TEST // LAST MESSAGE
Das Ziel des Spiels LAST MESSAGE ist die Aufklärung eines Verbrechens. Das Opfer hat bei dem Verbrechen leider die Stimme verloren und kann die Person, die die Attacke verübt hat, nur noch per Skizze beschreiben. Doch wird dies für die Ermittlungen ausreichen, um die gesuchte Person in der Menschenmenge zu finden, zumal diese versucht, die Spuren zu verwischen?
IELLO hat uns LAST MESSAGE freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Untergetaucht in der Menschenmenge
Zu Beginn einer Partie werden die Rollen verteilt. Es gibt ein Opfer und eine Person, die das Verbrechen begangen hat. Beide sitzen nebeneinander und legen eines der sechs Tatort-Wimmelbilder zwischen sich. Die weiteren ein bis fünf Mitspielenden sitzen durch den Sichtschirm getrennt auf der anderen Seite des Tisches und nehmen die Ermittlung auf. Sie legen den gleichen Tatort auch auf ihrer Seite des Sichtschirms aus, wobei dieser allerdings in vier Einzelteile zerlegt ist, damit sich mehrere Mitspielende die Untersuchung besser aufteilen können.
Der Täter oder die Täterin kennzeichnet auf dem Tatort-Wimmelbild eine Person, die das Verbrechen verübt hat, mit einem Marker. Das Opfer bewaffnet sich mit den vier abwischbaren Tafeln und einem Stift. Und schon kann es losgehen.
Ziel des Opfers ist es, per Skizze und/oder Text auf einer Maltafel ausreichend Hinweise an die ermittelnden Mitspielenden zu geben, so dass die das Verbrechen ausführende Person in der Menschenmenge eindeutig identifiziert werden kann. Diese versucht allerdings genau dies zu verhindern. LAST MESSAGE WIRD über vier Runden gespielt, wobei jede in drei Phasen aufgeteilt ist.
In der ersten Phase malt oder schreibt das Opfer für die Dauer einer Sanduhr Hinweise auf eine der Maltafeln. Diese sind in drei mal drei Felder unterteilt. Es ist nicht erlaubt, die gleiche Zeichnung oder den gleichen Text auf mehreren Feldern darzustellen.
Nun darf der Täter oder die Täterin in der zweiten Phase einzelne Felder wieder auswischen. In der ersten Runde sind dies fünf Felder, in jeder weiteren Runde eins weniger.
In der dritten Phase versuchen die ermittelnden Mitspielenden nun anhand der verbleibenden Informationen auf der Maltafel auf den Verbrecher oder die Verbrecherin zu schließen.
Gelingt dies innerhalb von vier Runden, haben sie und das Opfer gewonnen, anderenfalls bleibt das Verbrechen unaufgeklärt.
Für erfahrenere Spielgruppen kann zudem der Schwierigkeitsgrad angepasst werden, indem beispielsweise nur noch gezeichnet werden darf, in jeder Runde jeweils ein zusätzliches Feld ausradiert oder statt einer Person die Tatwaffe gesucht wird.
Spuren verwischen
Das Spielmaterial von LAST MESSAGE zeichnet sich durch seine hohe Qualität aus. Sechs unterschiedliche Tatort-Hochglanz-Wimmelbilder befinden sich in der Box, ebenso wie vier abwischbaren Tafeln, zwei Folienstifte, eine Sanduhr und ein sehr stabiler Sichtschutz für die Tischmitte.
Da die Illustrationen von verschiedenen Künstlern stammen, unterscheiden diese sich stark in Stil und Farbwahl, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.
Die Regeln sind leicht verständlich und erlauben einen schnellen Einstieg in das Spiel.
LAST MESSAGE konnte uns auf Anhieb überzeugen, was vor allem an dem innovativen Spielmechanismus mit den drei sehr unterschiedlichen Rollen liegt.
Da ist zum einem das Opfer, das versucht, malerisch darzustellen, wer das Verbrechen begangen hat. Doch wie können am besten Informationen auf den neun Feldern verteilt werden, so dass auch durch fehlende Felder noch brauchbare Auskünfte an die Mitspielenden gelangen? Und dies auch noch unter Zeitdruck. Dies verlangt Kreativität und eine gute Verteilung der Informationen auf möglichst alle Felder.
Der Täter oder die Täter versucht, das eigene Verbrechen zu verschleiern, indem einzelne Felder aus der Zeichnung des Opfers ausradiert werden, um den Informationsgehalt möglichst gering zu halten. Die große Anzahl an möglichen verdächtigen Personen auf dem Wimmelbild unterstützen dieses Ansinnen zusätzlich.
Die ermittelnden Personen versuchen nun, aus bruchstückhaften Hinweisen darauf zu schließen, wer das Verbrechen begangen hat, um Gerechtigkeit walten zu lassen. Keine leichte Aufgabe, kommen doch teilweise nur sehr kryptische Informationsfragmente bei ihnen an. Dies ist auch die längste Phase, in der Opfer und Täter oder Täterin zwar keinen aktiven Part haben, aber gespannt den geäußerten Vermutungen folgen, ohne etwas verraten zu dürfen.
Dieses asymmetrische und interaktive Zusammenspiel funktioniert wunderbar und macht viel Laune. Runde für Runde werden mehr Informationen preisgegeben und es wird spannend, ob es rechtzeitig gelingt, aus der Vielzahl an Personen auf dem Wimmelbild die richtige zu identifizieren. Eine kurze Spielzeit und das schnelle Erlernen der Spielregeln, das unter 5 Minuten dauert, runden die sehr positive Erfahrung ab.
Der meiste Spielspaß liegt in unseren Augen bei vier bis sechs Spielenden, also ein Opfer, ein Täter oder eine Täterin und zwei bis vier Ermittelnde, da deren Wimmelbild aus vier separaten Teilen zusammengesetzt ist. Bei mehr Spielenden müssen sich teilweise zwei Ermittelnde einen Ausschnitt gemeinsam anschauen, was wegen der Detailfülle etwas aufwendiger ist. Gibt es nur eine ermittelnde Person, benötigt diese natürlich mehr Zeit für ihre Phase und es gibt weniger interessante Diskussionen. Der Spielspaß bei diesen Kombinationen sinkt aber nur leicht.
Aufgefallen ist uns, dass es mit den Standardregeln meist etwas zu leicht ist, den Fall zu lösen, denn stets wurde in unseren Runden die das Verbrechen verübende Person gefasst. Aber auch hier gibt das Spiel genug Optionen, den Schwierigkeitsgrad an das Können der Spielgruppe anzupassen. Teilweise ist es sehr erstaunlich, mit wie wenigen Informationen die Person, die das Verbrechen begangen hat, identifiziert werden kann. Glück spielt dabei kaum eine Rolle.
LAST MESSAGE bietet eine innovative Bereicherung für die Spielesammlung und eignet sich wunderbar für einen Spieleabend im Kreis der Familie oder mit Freunden. Allerdings besteht akute „Gefahr“, dass alle einmal jede Rolle übernehmen wollen und dann gar nicht so viel Zeit für andere Spiele bleibt. Es gibt allerdings schlimmere Risiken.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 3-8 Spieler, Deduktion, Familienspiel