
Test | Altered: Jenseits der Tore - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Das Gameplay von „Altered“ ist faszinierend und einfach anders. Anstatt die Hand, die Gesundheit oder irgendeinen Punktepool des Gegners anzugreifen, versuchen wir, ihn zu überlisten, während wir Karten für unsere Expedition ausspielen. Das unterscheidet das Spiel definitiv von anderen. Ich mag das Hin und Her bei der Entscheidung, welche Karten gut genug sind, um sie zu behalten, und welche verdeckt in meinen Manapool wandern und nicht ins Spiel kommen. Wie bei "SW:U" ist die Reihenfolge der Züge abwechselnd, was eine gewisse Spannung zwischen Aktion und Reaktion aufbaut. Auch die Schlachtfelder wie Boden und Weltraum finden sich metaphorisch in zwei Expeditionszonen wieder. Zu wissen, wann und wo man eine Karte ausspielt, ist wichtig, um mit seiner Expedition voranzukommen. Denn wer sich nur auf einen Bereich konzentriert, wird schnell vom Gegner überholt.
Das Spiel ist sehr einfach. Die Kunst, das Spiel zu meistern, besteht darin, die richtigen Decks zu wählen und im richtigen Moment die richtigen Karten zu spielen. "Altered" ist mehr ein Wettlauf gegeneinander als eine Konfrontation. Die gespielten Decks wirkten ziemlich ausgeglichen. Die Ordis-Fraktion spielt sich eher geradlinig und überzeugt mit starken Werten. Die Bravos haben nur wenige Einheiten, die dafür aber sehr stark sind. Die Lyra-Fraktion ist sehr glückslastig, da ihre Siege und Niederlagen von Würfelwürfen abhängen.
Erstpartien dauern Erfahrungsmäßig immer etwas länger. Aber schon nach der zweiten Partie pendelt sich ein Duell bei ca. 20 Minuten Spielzeit ein. Das Spielkonzept ist einfach und schnell vermittelt, so dass das Regelwerk nur selten zu Rate gezogen werden muss.
Einige der mitgelieferten Spielmaterialien wie Marker und Spielmatte sind sehr einfach. Wer sich daran stört, kann aber bessere Spielsteine und Premium-Spielmatten kaufen. Der erhältliche Merch geht ähnliche Wege wie bei SW:U. Wer mehr will - bekommt mehr!
Das Kartendesign wirkt sehr frisch, farbenfroh und lebendig. In Sachen Artwork glänzt "Altered" auf jeden Fall. Etwas störend oder vielleicht auch nur ungewohnt ist der QR-Code auf jeder Karte. Er hat zwar seinen Sinn, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn er mehr in das Design integriert worden wäre. Das TCG "Altered" spielt in einer eigenen Fantasiewelt und dementsprechend einzigartig sind die Helden. Naja, fast einzigartig - denn plötzlich tauchen bekannte Figuren wie Jeanne d'Arc, der Froschkönig, Esmeralda, der Hutmacher und Sun Wukong auf. Das fand ich persönlich eher komisch bis störend. Was mich auch gestört hat, ist folgender Aspekt. Wir spielen im Prinzip ein Rennen, aber wo sind die Fortbewegungsmittel, wie Boote oder Zeppeline? Hier schwächelt "Altered" thematisch etwas.
"Altered" ist laut Verlag ein phygitales Kartenspiel. Eine Wortschöpfung, die für die Verschmelzung von physischen und digitalen Karten steht. Das Versprechen des Verlages ist hier, dass es einen Print-on-Demand-Service geben wird, über den wir Foil-Karten bestellen können. Den Starter Decks liegt jeweils eine Karte bei, die genutzt werden kann, um eine Karte aus dem eigenen Besitz als Foil-Version drucken zu lassen. Über den QR-Code und die Altered-App werden die Karten dem Besitzer zugeordnet. Die Person, die den QR-Code eingescannt hat, besitzt die Karte, egal ob auf Papier oder virtuell. Wenn diese Person eine ihrer Karten verkaufen möchte, kann sie dies auf dem Sekundärmarkt auf die altmodische Art und Weise tun. Sie kann sie aber auch in der Altered-App als digitales Objekt zum Verkauf oder Tausch anbieten. Und hier wird es einzigartig. Nach dem Verkauf übermittelt der Verkäufer dem Käufer den QR-Code der Karte. Der Käufer fordert dann eine Kopie an, die von Asmodee gedruckt und verschickt wird. Die physische Karte muss nicht zwischen den Spielern getauscht werden - es lebe der uneingeschränkte weltweite Handel. Beide Spieler können ein Exemplar besitzen, aber nur der Spieler mit dem QR-Code ist der tatsächliche Besitzer. Mit anderen Worten: Sowohl der Verkäufer als auch der Käufer können die Karte am Küchentisch spielen, aber nur der Käufer/Besitzer kann die Karte in einem offiziellen Turnier verwenden. Momentan kann man das Spiel auf Board Game Arena testen. Ich denke, die Idee ist, dass man eines Tages seine Sammlung in diesen oder einen anderen Online-Diensten importieren und mit seiner Sammlung spielen kann. Alles in allem haben die Online-Elemente sicherlich Potenzial. Es bleibt abzuwarten, ob die Community diese Features annehmen wird.
"Altered" fühlt sich wie ein TCG an, dass die Dinge ein wenig anders machen will und einen spannenden Weg einschlägt. Aus diesem Grund würde ich sagen, dass es sich lohnt, es auszuprobieren, wenn man etwas Neues testen möchte. Die Starter Decks geben einen guten Einblick in das Spiel und ich würde jedem empfehlen, damit anzufangen, anstatt direkt Booster zu kaufen.
Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen? Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2 Personen, Kennerspiel, Deckbauspiel