TEST // POCKET DETECTIVE – FALL 3 - DIE BOMBE TICKT
Mit der Zeitung unterm Arm verlässt du das Haus und machst dich auf den Weg zu dem hiesigen Chemieunternehmen ChemFact. Dunkle Wolken ziehen über den Himmel, ein Sturm zieht auf und der Hurricane kommt direkt auf eure beschauliche Stadt am Rande der Berge zu. Du erreichst gerade noch das Firmengelände, als der Sturm beginnt. Der Mobilfunk fällt aus und als die Notstromgeneratoren anspringen, werdet ihr darüber informiert, dass in einer der Lagerhallen ein verdächtiges Objekt gefunden wurde. Sofort machst du dich auf den Weg, um dir das Ganze genauer anzuschauen…
POCKET DETECTIVE – DIE BOMBE TICKT reiht sich in die Serie der POCKET DETECTIVE Spiele ein, die bei SCHMIDT SPIELE erschienen sind. DIE BOMBE TICKT ist der 3. Fall dieser Reihe und kann ohne Kenntnis der vorherigen Fälle gespielt werden.
SCHMIDT SPIELE hat uns POCKET DETECTIVE - FALL 3 - DIE BOMBE TICKT freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Zeit ist kostbar
POCKET DETECTIVE ist ein Spiel für 1-6 Detektive:innen. Diese müssen versuchen die Vorfälle in der Chemiefabrik ChemFact schnellstmöglich zu lösen, um die bevorstehende Katastrophe vor Ablauf der Zeit zu verhindern.
Es gibt die Möglichkeit, diesen Fall mit 3 verschiedenen Rollen zu lösen, allerdings werden für 2 der 3 Rollen Vorkenntnisse aus vorherigen Spielen vorausgesetzt. Nur die Rolle der Ingenieure:innen kann immer gewählt werden.
Als Spielvorbereitung werden die Karten in separat verdeckte Stapel entsprechend der Buchstaben sortiert. Dabei sollen die aufgedruckten Zahlen in Reihenfolge, mit der 1 oben, ausliegen.
Die Spielenden beginnen abwechselnd mit dem Vorlesen der Texte der Karten aus dem „A“ Stapel. Auf den Karten A1 bis A6 werden der Ablauf und die Spielerrollen erläutert. Gleichzeitig wird in die Geschichte eingeführt, die die Spielenden zu ChemFact führt, wo nun die bevorstehende Katastrophe verhindert werden muss.
Dem einfachen Spielprinzip folgend, wird stets die aktuelle Karte vorgelesen und die Anweisungen darauf befolgt, beispielsweise „Nimm Karte B1“. Sollte es auf der Karte Entscheidungsmöglichkeiten geben, dürfen die Spielenden entscheiden, welche Karte sie als Nächstes aufdecken. Hier kann es neue Anweisungen geben, die befolgt werden müssen, oder eine neue Entscheidung steht an.
Ohne zu viel zu verraten, kann zum Beispiel entschieden werden, ob die Spielenden lieber ins Büro gehen, um eine Liste der Angestellten zu finden, die Zutritt zum Gebäude haben, oder ob sie lieber das Gebäude verlassen und sich überlegen, mit wem sie über die Lage sprechen können. Je nach Wahl hat dies unterschiedliche Folgen und beeinflusst den weiteren Spielverlauf.
Aber Achtung! Es ist nicht bekannt, wieviel Zeit zur Verfügung steht. Daher muss gut abgewogen werden, was getan wird und was nicht. Manche Entscheidungen verbrauchen mehr Zeit als andere, wodurch zusätzlich Spannung aufgebaut wird.
Gelingt es, vor Ablauf der Zeit die Katastrophe zu verhindern, haben alle gemeinsam gewonnen und es findet eine Schlusswertung statt. Wurde nicht die volle Punktzahl erreicht, wird dazu ermuntert, es noch einmal zu probieren, um eine bessere, im Idealfall die Höchstpunktzahl, zu erreichen.
