TEST // TRISMEGISTUS
TRISMEGISTUS entführt uns in die Welt der Alchemie, in der ein bis vier Spieler Experimente durchführen, Formeln entwickeln, Publikationen veröffentlichen und Meisterpfade erklimmen, um als größter Alchemist in die Geschichte einzugehen. Zentrales Element dabei ist die geschickte Wahl der Würfel, wodurch uns vielfältige Aktionen eröffnet werden.
TRISMEGISTUS wurde uns freundlicherweise von GIANT ROC kostenlos zur Verfügung gestellt.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.
Auf der Suche nach dem Stein der Weisen
TRISMEGISTUS wurde von den Autoren Federico Pierlorenzi & Daniele Tascini entwickelt, wobei wir letzterem auch Spieleperlen wie Teotihuacan, Tzolk‘In und Marco Polo zu verdanken haben, und wir sind gespannt, wie sich dieses neue Werk schlägt. Der Titel TRISMEGISTUS lehnt sich an die historische, fiktive Figur Hermes Trismegistos („der dreimal größte Hermes“) an.
Nachdem das Spielbrett ausgelegt wurde, werden die Würfel gewürfelt und ihrem Symbol entsprechend auf die zentralen Schalen einsortiert. Zusätzlich werden die Experiment-Karten angrenzend an die Schalen sowie die Artefakte ausgelegt.
Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines bekannten Alchimisten und erhält entsprechend ein eigenes Tableau, welches das Labor darstellt. Außerdem erhält jeder eine Publikation, je ein Start- und Meisterexperiment, ein Artefakt, welches sofort am Labor angelegt wird, sowie je eine ätherische Essenz (Salz, Schwefel, Äther und Quecksilber) und zwei Reaktionsmarker.
Der Startspieler wählt einen der Würfel aus einer der Schale und legt ihn auf seine Machtleiste des Tableaus. Dabei gilt: Enthielt die Schale, aus der der Würfel stammte, z.B. in Summe fünf Würfel, wird der Würfel auf die 5 gelegt und der Spieler erhält somit fünf Macht- bzw. Aktionspunkte. Nun kann eine der folgenden Aktionen ausgeführt werden:
- Rohmaterialien erhalten für je einen Machtpunkt. Dabei legt das Würfelsymbol fest, welches Material genommen werden darf. Dargestellt werden diese durch Acrylmarker auf den runden Phiolen im Labor.
- Für eine Macht ein Rohmaterial durch eine Transmutation in ein verarbeitetes Material umwandeln. Hierzu wird ein Rohmaterial dem Transmutationspfad folgend zum nächsten Feld für verarbeitete Materialien (eckig) verschoben; Gold hat hier eine Sonderrolle, da dies nur aus dem bereits verarbeiteten Material Silber transmutiert werden kann, dafür kann es aber als Joker jedes andere Material ersetzen.
Zusätzlich muss ein „ätherische Essenz“-Plättchen (Salz, Schwefel, Äther oder Quecksilber) ausgegeben werden. Dafür rückt der Spiler auf der entsprechenden Meisterleiste ein Feld nach oben.
Eine Transmutation kann nur entsprechend der Würfelfarbe durchgeführt werden (Rot, Schwarz, Weiß). Sobald der Pfad an einem nicht deaktivierten Artefakt vorbeiführt, darf der angegebene Bonus genommen und das Artefakt deaktiviert werden. - Für eine Macht ein Artefakt wieder aktivieren.
- „Alchemistische Essenzen“ erhalten je investierten Machtpunkt. Die Sorte wird definiert durch das Symbol neben der Schale, aus der der Würfel stammte.
- Für drei Macht ein Artefakt entsprechend der Würfelfarbe kaufen und dieses im Labor angrenzend an einen der Transmutationspfade anlegen. Beim Anlegen darf bereits einmal der angegebene Bonus genommen werden.
- Für einen Machtpunkt ein Experiment angrenzend zu der Schale, aus der der Würfel entnommen wurde, erwerben. Es dürfen maximal zwei nicht erfüllte Experimente ausliegen.
Entsprechend der investierten Machtpunkte wird der Würfel auf der Machtleiste nach unten geschoben.
