TEST // BARGAIN QUEST - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
BARGAIN QUEST ist im Kern ein einfaches und humorvolles Draftingspiel. Es greift Stereotype aus dem Fantasygenre auf und ergänzt diese um die Perspektive des skrupellosen Händlers. Thematisch lässt es sich dabei durchaus mit Spielen wie „Munchkin“ oder „Zum Roten Drachen“ vergleichen. Die Illustrationen sind liebevoll und witzig und tragen das Thema des gerissenen Händlers. So ist die Karte des unsichtbaren Umhangs leer und eine normale Brille wird einfach mal mit „cool“ betitelt und einem ahnungslosen Kunden angedreht. „Die Sprache des Kunden, ist die Sprache des Kaufmanns.“ Das Drafting im Spiel ist einfach und geht schnell von der Hand. Dabei ist die zusätzliche taktische Ebene, da nicht nur einfach die ausgewählten Gegenstände gesammelt werden, eine geschickte Erweiterung des Konzeptes. Die Kartenauswahl wird so zu einem Puzzle aus verschiedenen Informationen, die gut abgewogen werden wollen.
Da letztlich aber alle SpielerInnen einen Helden erhalten, wird niemand durch eine falsche Entscheidung weit zurückgeworfen. So bleibt der Ausgang immer spannend, denn Sieg oder Niederlage liegen nur wenige Punkte auseinander. Die Komplexität stellt aber auch die größte Schwäche des Spiels dar. Es ist - unabhängig von der Sprachbarriere - ein bisschen zu kompliziert, um ein simples Familienspiel zu sein. Durch die verschiedenen Informationen auf den Karten werden Entscheidungen schwieriger und der Spielfluss gerät etwas ins Stocken. Gleichzeitig ist die Schwierigkeit für erfahrene SpielerInnen allerdings leicht überschaubar. Die zufälligen Modifikatoren der Abenteuerkarten können kalkulierenden SpielerInnen aber einen kräftigen Strich durch die Rechnung machen. Das kann mit etwas Pech schnell zu Frust führen. BARGAIN QUEST ist also kein einfaches Familienspiel, aber auch kein berechenbares Kennerspiel. Es ist ein Spiel für eine unterhaltsame Stunde mit Freunden, die sich am Thema erfreuen können und eine leichte Herausforderung mögen, ohne sich das Hirn zermartern zu müssen. Das Spiel kreiert absurde Situationen, Katastrophen sind dabei manchmal vorprogrammiert. Alle, die diesen Dingen etwas abgewinnen können, sind mit dem Spiel gut beraten.
Bilder zum Spiel
Tags: 2-6 Spieler, Familienspiel, Kartenspiel