TEST // EXIT – Das Spiel + Puzzle – Der einsame Leuchtturm

TEST // EXIT – Das Spiel + Puzzle – Der einsame Leuchtturm

Es herrscht raue See, als DER EINSAME LEUCHTTURM in euer Sichtfeld gerät. Doch anstatt hell erleuchtet zu sein und näherkommende Schiffe zu warnen, herrscht tiefe Dunkelheit rund um die Insel mit dem Turm. So gerade eben noch schafft ihr es, auf die Insel zu gelangen und nähert euch dem Turm mit der Absicht, das Licht wieder erstrahlen zu lassen. Doch das erste große Problem ist bereits das Öffnen der Tür zum Leuchtturm. Auch vom Leuchtturmwächter ist weit und breit nichts zu sehen. Euch steht noch ein langer und voller Rätsel gepflasterter Weg bis in die Spitze des Turms bevor, der euch noch so manches Puzzle zum Lösen in den Weg legen wird.

KOSMOS war so freundlich, uns ein Exemplar von EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE – DER EINSAME LEUCHTTURM kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dies hat natürlich keinen Einfluss auf unsere Bewertung.

Puzzle-Rätsel dich zum Ziel

Nachdem der Ravensburger Verlag diverse Exit-Puzzles veröffentlicht hat, gibt es nun auch zur offiziellen EXIT – DAS SPIEL-Erfolgsreihe von Inka und Markus Brand mit EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE Varianten für Puzzleliebhaber. Im Gegensatz zu der Ravensburger-Variante, in der zunächst ein Puzzle vollendet werden muss und anschließend auf dem Motiv Rätsel gesucht und gelöst werden müssen, gibt es bei der KOSMOS-Variante 4 Puzzles, die in das bekannte Erfolgskonzept eingebunden sind und ein paar weitere Neuerungen mit sich bringen.

Zu den Neuerungen gehört, dass das bei den bisherigen EXIT – DAS SPIEL-Titeln verwendete Rätselbuch sowie die Rätsel- und Lösungskarten durch 4 Puzzles und Rätseldokumente ersetzt wurden. Lösungshilfen gibt es in der Anleitung zu finden, wenn diese von der Rückseite aus aufgeschlagen wird. Die Decodier-Scheibe findet weiterhin ihre Verwendung, zeigt nun auf der Rückseite aber direkt an, ob die eingegebene Lösung stimmt.

Zum Start wird die Geschichte zum Spiel auf dem Deckblatt der Anleitung erzählt. Nach der Regelkunde wird angegeben, welches Puzzle aus den beiliegenden vier Tüten befreit und angegangen werden darf. Ist das Puzzle fertig gestellt, geht es mit dem Suchen nach lösbaren Rätseln los. Ist die Lösung gefunden, wird der 3-stellige Code zum angezeigten Schloss über die Decodier-Scheibe eingestellt. Passt die nun im Sichtfenster auf der Rückseite angezeigte Farbe des Schlosses mit der Schlossfarbe des Rätsels überein, darf das Rätseldokument mit den in den Sichtfenstern auf der Vorderseite der Decodier-Scheibe übereinstimmenden Symbolen geöffnet werden.

Über die Rätseldokumente wird zum einen die Geschichte weitererzählt, zum anderen wird auch frisches Material ins Spiel gebracht. In ihnen steht auch die Anweisung, ein bestimmtes neues Puzzle aufzubauen, um mit diesem als nächstes weiter zu rätseln. Dies setzt sich fort, bis das letzte Rätsel gelöst wurde und ein Rätseldokument das Abenteuer für beendet erklärt.

Kein Material für die Ewigkeit

Wie gewohnt wird auch bei EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE das Spielmaterial zum Lösen der Rätsel zerschnitten und es wird darauf herumgezeichnet. Qualitativ befindet sich alles auf dem Level der bekannten EXIT – DAS SPIEL-Reihe. Durch die Puzzles vergrößert sich die Schachtel aber deutlich. Die 4 Puzzles mit je 88 Teilen, die unterschiedliche Muster auf der Rückseite zur Unterscheidung haben, sind jeweils in eine Tüte verschweißt und haben eine ordentliche Stanzung. Es gibt insgesamt 12 gefaltete Rätseldokumente und zusätzliches Rätselmaterial aus festem Papier. Die Decodier-Scheibe wird in Einzelteilen geliefert und muss vor dem Spielen zusammengesetzt werden.

