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TEST // THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL

TEST // THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Meine Aufmerksamkeit hat THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL auf Grund meiner Neigung zu dem gleichnamigen Film von Stanley Kubrick und meiner großen Freude am Escape-Room-Genre erregt. Da es das Spiel bislang nur in englischer Sprache gibt, habe ich mich in der Hoffnung, dass die Texte nicht allzu ausufernd und kompliziert ausfallen würden, entschieden, mit der englischen Version mein Glück zu versuchen. An dieser Stelle kann ich hinsichtlich der Sprachbarriere Entwarnung geben. Die Texte sind in leicht verständlichem Englisch verfasst. Mit einem guten Schulenglisch sollte es beim Verständnis keine Probleme geben.

Die Story im Spiel richtet sich an der Handlung des Films aus und setzt an der Stelle ein, an der Wendy ihren immer verrückter agierenden Gatten Jack in die Speisekammer eingesperrt hat. Die Spielfigur der Wendy steht in der großen Küche und als Spieler konnte ich es gut nachvollziehen, wie hilflos sich die Heldin des Films gefühlt haben musste, denn mir fehlte zu Beginn ein wenig die Orientierung. Das Einsetzen der Zahlen wirkte auf mich nur bedingt intuitiv und dass ich noch nicht einmal wusste, hinter welcher Tür sich Jack befand, war ebenfalls ein unschöner Umstand beim Start. Doch nach ein wenig Experimentieren mit den Zahlenkombinationen und dem Umsehen im Raum, wurde ich mit der Mechanik immer wärmer und sie ging immer leichter von der Hand.

Mit dem ersten Auftritt von Danny änderte sich das dann allerdings wieder ein bisschen, da seine Shine-Fähigkeit doch etwas anders gespielt wird und die Erweiterung dieser Fähigkeit im späteren Verlauf noch einmal ein weiteres Umdenken erfordert. Aber wie schon bei Wendy fiel auch hier nach einer kleinen Eingewöhnung das Nutzen der Fähigkeit immer leichter. Insgesamt empfand ich die Handhabung über die Zahlencodes aber zu umständlich. Hier fühlt sich der Umgang mit derartigen Kombinationen bei den UNLOCK-Spielen oder den ADVENTURE GAMES deutlich intuitiver an.

Bei den Rätseln ist der Schwierigkeitsgrad in einem durchschnittlichen Segment angeordnet. Meist gibt es einen Hinweis, der mit Gegenständen oder Orten in Verbindung gebracht werden muss. Die wesentliche Aufgabe besteht darin, einen logischen Zusammenhang dabei zu finden. Die Anzahl an Gegenständen und Orten ist stets überschaubar, weswegen es nicht zu einer Überfrachtung kommen kann. Meist sind sinnlose Kombinationen leicht zu erkennen. Zu jedem Rätsel gibt es in der Anleitung ein Register mit Tipps zu jedem Raum zu finden, das bei der Lösung hilft, wenn man beim Rätseln einmal stecken bleiben sollte.

Der 1. Akt konnte mich im Großen und Ganzen, trotz einiger nicht zu leugnenden Schwächen, überzeugen. Mit dem 2. Akt wurde aus einem ansprechenden Horror-Escape-Game dann leider ein großes Drama. Zu Beginn war alles wie gehabt und ich hatte den 1. von 3 Gegenständen vernichten können. Die Frage war nun – wo sind die anderen beiden? Mir fehlte noch der Gold Room, aber ich sah keine Möglichkeit, den Raum zu öffnen. Also doch in die Lösungshilfe schauen. Dumm nur, dass die nur Hilfe zu einzelnen Räumen anzeigte, nicht aber, wie die geöffnet/entdeckt werden konnten. So stand ich da und hatte keine Idee. Die einzige Möglichkeit war, die Passage „Sind alle 3 Gegenstände vernichtet, öffnen Sie Umschlag X, sie können allerdings nicht mehr zurück ins Hotel!“ mit „Klar, ich mach es einfach mal.“ zu beantworten. Das war dann für mich der direkte Weg ins Finale, aber etwas Besseres fiel mir einfach nicht ein und was soll ich sagen – das Spiel konnte auch so gewonnen werden. Es gab keinerlei Überprüfung, dass tatsächlich alle 3 Gegenstände zerstört wurden. Da hatte ich das Overlook Hotel aber einmal so richtig ausgetrickst! Oder aber einfach nur ein ganz schwaches Spieldesign offengelegt. 3 zusätzliche Karten mit Minispiel hätten diesen Umstand locker verhindern können. Aber wie gesagt, der 2. Akt an sich ist ein einziges Drama!

Was mir bei THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL dennoch gefallen hat, ist die Nähe zum Film. Wer sich die gelungene Stephen-King-Verfilmung vorher (noch einmal) angesehen hat, wird einiges aus der Handlung im Spiel wiederfinden. Dabei wird nicht einfach nachgespielt. Als Spieler befindet man sich in einer Art alternativem Cut, bei dem die grobe Handlung bekannt, der Weg jedoch ein anderer ist. Angst muss aber niemand haben, dass er oder sie auf Grund fehlender Kenntnisse der Filmstory das eine oder andere Rätsel nicht lösen kann. Das Wissen über den Film hilft bei der Lösung der Rätsel in keiner Weise weiter.

Für mich war THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL im 1. Akt ein sehr unterhaltsamer Rätsel-Ausflug in die Welt eines Roman-/Film-Klassikers. Die Rätsel waren allesamt solide aufgebaut, die Geschichte wurde gut vom Film auf das Spiel übertragen und es kam bei mir nie das Gefühl auf, dass ich an irgendeiner Stelle verloren war. Im 2. Akt stürzte der Spielspaß dann allerdings kolossal in den Keller und sorgte wegen fehlender Anleitung und Hilfe für Frust. Im Gros der Exit-Spiele stellt THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL allein schon aus diesem Grund sicherlich kein Glanzlicht dar. Neben den Problemen im 2. Akt fehlt es allerdings auch an frischen Ideen oder außergewöhnlichem Rätseldesign. Wäre der 2. Akt nicht so schludrig designed, hätte ich das Spiel sicherlich jedem empfehlen können, der den Film mag. In der vorliegenden Form kann ich THE SHINING - ESCAPE FROM THE OVERLOOK HOTEL aber niemandem wirklich ans Herz legen. Dafür hat der 2. Akt einfach viel zu viele Macken und müsste noch einmal grundlegend überarbeitet werden.

 

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Tags: Escape Room

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