TEST // MARVEL UNITED

TEST // MARVEL UNITED - Fazit von Jan

 

Ich bin weder ein Marvel-Fan noch mag ich Chibis besonders. Ehrlich gesagt habe ich eine Lizenzgurke erwartet. Aber ich sollte mich irren.

Das Spiel ist ziemlich simpel gehalten. Im Grunde gibt es ja nur drei Aktionen. Die Heldendecks unterscheiden sich zwar, aber nicht sehr stark. Das senkt die Einstiegshürde gewaltig. Die süße Aufmachung mit den niedlichen Figürchen entspricht dabei vollkommen dem Charakter des Spiels: knallharte und zuckersüße Action mit niedlichen Superhelden.

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Jeder Held hat drei besondere Karten, welche jeweils deren besonderen Fähigkeiten widerspiegeln. Captain America ist ein Anführertyp und kann Jokermarker an die anderen Spieler verteilen, welche hier thematisch als eine Art Befehl interpretiert werden können. Ant-Man kann schrumpfen, um unverwundbar zu werden, und dann wieder wachsen, um aus dem Nichts viel Schaden auszuteilen. Hier bilden die Regeln die Thematik sehr gut ab. Allerdings kommen mir die besonderen Fähigkeiten zu sehr begrenzt vor. Drei von zwölf Karten haben Fertigkeiten, bei den anderen ist kaum zu unterscheiden, ob sie zu Hulk oder Wasp gehören. Und bei einigen Charakteren ist es auch noch dreimal dieselbe besondere Karte.

Das positive daran ist, dass es dadurch sehr übersichtlich bleibt. Trotz der kniffligen Aufgabe, die ein kooperatives Spiel ja auch bieten sollte, gehen die Züge flott vonstatten und das Geschehen verliert nie an Fahrt. So gibt es keine langweiligen Momente und das Spiel bleibt dem rasanten Plot eines Comics treu. Die unvorhersehbaren Aktionen der Masterplankarten frischen die Situationen immer wieder auf. Durch die actionreiche Atmosphäre und die kurze Spieldauer kommt sofort Lust auf, es noch einmal zu versuchen.

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Die Mechanik, durch welche die Spieler zusammenarbeiten, macht wirklich Spaß. Durch das Mitnutzen der Karten der anderen fühlt es sich an, als würden alle Helden als wirklich gutes Team zusammenarbeiten. Dem nächsten Spieler durch den eigenen Doppeljoker eine Vorlage zu geben, ergibt ein Zusammenspiel, bei dem alle mitfiebern und ein Interesse daran haben, sich einzubringen.

Dem Spiel liegen drei Herausforderungskarten bei, welche allesamt fordern, die Jokerkarten aus den Decks zu entfernen. An dieser Stelle wäre ein wenig mehr Varianz vielleicht nicht schlecht gewesen. Ansonsten sorgen die verschiedenen Schurken für Abwechslung, denn diese funktionieren doch sehr unterschiedlich.

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Meine erste Partie hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich das Spiel weiter erkunden und alle Helden und Schurken einmal ausprobieren wollte. Auch wenn sie sich nicht so groß unterscheiden, gibt es doch einen Anreiz, die Harmonie zwischen den verschiedenen Heldenkonstellationen zu erforschen.

Aber ist das getan, kehrt sich die Zugänglichkeit ins negative und die überschaubaren Aktionsmöglichkeiten kommen einem schnell zu wenig vor.

Nach ein paar Partien schreit das Spiel nach Erweiterungen. Vor allem nach neuen Schurken, da diese am meisten Varianz mitbringen. Da helfen einem auch keine Herausforderungskarten. Ich gehe aber davon aus, dass ASMODEE nach und nach noch weitere Helden- und Schurkenpacks veröffentlichen wird.

 

Wertung zum spiel

 

Tags: Superhelden, 30 Minuten, Miniaturen, 1-4 Spieler, Kooperativ

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