Die Anleitung ist klar und deutlich verfasst. Das Spielprinzip wird leicht verständlich darin erläutert. Das Hilfesystem versteht es, die Spieler in dem Fall, dass es an einer Stelle einmal nicht weiter gehen sollte, gut auf den richtigen Weg zu bringen


Da meine Frau und ich bereits EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE – DER VERSCHOLLENE TEMPEL gespielt haben, wussten wir bereits ungefähr, was uns erwarten würde. Wir hatten einen ersten Eindruck davon bekommen, wie die Puzzles beim Rätsellösen einfließen können. Wir hatten unsere ersten positiven Erfahrungen mit der Umstellung von Rätselheft und Karten auf Rätseldokumente und Puzzle gemacht, die uns sehr gut gefiel. Auch der neue Ansatz mit der Überprüfung der eingestellten Lösung auf der Rückseite der Decodier-Scheibe, stellte für uns eine große Verbesserung gegenüber den Lösungskarten der EXIT – DAS SPIEL-Reihe dar. Die Frage war nun also, ob sich der überwiegend positive Eindruck, bei EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE – DER EINSAME LEUCHTTURM bestätigen würde.

Wie nicht anders erwartet, beginnt auch hier alles mit dem Puzzeln. Auch wenn die jeweils 88 Teile relativ schnell angeordnet sind, muss doch gepuzzelt werden. Wer daran weniger Spaß hat, wird hier nach dem Motto „Augen zu und durch“ verfahren müssen. Beim Puzzeln fand ich es immer wieder interessant, die Rätsel in ihrer Entstehung zu sehen und bereits beim Legen der Teile zu überlegen, was zusammenhängen könnte. Allerdings gab es immer wieder Probleme wegen der Beleuchtung über dem Tisch. Es war teilweise schwer, die feineren Details des Puzzles richtig zu erkennen, da das Licht auf der schimmernden Oberfläche blendete und immer wieder Verrenkungen von den Spielern verlangte, damit der richtige Blickwinkel gefunden wurde, um alle Details ausmachen zu können. Hinzu kam, dass die Grafiken insgesamt in sehr dunklen Tönen gehalten wurden, was das Erkennen feinerer Details zusätzlich erschwerte. Die Farbe der Rätselschlösser ist auch etwas unglücklich gewählt. Rot, Rosa und Pink sind leicht zu verwechseln, was bei unserem Spiel auch einmal der Fall war.

Das Wechseln von einem Puzzle zum nächsten hat für mich dann auch immer ein wenig Luft aus dem Spiel genommen. Das erste Puzzle zum Start hat noch Spaß gemacht, beim letzten Puzzle hatte ich dann schon keine große Lust mehr, da hier bereits rund 1,5 Stunden vergangen waren, was für konzentriertes Rätselknacken durchaus eine Marke darstellt. Somit hat sich der erste Eindruck aus DER VERSCHOLLENE TEMPEL bestätigt, dass die Puzzlespiele zumindest für mich von Runde zu Runde immer mehr zur notwendigen Pflicht werden und somit zwiespältige Gefühle bei mir hinterlassen.

Das Look and Feel des Spiels ist im Großen und Ganzen identisch mit den Erfahrungen aus DER VERLORENE TEMPEL. Die neuen Möglichkeiten durch die Puzzles wurden für meinen Geschmack in DER EINSAME LEUCHTTURM noch konsequenter und ideenreicher genutzt. Allerdings hätte es sich fast als fatal herausgestellt, dass wir ein Puzzle nach dem Wechsel zum nächsten direkt wieder in die Tüte zurückgepackt hatten. Wie bei den als Spiel für Fortgeschrittene und Experten eingestuften EXIT-Spielen, wird auch hier mit dem 3. Puzzle auf Material von vorhergehenden Momenten zurückgegriffen. Glücklicherweise hatten wir die Motive der vorhergehenden Puzzles noch weitgehend im Gedächtnis, weswegen wir bis auf einen Fall die Rätsel trotz Abbau direkt lösen konnten. Beim nächsten Mal werden wir auf jeden Fall nicht mehr den Fehler machen, alles direkt abzuräumen.

Das neue, erweiterte Konzept für die EXIT – DAS SPIEL + PUZZLE-Reihe hat uns im Großen und Ganzen bei beiden Spielen gut gefallen. Das Puzzeln empfinde ich persönlich wegen der längeren Spielzeit zwar als ein wenig zwiespältig, allerdings stellen die frischen Rätselmöglichkeiten durch die Puzzles für mich ein großes Plus des Spiels dar. Im direkten Vergleich haben mir beide Spiele thematisch sehr viel Spaß bereitet, bei den Rätseln fühlte ich mich eindeutig bei DER EINSAME LEICHTTURM besser abgeholt. Selbst wer mit dem Puzzeln auf Dauer eine ähnliche Hass-Liebe verbindet wie ich, wird aber wahrscheinlich am Ende dank der neuen Rätselmöglichkeit wie ich darüber hinwegsehen können. Unser erster Kontakt mit dem neuen Exit-Puzzle-System kann durchaus als gelungen angesehen werden und ich bin gespannt, was uns die Zukunft hier noch an spannenden Geschichten und interessanten Rätseln bringen wird.

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Bilder zum Spiel

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Tags: Escape Room, 1-4 Spieler

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