Nach erfolgter Aktion, hat der aktive Spieler noch die Möglichkeit, freie Aktionen auszuführen, die keine Macht kosten:
Ein zuvor erworbenes Experiment abschließen, dafür die benötigten verarbeiteten Materialien abgeben und ggf. einen Bonus erhalten. Hierzu muss allerdings die geforderte Stufe in der entsprechenden Meisterleiste bereits erreicht sein. Die Karte wird oben hinter die passende Farben der Formeln geschoben. Das erste Experiment einer Farbe ermöglicht es, eine Formel aufgedeckt in das Kabuff zu legen. Die gewählte Formel wird herumgedreht und zeigt einen Bonus.
Gold ausgeben, um eine Formel in sein Kabuff legen. Dabei kostet die erste Formel ein Gold, die zweite zwei, und so weiter. Es kann maximal eine der zwei Formeln je Farbe so erworben werden. Auch diese Formel zeigt einen Bonus.
Nutzen eines Bonus einer Formel im Kabuff. Danach wird diese wieder verdeckt hingelegt.
Neben den Boni für die ausgelegten Formeln im Kabuff erhalten die Spieler weitere Vorteile. Je mehr Formeln erforscht wurden, desto mehr Siegpunkte erhalten sie am Spielende. Außerdem erhalten sie zusätzliche Sofort-Boni für das Auslegen kompletter vertikaler oder horizontaler Reihen mit Formelsteinen, die an den jeweiligen Start und Endseiten angegeben sind. Außerdem werden zukünftig die Anforderungen für Experimente je entwickelte Formel der gleichen Kategorie um eins reduziert (Materialien oder Meisterleiste).
Hat der aktive Spieler auch seine freien Aktion(en) ausgeführt, können andere Spieler auf Basis des Würfels des Gegners eine der kostenpflichtigen Aktionen 1-4 als Reaktion ausführen, ohne hierfür Macht abzugeben, allerdings wird einer der zwei Reaktionsmarker deaktiviert.
Nun ist der nächste Spieler an der Reihe und investiert Machtpunkte für eine Aktion. Falls der aktuelle Würfel keine Macht mehr aufweist, wird ein neuer gewählt.
Haben alle Spieler sämtliche Machtpunkte des dritten Würfels investiert, werden die Experimente und Artefakte für die Runde zwei (bzw. drei) ausgelegt. Die Experimente haben nun höhere Anforderungen, bringen aber auch mehr Punkte und Boni. Die Artefakte und Reaktionsmarker werden wieder aktiviert.
Nach drei Runden ist das Spiel zu Ende und es findet die Endwertung statt mit Siegpunkten für abgeschlossene Experimente und Publikationen, Fortschritte auf der Meisterleisten, der Anzahl der ausliegenden Formeln im Kabuff, sowie für Gold. Der Alchemist mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
Um mehr Interaktion mit den Mitspielern zu ermöglichen, können optional sogenannte Errungenschaften integriert werden. Hierzu werden vier Errungenschaften zu Spielbeginn neben das Spielfeld gelegt und wer zuerst die Anforderungen erfüllt, kann diese für sich beanspruchen und profitiert von sofortigen Boni und/oder Siegpunkten zu Spielende.
Hervorzuheben ist noch das Solo-Spiel, in dem der Spieler gegen Hermes Trismegistos persönlich antritt. Es gelten die gleichen Spielabläufe, lediglich Hermes erhält ein reduziertes Tableau und spielt als Aktion eigene Karten. Würfel werden nach festgelegten Regeln entsprechend der gerade gezogenen Karte gewählt.
Laborausstattung
TRISMEGISTUS kommt mit reichlich hochwertigen Spielmaterial und füllt den Karton im Standardformat komplett. Vor allem die Spielertableaus mit den Vertiefungen für die Formeln sind hervorzuheben. Das Design ist ansprechend. Leider sind die verwendeten Symbole allesamt abstrakt und farbliche Abhängigkeiten manchmal unverständlich, warum muss z.B. ein grünes Experiment auf ein grünes Feld, ein schwarzes aber auf ein gelbes?
Die Anleitung sollte während des Spiels nicht weggelegt werden, da doch in den ersten Runden immer wieder etwas nachgeschlagen werden muss, was leider erschwert wird, da der Aufbau der Anleitung häufiges Blättern erfordert. Es gibt Spielhilfen, welche wir nur als bedingt hilfreich empfanden, auch weil sich hier ein Fehler eingeschlichen hat - zwei Symbole wurden vertauscht. Diese wurden daher nicht genutzt.
Tags: Experten, Würfelplatzierung, 90-120 Minuten, 1-4 Spieler, Fantasy, Strategie