TEST // KYOTO - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
KYOTO ist ein Spiel, welches sich mit dem Thema Umweltschutz und den Auswirkungen des Lobbyismus auf politische Entscheidungen beschäftigt. Mechanisch handelt es sich um ein Verhandlungsspiel, bei dem der Lobbyismus einen wichtigen Bestandteil darstellt. Hierdurch wird der Zwiespalt zwischen Wohlstandserhaltung und Umweltschutz deutlich spürbar. Dass der Spieler, der am wenigsten zum Umweltschutz beiträgt, automatisch verliert, sofern es zur Katastrophe kommt, ist passend. Dies kann wiederum dazu führen, dass sich der Zweitplatzierte aus den Verhandlungen zurückzieht und es auf die Katastrophe ankommen lässt, um den Erstplatzierten zum Beitrag zu zwingen. Es wird deutlich, dass Umweltschutz alle betrifft und sich keiner heraushalten sollte.
Interessant ist die Bestechungsmechanik, mit der die eigene Agenda gezielt verfolgt werden kann. Wenn jedoch früh im Spiel entdeckt wird, welche Symbole ein Spieler nicht im Bereich mit reduziertem Wohlstand sehen will, dann werden diese erst recht gespielt. Bei kleiner Spieleranzahl lohnt sich hier die Bestechung weniger, da die Spieler schneller an die Karten unter ihrer Flagge kommen und diese erneut spielen können. Möglicherweise ist dies gewollt, um Kritik an Bestechung zu üben. Da das Spiel auf Grund der aktuellen Situation nicht mit fünf oder sechs Spielern getestet werden konnte, kann nur vermutet werden, dass sich dort die Bestechung mehr rentiert.
Das Spielgeschehen sieht zunächst komplex aus, ist aber schnell verstanden, spätestens nach den ersten Runden. Lediglich die Funktion der Agendakarten sollte den Mitspielern genau erklärt werden, damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt. Die verschiedenen Agendakarten und Studien haben zwar Auswirkungen auf die Ziele der Spieler, wodurch sich die Verhandlungen etwas verändern, der Rundenverlauf bleibt dennoch weitestgehend gleich. Da sich die zu erfüllenden Studien alle sehr ähnlich spielen und die Abwechslung bei den Agendakarten nicht sonderlich hoch ist, ist der Wiederspielwert dementsprechend niedrig.
Obwohl das Thema mechanisch, grafisch und materialtechnisch stimmig umgesetzt ist, lässt sich das Spiel nur eingeschränkt empfehlen, denn Spielspaß kam bei den Testrunden nicht richtig auf. Dies liegt an dem ernsten Thema, dem geringen Widerspielwert sowie dem repetitiven Spielablauf. Allerdings könnte das Spiel im Bildungssektor eingesetzt werden, weil es einen Einstieg in die Themen Umweltschutz und Lobbyismus bietet.
Bilder vom Spiel
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Tags: 3-6 Spieler, 30-45 Minuten, Verhandlung, Handmanagement