Test | Altered: Jenseits der Tore

Test | Altered: Jenseits der Tore

Das Genre der Sammelkartenspiele (TCG) scheint nach den Veröffentlichungen von Disneys "Lorcana" und "Star Wars: Unlimited" (fortan SW:U) eine Art Renaissance zu erleben. Mit neuen Konzepten versucht "Altered" Fuß zu fassen. Ob in einem fast überfüllten Markt Platz für "Altered" ist, schauen wir uns jetzt genauer an.

 info

Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!

So funktioniert das Spiel

In "Altered" leiten wir zwei Expeditionen. Wir erkunden das Land rund um unsere Heimathalbinsel Asgartha. Eine unserer Expeditionen wird von unserem Helden angeführt - die andere von unserem Gefährten. Beide Expeditionen bewegen sich im Laufe des Spiels aufeinander zu. Ziel des Duells ist es, den Gegner zu überholen und somit schneller zu reisen. Wer zuerst beide Expeditionen zusammenführt, gewinnt. Anders als in vielen TCGs greifen wir den Gegner nicht direkt an.

 

Wir haben drei Starter-Decks der Fraktionen Bravos, Lyra und Ordis getestet. Jedes Deck besteht aus 40 Spielkarten, sechs Markerkarten, fünf Abenteuerkarten, zwei Hilfsmittelkarten, einer Foilkarte, einer Neuspielerkarte, 15 Markern, einem Papierspielplan und dem Regelwerk.

 

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Zu Beginn des Spiels wählen wir eine Fraktion und ziehen je sechs Karten. Die Hälfte davon ist unser Manapool - das ist die Währung, mit der wir Karten ausspielen können. Die Spielrunden sind in Vormittag, Mittag, Nachmittag, Abend und Nacht unterteilt. In der ersten Runde lassen wir den Vormittag aus. Unser Mana und die erschöpften Karten werden bereitgelegt, zwei neue Karten werden gezogen. Nun entscheiden wir, ob wir eine Handkarte in unseren Manavorrat legen wollen.

 

Am Mittag können wir alle Karten aktivieren, die den Auslöser „Mittag“ haben. Der Nachmittag ist der eigentliche Kern des Spiels. Hier spielen wir abwechselnd Schnellaktionen und dann eine Karte aus. Pro Runde darf aber nur eine Karte ausgespielt werden. Das machen beide Personen am Tisch, bis beide passen, weil wir kein Mana oder keine Karten mehr haben oder weil wir es einfach wollen. Wir dürfen maximal zwei Karten aus der Reverse spielen. Wird eine Karte aus der Reserve ausgespielt, ist das wie eine letzte Chance, sie zu nutzen. Die Karte erhält einen Marker und kommt nach der aktuellen Runde auf den Ablagestapel. Charaktere können auch verankert werden, d.h. sie verschwinden nicht nach der aktuellen Runde.

 

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Am Abend werden die Statistiken der Regionen (Gebirge, Wasser und Wald), in denen sich die Expeditionsmarker befinden, verglichen. Wenn wir in einer Region mehr Punkte haben als unser Gegner, dürfen wir mit dem Expeditionsmarker vorrücken. Nachts werden alle Figuren in die Reserve verschoben. Es sei denn, sie haben Marker, die etwas anderes anzeigen. Bei Flüchtig kommen sie auf den Ablagestapel. Verankert bedeutet, dass sie an Ort und Stelle bleiben und das Verankerungsplättchen verlieren.

 

Es wird so lange gespielt, bis es einer Person gelingt, ihre beiden Expeditionsmarker zusammenzubringen. Schaffen es beide gleichzeitig, gibt es ein Stechen in der Arena.

 


Das Gameplay von „Altered“ ist faszinierend und einfach anders. Anstatt die Hand, die Gesundheit oder irgendeinen Punktepool des Gegners anzugreifen, versuchen wir, ihn zu überlisten, während wir Karten für unsere Expedition ausspielen. Das unterscheidet das Spiel definitiv von anderen. Ich mag das Hin und Her bei der Entscheidung, welche Karten gut genug sind, um sie zu behalten, und welche verdeckt in meinen Manapool wandern und nicht ins Spiel kommen. Wie bei "SW:U" ist die Reihenfolge der Züge abwechselnd, was eine gewisse Spannung zwischen Aktion und Reaktion aufbaut. Auch die Schlachtfelder wie Boden und Weltraum finden sich metaphorisch in zwei Expeditionszonen wieder. Zu wissen, wann und wo man eine Karte ausspielt, ist wichtig, um mit seiner Expedition voranzukommen. Denn wer sich nur auf einen Bereich konzentriert, wird schnell vom Gegner überholt.

