Test | Wizard – 25 Jahre Jubiläumsversion
Wenn so manche Personengruppe heutzutage gefragt wird, was sie unter einem Brettspiel versteht, kommen meist Antworten wie MONOPOLY, CATAN oder UNO zurück. Geprägt wurde dieses Bild von einer Zeit, in der der Brettspielmarkt wie wir ihn heute kennen noch ganz anders aussah und nicht wöchentlich neue Highlights auf die Spieltische geworfen wurden. Einigen der Spiele aus dieser Zeit kann sogar angerechnet werden, dass sie unser Hobby auf einer Ebene geprägt haben, ohne die viele heutige Genres ganz anders aussehen würden. Eines dieser Spiele ist der alte Stich-Klassiker "Wizard". Nach der Jubiläumsversion zum 20 Geburtstag des Spiels, erschien zum 25-jährigen Jubiläum eine neue Version, die noch mehr Vielfalt verspricht. Aber wie steht diese neue Vielfalt dem alten Klassiker?
Wir haben "Wizard" selbst gekauft. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Darum geht es im Spiel!
Da es sich beim Grundspiel unverändert um das altbekannte Spiel "Wizard" handelt, das schon zur Genüge besprochen worden ist, wird sich diese Rezension im Kern um die Besonderheiten der Jubiläumsversion drehen.
Grundlegend bleibt das alte Prinzip von "Wizard" erhalten. Eine Spielgruppe von 3-6 Personen versucht mithilfe von Farbkarten und Zauberern Stiche vorauszusagen und ihre Voraussagen in der jeweiligen Spielrunde zu erfüllen. Die Jubiläumsversionen des Spiels bringen in diesen altbewährten Spielverlauf neue Variationsmöglichkeiten, indem Sonderkarten dem Kartenstapel beigefügt werden. Die Spielgruppe hat in der 25 Jahre Jubiläumsversion die Auswahl zwischen insgesamt sieben Karten (wobei bei Bedarf auch alle sieben Karten dem Stapel hinzugefügt werden können). Wie auch in vorhergegangenen Jubiläumsversionen sind der Drache, die Fee, der Jongleur, die Bombe, der Werwolf und die Wolke wieder enthalten.
Wird ein Spiel mit dem Drachen und der Fee gespielt (die beiden fungieren immer als Doppelpack), gilt der Drache in jedem Stich als höchste und die Fee als niedrigste Karte. Das bedeutet auch, dass ein Drache einen Stich mit einem Zauberer gewinnen kann und die Fee sogar noch unter einem Narren einzuordnen ist. Das gilt immer, bis auf einen besonderen Fall. Befinden sich die Fee und der Drache im gleichen Stich, gewinnt hier die Fee! Die Bombe ist, wie der Name schon sagt, etwas destruktiver. Wird sie ausgespielt, gilt der Stich als zerstört und niemand kann ihn gewinnen. Hat eine Person den Werwolf auf der Hand, kann sie ihn, bevor die Stichvorhersagen getroffen werden, gegen die Karte austauschen, die zur Stichbestimmung genutzt worden ist. Wird das gemacht, kann diese Person einen neuen Stich bestimmen.
Die Wolke und der Jongleur bringen ein wenig mehr Komplexität ins Spiel. Der Jongleur hat einen Kartenwert von 7 ½ und ist damit über einer 7 aber unter einer 8. Zusätzlich wird seine Farbe von der ausspielenden Person bestimmt. Endet eine Runde, in der ein Jongleur ausgespielt worden ist, muss jede Person eine Handkarte verdeckt im Uhrzeigersinn weitergeben. Die Wolke hat einen Kartenwert von 9 ¾ ist also wieder höher als eine 9 aber niedriger als eine 10. Auch bei der Farbzugehörigkeit gilt das Gleiche wie beim Jongleur, nur ist der Sondereffekt der Karte anders. Die Person, die beim Ende einer Stichrunde den Stich mit der Wolke besitzt, muss die zu Beginn gemachte Vorhersage um eins erhöhen oder verringern. Exklusiv in dieser Jubiläumsversion ist der Gestaltwandler. Der Gestaltwandler kann entweder ein Zauberer oder ein Narr sein, je nachdem was beim Ausspielen gewünscht worden ist.
Aber nicht nur besondere Karten sollen das Spiel aufwerten, sondern auch exklusive Metallmünzen. Im Spielverlauf dienen die Metallmünzen dazu, die vorhergesagten Stiche zu visualisieren. Macht eine Person eine vorhersage, nimmt sie die gleiche Anzahl an Münzen und legt diese vor sich. Wird ein Stich gewonnen, wird eine Münze auf diesen Stich gelegt. Auf diese Weise können alle mit einem Blick erkennen, wie viele Stiche eine Person noch benötigt oder wie viele Stiche sie schon zu viel gewonnen hat.
Was ist in der Box?
Die Spielschachtel der Jubiläumsversion von "Wizard" enthält ein komplettes "Wizard"-Kartendeck, 7 Sonderkarten, einen Punkteblock, einen Bleistift und 25 Metallmünzen mit "Wizard"-Logo. Qualitativ ist das Spiel sehr hochwertig. Die Karten sind von gewohnter Stabilität und Verarbeitung, der Druck ist scharf und auch die Illustrationen passen gut zueinander. Zwar ist den neuen Sonderkarten anzusehen, dass sie einen etwas moderneren Stil verfolgen, jedoch passen sie gut in zu den klassischeren Illustrationen des Grundspiels. Die Metallmünzen sind ebenfalls sehr stabil und solide verarbeitet, auch wenn sie im Vergleich zu anderen Münzen dieser Art relativ dünn gehalten sind. Designtechnisch ist ihnen durch ihre Form und ihre Dicke zunächst wie gewöhnlichere Münzen aus Pappe, widerspricht ihre Haptik und ihr Gewicht dem doch sehr schnell. Besonders ist auch die Spielschachtel an sich. Ihr Äußeres soll dem eines alten Buches ähneln, wobei sie sich auch wie eines aufschlagen lässt. Das Spielmaterial wird durch ein Plastiksortiersystem an Ort und Stelle gehalten und auch die Spielschachtel an sich wird durch ein extra beigelegtes Gummiband mit "Wizard"-Logo zusammengehalten.
Das Regelheft gleicht den Regelheften des Grundspiels. Die Regeln werden strukturiert erklärt und wichtige Regelstellen wurden farblich hervorgehoben, damit keine Missverständnisse aufkommen. Neben den zusätzlichen Erklärungen der exklusiven Sonderkarten enthält das Regelheft jedoch auch noch weitere Varianten, die Spielgruppen mit und ohne Sonderkarten spielen können. Neuer ist, dass dem Regelheft ein QR-Code beigefügt worden ist, der zu einem Erklärvideo führt. Wer die Spielanleitung nicht lesen möchte, kann sich die Regeln so erklären lassen.
Tags: 3-6 Personen, Stichspiel, Familienspiel