TEST // ADVENTURE GAMES - DIE VULKANINSEL

TEST // ADVENTURE GAMES - DIE VULKANINSEL

Auf Einladung von Professor Abréus macht ihr eine Entdeckungsreise zur VULKANINSEL, bei der ihr einiges über die Geheimnisse der Insel erfahren sollt. Nachdem der Professor krankheitsbedingt absagen musste, seid ihr allein auf Entdeckungstour, die sich immer mehr zu einem großen Abenteuer entwickelt. Denn DIE VULKANINSEL steht schon lange im Verdacht, einem höchst erfolgreichen Schmugglerring eine Heimat zu bieten. Schon bald müsst ihr erkennen, dass hinter den vielen Gerüchten eine Menge Wahrheit zu stecken scheint. Immer tiefer geratet ihr selbst in den Dunstkreis der Bande und es liegt an euch, den Ausflug mit heiler Haut zu überstehen.

KOSMOS war so freundlich, uns ein Exemplar von ADVENTURE GAMES – DIE VULKANINSEL kostenlos für eine Review zur Verfügung zu stellen. Dies hatte natürlich keinen Einfluss auf unsere Wertung!

Inselleben mit Naturgewalten und Banditen

Mit DIE VULKANINSEL ist nach DAS VERLIES und DIE MONOCHROME AG nun der 3. Titel der ADVENTURE GAMES-Reihe von KOSMOS in den Verkaufsregalen erhältlich. Nostalgische PC-Spieler erhalten hierdurch eine weitere Möglichkeit, das aus frühen PC-Zeiten bekannte Gefühl von Point-and-Click-Adventures wiederzuerleben. Doch auch wer dieses nicht kennt, darf auf abenteuerliche Stunden, der Verlag geht von rund 4x 75 Minuten aus, hoffen.

Bei DIE VULKANINSEL taucht eine Gruppe von 1-4 SpielerInnen, welche die Rollen von Studenten von Professor Abréus übernehmen, in ein aus 4 Kapiteln bestehendes Abenteuer ein, bei welchem sie gegen Naturgewalten und einen Schmugglerring bestehen müssen. Abgeschottet auf einer Insel gilt es, jeweils das Ende eines Kapitels zu erreichen, wobei im Finale natürlich die Enttarnung der Drahtzieher hinter dem Schmugglerring auf die SpielerInnen wartet. Bis dahin müssen verschiedene Rätsel gelöst, Personen verhört und Objekte mit anderen Objekten, Orten oder Personen verwendet werden.

Zu Beginn wählt jeder Spieler und jede Spielerin eine Figur nach Wunsch. Danach wird der Einführungstext vorgelesen, wodurch die Ausgangssituation erklärt und die einzelnen Handlungsmöglichkeiten im Startort aufgezeigt werden. Auf der Ortskarte werden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten durch Zahlen aufgezeigt. Um etwas näher zu untersuchen bzw. um sich zu bewegen, wird einfach die entsprechende Zahl im Abenteuerbuch herausgesucht und laut vorgelesen. Alternativ kann das Vorlesen auch über die KOSMOS-Erklär-App erfolgen.

Über Interaktionen mit Punkten auf den Ortskarten können u.a. Gegenstände gefunden werden, welche die Gruppe anschließend über Abenteuerkarten mit sich führt. Auf jeder Gegenstandskarte steht eine Zahl, welche notwendig ist, um den Gegenstand benutzen zu können. Das Nutzen von Gegenständen wird ziemlich simpel umgesetzt. Sollen zwei Gegenstände miteinander genutzt bzw. verbunden werden, werden die Zahlen der Karten hintereinander gesetzt, beginnend mit der kleinsten. Anschließend wird der entsprechende Eintrag zu der neuen Zahl im Abenteuerbuch vorgelesen.

So hangelt sich die Gruppe von Ortskarte zu Ortskarte und untersucht in bester Choose-Your-Own-Adventure-Manier die Insel. Mit der Zeit verändern sich die Gegebenheiten. Einige Personen kommen hinzu, Dinge verschwinden oder Orte bzw. Möglichkeiten können nicht mehr auf einer Karte besucht bzw. genutzt werden. Geregelt wird dies durch Personen-, Gegenstands- oder Sperrmarker, die ab- oder ausgelegt werden. Im späteren Verlauf können auch Sonderregelungen greifen, die vorgeben, dass beim Interagieren mit bestimmten Ortskarten immer ein Wert X zur aufgedruckten Zahl hinzuaddiert werden muss.

Da jedes der 4 Kapitel für sich über eine Stunde dauert, ist es auch möglich, frei zu speichern. Dazu wird vorgeschlagen, ein Foto von den ausgelegten Karten zu machen und beim erneuten Spielen alles wie gehabt wieder aufzubauen. Dies funktioniert in der Regel ganz gut, weswegen das Epos nicht an einem Stück gespielt werden muss.

Im Spiel gibt es mehrere Wege, die ans Ziel führen, und am Ende jedes Kapitels werden Punkte für eingesammelte Karten vergeben. Wer möchte, kann so nach dem ersten Abschließen des Abenteuers noch einmal von vorne losziehen, um einen anderen Weg zu suchen und noch mehr Punkte zu einzusammeln. Im Spiel sind manchmal Entscheidungen zwischen zwei Wegen zu treffen, die grundlegende Geschichte kann abgesehen von einer großen Entscheidung im Finale allerdings nicht wesentlich geändert werden.

Aus etwas Kleinem etwas Großes entstehen lassen

Das Spielmaterial fällt überschaubar kompakt aus. Es enthält eine ganze Reihe Abenteuer-, Orts- und Charakterkarten von ordentlicher Qualität. Des Weiteren liegen Heldenfiguren in Form von Standees sowie eine Reihe unterschiedlicher Pappmarker bei. Am auffälligsten ist sicherlich das dicke Abenteuerbuch mit den Spieltexten. Wer möchte, kann sich die gesamten Texte auch über die KOSMOS-Erklär-App vorlesen lassen, vorgetragen durch einen professionellen Sprecher. Dadurch wirkt alles gleich deutlich atmosphärischer, weswegen ich diese Art zu spielen stets empfehlen würde. Bei unserem Spiel hatte die App noch kleinere Probleme, u.a. wurde Texte nicht ganz zu Ende gelesen. Diese soll allerdings mittlerweile laut KOSMOS in der aktuellen Version der App gelöst sein.

Die Anleitung selbst fällt relativ dünn aus, was einzig daran liegt, dass die Mechanik weitgehend selbsterklärend ist und schnell verstanden wird. In dem dünnen Heftchen werden im 2. Teil noch Spielhilfen für den Fall gegeben, dass es an einer Stelle einmal nicht mehr weitergehen sollte.

In der Erstauflage des Spiels hatten sich im Abenteuerheft Fehler eingeschlichen, die vom Verlag mittlerweile behoben wurden. Die Details sollten unbedingt vor dem Beginn des Spiels gelesen werden. Zu finden gibt es das PDF-Dokument hier: Errata zum Abenteuerbuch !

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Tags: Storytelling, 1-4 Spieler, Abenteuer, Solospiel

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