Test | Imperium Legends - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Von Vornherein muss gesagt werden, dass unter der IMPERIUM-Reihe zwei miteinander kombinierbare Spiele herausgegeben worden sind. „Imperium Legends“ und „Imperium Classics“. Da ich persönlich nur „Imperium Legends“ spielen konnte, bezieht sich diese Rezension exklusiv auf diesen Teil. Da zwar die grundlegenden Kernmechaniken des Spiels identisch sind, unterscheiden sich die spielbaren Völker so fundamental voneinander, dass sich das Spiel vollkommen anders anfühlt, je nach teilnehmenden Fraktionen.
Der große Elefant im Raum gilt für beide dieser Spiele: die extreme Lernkurve. „Imperium Legends“ ist kein Spiel, dass sich „mal eben“ lernen und locker von der Hand spielen lässt. Während der Aufbau schnell geht und auch ein paar grundlegende Mechaniken schnell verstanden werden, ist insbesondere das erste Spiel sehr langsam und kann sehr ermüdend sein. Ursache dessen ist die Anleitung. Der Regeltext von „Imperium Legends“ verlässt sich sehr stark auf die Schlagwörter, mit denen die Karten versehen wurden. So wird zwar der Aufbau und das Ende des Spiels penibel genau erklärt, jedoch bricht der Regeltext im Mittelteil abrupt ab und verweist auf ein langes Glossar der unterschiedlichen Sonderregeln. In Relation gesetzt sind das ungefähr 13 Seiten Einführung und Aufbau und 10 Seiten Glossar mit Begriffen und Schlagworten, was das Lernen der Regeln sehr schwierig und die Lernkurve damit sehr hoch macht.
Bei mir kam erschwerend hinzu, dass „Imperium Legends“ sich an erfahrenere IMPERIUM-Spielgruppen richtet, da die hier enthaltenen Völker allesamt schwieriger zu spielen sind, als es zum Beispiel bei den Völkern von „Imperium Classics“ der Fall gewesen wäre. Durch die ganzen Sonderregeln und einzigartigen Regeländerungen der Völker war das Regelbuch während meiner Spielrunden nicht eine Sekunde geschlossen, da ich permanent überprüfen musste, wie welcher Begriff nun auf mein eigenes Volk anzuwenden ist. Gleichzeitig fühlte sich „Imperium Legends“ sehr strategisch und interessant an, sobald ich eine kleine Phase des Spielflusses erleben konnte. Besonders die Faszination der eigenen Zivilisation vermittelt das Spiel sehr gut und macht durchaus Lust auf mehr. Müsste ich das Spielgefühl mit etwas vergleichen, dann wäre es wohl ein spannender Action-Film, der an den wichtigsten Stellen von viel zu vielen Werbepausen unterbrochen wird, die die Zuschauenden immer wieder aus ihrer Immersion ziehen und das ganze Erlebnis viel zu lang strecken.
Aus dem Grund der Zugänglichkeit wäre es für mich keine angenehme Vorstellung das Spiel mit mehr als zwei Personen zu spielen und schon das könnte, ob der einzigartigen Völker, eine enorme Downtime während des Spiels mit sich bringen. Am besten spielt sich „Imperium Legends“ Solo. Das enthaltene Solo-Regelbuch birgt enormes Potential für viele ausführliche Solo-Partien. Da der Solo-Modus zusätzlich von der Asymmetrie profitiert bieten sich schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten, die sich immer wieder neu und frisch anfühlen. Spielgruppen, die sich von steilen Lernkurven und nicht ganz idealen Regelbüchern nicht abschrecken lassen, können „Imperium Legends“ sicherlich einmal genauer betrachten. Es sollte aber beachtet werden, dass bei Interesse definitiv „Imperium Classics“ zuerst betrachtet werden sollte, bevor es zu „Imperium Legends“ weitergeht. Wer sich ein leichtes Spiel für Zwischendurch erhofft, das interessante Spielrunden für mehrere Personen beinhaltet, sollte die Suche aber wohl leider fortsetzen. Die enorme Downtime und die schier unmögliche Aufgabe, das Spiel und alle Sonderregeln der gegnerischen Fraktionen verständlich zu machen, ohne den gesamten Abend damit zu verbringen, ersticken das Potential auch für erfahrene Expertengruppen vollständig.
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Tags: 1-4 Personen, Drafting, Deckbau, Zivilisation