem Spiel um Psychospionage. Diese Rezension wurde nicht von ChatGPT geschrieben.
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