Hinweise, Spuren und Indizien
In der kleinen Schachtel befindet sich ein gefaltetes Notizblatt im DIN A4 Format und 91 solide Spielkarten. Die Spielkarten sind in verschiedene Buchstaben unterteilt und stellen verschiedene Spielbereiche dar. Beispielsweise findet man auf den Karten mit dem Buchstaben „A“ die Einführung in das Spiel und die Spielanleitung. Auf den „S“-Karten gibt es Informationen über die Geschehnisse in der Stadt und die „T“-Karten sind Timer-Karten, die das Vergehen der Zeit anzeigen.
Auf dem Notizblatt können Datum und Spielgruppe festgehalten werden. Auf der Rückseite des Notizblattes sind die Orte des Geschehens aufgedruckt mit zusätzlichem Platz, um gesammelte Hinweise zu notieren.
Eine weitere Spielanleitung gibt es nicht.
Der Einstieg in POCKET DETECTIVE fällt sehr leicht. Direkt nach dem Öffnen des Kartons, sticht die Karte mit dem Hinweis „Erst lesen, dann spielen!“ ins Auge. Und schon befinden sich alle mittendrin in der spannenden Geschichte und versuchen, die nahende Katastrophe zu verhindern.
Egal ob Spielanfänger, Gelegenheitsspieler, Spieleprofis oder versierte Spürnasen, POCKET DETECTIVE ist für jeden geeignet. Allerdings bietet das einfache Spielprinzip wenig Einflussmöglichkeit und vieles hängt vom Zufall ab. So kann es auch passieren, dass der Fall nicht durch gute Detektivarbeit und Deduktion, sondern eher beiläufig gelöst wird.
Dabei erinnert POCKET DETECTIVE an die Bücher aus der Jugend, in denen ebenfalls am Ende eines Kapitels entschieden werden konnte, auf welcher Seite weiter zu lesen ist. Wie in den Büchern verändern die Entscheidungen den Verlauf der Geschichte und es gibt verschiedene Enden. Wer dieses Konzept mag, wird sich von POCKET DETECTIVE sicherlich auch angesprochen fühlen.
Elegant und durchaus spannend ist der Zeitfaktor gelöst. Die Zeitkarten vermitteln gut das Vergehen der Zeit und kommen dabei ganz ohne genaue Zeitangaben aus.
Besonders ansprechend erfolgt die Auflösung des Falls, indem diese am nächsten Tag als Artikel in der ortsansässigen Zeitung, dem City Tribune, nachgelesen werden kann.
Was uns stört ist, dass die verschiedenen Rollen nur zur Verfügung stehen, wenn die Vorgängerversionen bekannt sind. Dies fällt umso mehr ins Gewicht, da die dafür nötigen Vorkenntnisse nicht direkt mit dem Spielverlauf zu tun haben. Sicherlich wäre es schöner gewesen, wenn bedingungslos jede Rolle wählbar wäre.
Als ein weiteres kleines Manko wurde die recht kleine Schriftgröße auf den Spielkarten empfunden. Insbesondere bei schlechtem Licht kann der Text schwierig zu lesen sein. Für mehr Komfort wären größere Karten mit größerem Schriftbild schön gewesen, zudem das Spielmaterial nur die Hälfte der Spielschachtel einnimmt.
Nichtsdestotrotz ist POCKET DETECTIVE ein kurzweiliger, spannender und schöner Zeitvertreib. Insbesondere als Einstieg in die Welt der Deduktions- und Detektivspiele bieten sich die kleinen und handlichen Spielformate an, die sich bei dem geringen Preis auch sehr gut als Mitbringsel für Freunde eignen.
Langfristiger Spielspaß darf nicht erwartet werden. Wurde ein Fall gelöst und nicht die Höchstpunktzahl erreicht, besteht noch die Möglichkeit, den Fall effektiver zu lösen. Aber spätestens beim Lösen mit voller Punktezahl ist das Spiel komplett durchgespielt. Fairerweise wird darauf hingewiesen, dass das Spiel nun an Freunde weitergegeben werden kann.
Bilder zum Spiel
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Tags: Detective, 1-6 Spieler, Solospiel