 

Das Spiel ist sehr einfach. Die Kunst, das Spiel zu meistern, besteht darin, die richtigen Decks zu wählen und im richtigen Moment die richtigen Karten zu spielen. "Altered" ist mehr ein Wettlauf gegeneinander als eine Konfrontation. Die gespielten Decks wirkten ziemlich ausgeglichen. Die Ordis-Fraktion spielt sich eher geradlinig und überzeugt mit starken Werten. Die Bravos haben nur wenige Einheiten, die dafür aber sehr stark sind. Die Lyra-Fraktion ist sehr glückslastig, da ihre Siege und Niederlagen von Würfelwürfen abhängen.

 

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Erstpartien dauern Erfahrungsmäßig immer etwas länger. Aber schon nach der zweiten Partie pendelt sich ein Duell bei ca. 20 Minuten Spielzeit ein. Das Spielkonzept ist einfach und schnell vermittelt, so dass das Regelwerk nur selten zu Rate gezogen werden muss.

 

Einige der mitgelieferten Spielmaterialien wie Marker und Spielmatte sind sehr einfach. Wer sich daran stört, kann aber bessere Spielsteine und Premium-Spielmatten kaufen. Der erhältliche Merch geht ähnliche Wege wie bei SW:U. Wer mehr will - bekommt mehr!

 

Das Kartendesign wirkt sehr frisch, farbenfroh und lebendig. In Sachen Artwork glänzt "Altered" auf jeden Fall. Etwas störend oder vielleicht auch nur ungewohnt ist der QR-Code auf jeder Karte. Er hat zwar seinen Sinn, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn er mehr in das Design integriert worden wäre. Das TCG "Altered" spielt in einer eigenen Fantasiewelt und dementsprechend einzigartig sind die Helden. Naja, fast einzigartig - denn plötzlich tauchen bekannte Figuren wie Jeanne d'Arc, der Froschkönig, Esmeralda, der Hutmacher und Sun Wukong auf. Das fand ich persönlich eher komisch bis störend. Was mich auch gestört hat, ist folgender Aspekt. Wir spielen im Prinzip ein Rennen, aber wo sind die Fortbewegungsmittel, wie Boote oder Zeppeline? Hier schwächelt "Altered" thematisch etwas.

 

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"Altered" ist laut Verlag ein phygitales Kartenspiel. Eine Wortschöpfung, die für die Verschmelzung von physischen und digitalen Karten steht. Das Versprechen des Verlages ist hier, dass es einen Print-on-Demand-Service geben wird, über den wir Foil-Karten bestellen können. Den Starter Decks liegt jeweils eine Karte bei, die genutzt werden kann, um eine Karte aus dem eigenen Besitz als Foil-Version drucken zu lassen. Über den QR-Code und die Altered-App werden die Karten dem Besitzer zugeordnet. Die Person, die den QR-Code eingescannt hat, besitzt die Karte, egal ob auf Papier oder virtuell. Wenn diese Person eine ihrer Karten verkaufen möchte, kann sie dies auf dem Sekundärmarkt auf die altmodische Art und Weise tun. Sie kann sie aber auch in der Altered-App als digitales Objekt zum Verkauf oder Tausch anbieten. Und hier wird es einzigartig. Nach dem Verkauf übermittelt der Verkäufer dem Käufer den QR-Code der Karte. Der Käufer fordert dann eine Kopie an, die von Asmodee gedruckt und verschickt wird. Die physische Karte muss nicht zwischen den Spielern getauscht werden - es lebe der uneingeschränkte weltweite Handel. Beide Spieler können ein Exemplar besitzen, aber nur der Spieler mit dem QR-Code ist der tatsächliche Besitzer. Mit anderen Worten: Sowohl der Verkäufer als auch der Käufer können die Karte am Küchentisch spielen, aber nur der Käufer/Besitzer kann die Karte in einem offiziellen Turnier verwenden. Momentan kann man das Spiel auf Board Game Arena testen. Ich denke, die Idee ist, dass man eines Tages seine Sammlung in diesen oder einen anderen Online-Diensten importieren und mit seiner Sammlung spielen kann. Alles in allem haben die Online-Elemente sicherlich Potenzial. Es bleibt abzuwarten, ob die Community diese Features annehmen wird.

 

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"Altered" fühlt sich wie ein TCG an, dass die Dinge ein wenig anders machen will und einen spannenden Weg einschlägt. Aus diesem Grund würde ich sagen, dass es sich lohnt, es auszuprobieren, wenn man etwas Neues testen möchte. Die Starter Decks geben einen guten Einblick in das Spiel und ich würde jedem empfehlen, damit anzufangen, anstatt direkt Booster zu kaufen.

 

Welche Erfahrungen hast du mit diesem Spiel gemacht oder hast du noch Fragen zu diesem oder anderen Spielen? Dann schaut doch auf unserem Discord-Server vorbei: https://discord.gg/DacwPAQJWs

 

 

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Tags: 2 Personen, Kennerspiel, Deckbauspiel

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