TEST // Loot Island
Jeder der strategische Spiele mag wird früher oder später über “What's Your Game” stolpern. Der Verlag veröffentlicht mit störrischer Sicherheit jedes Jahr neue strategische Spiele. Als nun "Loot Island" angekündigt wurde, wunderte es mich ein wenig. Kleine Box und ein Setting, dass wenig strategisch wirkt. Kann das gut gehen?
Da Pegasus Spiele gleich zum Start eine deutsche Version produziert, konnte ich auf dem Pressetag bei Pegasus Spiele einen ersten Einblick genießen. Es ist anders als die Titel der letzten Jahren und auf seine eigene Art und weise gut bis sehr gut. Nach einer kurzen, aus Zeitmangel abgebrochenen Partie kann man so etwas natürlich nicht abschließend beurteilen.
In “Loot Island” machen sich mutige Kapitäne daran eine ehemalige Pirateninsel zu plündern. Zahlreiche Schätze schlummern auf dem kleinen Eiland, doch leider ist die trotzige Insel mit seinen Schätzen verflucht. Jede Runde raufen sich die Spieler um den großen und kleinen Schatz, wenn sie überhaupt Erfolg haben…
Zum Spielbeginn wählt jeder Spieler einen Kapitän. Diese definieren die Farbe und haben ansonsten keine besondere Funktion. Zusätzlich bekommt man gleich noch 3 schwarze Fluchsteinchen dazu. Das Eiland liegt in der Tischmitte und das weiße schiff wird als Flottenmarker an eine entsprechende Stelle platziert. Eine Runden-Effektkarte wird aufgedeckt und das Spiel kann beginnen.
Jeder Spieler, der an der Reihe ist, hat genau drei Aktionsmöglichkeiten. 1. Karte(n) spielen: Jeder Spieler hat Karten auf der Hand. Diese Karten haben unterschiedliche Farben und Zahlen. Zudem bringen manche Karten noch einen Bonus beim ablegen. Ein Spieler kann nun aussuchen, ob er an einer freien Stelle eine neue Kartenauslage beginnen will oder in passender Farbe und gleicher oder höherer Zahl woanders dazulegt. Wer an einer Ankerstelle mit Karten vertreten ist, darf einen seiner drei Marker dort ablegen.
Ein Aktionsplättchen nutzen: Die Aktionsplättchen sind überaus praktisch. Es gibt sieben Stück davon und jede Runde darf jedes nur einmal verwendet werden. So kann hier Fluch beseitigt werden, was überaus wichtig ist, denn Kapitäne mit 13 oder mehr Flüchen scheiden aus dem Spiel aus. Weitere Aktionen sind zum Beispiel den Flottenmarker einen Schritt weiter zu bewegen, zwei neue Karten zu ziehen, oder seinen Farbmarker an einem Ankerplatz nach ganz unten zu legen. Der Kapitän, der zuerst an einem Ankerplatz erscheint, darf sich als erster an den Schätzen bedienen.
Passen Wer passt, kann in der aktuellen runde nicht mehr eingreifen.
Haben alles Spieler gepasst, startet die Schatzsuche. Nur zwei Ankerpunkte werden pro Runde überprüft. Liegen an beiden fünf oder mehr Karten, wird der Stapel der den großen Schatz verbirgt, der mehr Karten enthält. Bei Gleichstand der erste, der von dem Schiffsmarker passiert wird. Für den großen Schatz wird eine Schatztruhe pro Spieler, als auch eine Schatztruhe pro auf Karten aufgedruckten Schatztruhen aufgedeckt. In der Reihenfolge der Farbmarker von von Unten nach Oben werden nun die Schätze verteilt.
“Loot Island” wirkt auf mich wie ein auf ein Minimum reduziertes Spiel. Es ist enthalten, was für ein gutes schnelles und taktisches Spiel nötig ist. Die Regeln sind simpel und ermöglichen doch gleichzeitig eine Vielfalt von taktischen Möglichkeiten. Die Interaktion ist sehr hoch, denn jede Entscheidung der Mitspieler kann Auswirkung auf den eigenen Erfolg haben. Gleichzeitig ist die Downtime gering, die Runden im Testspiel liefen recht schnell ab.
Das Spiel sollte man auf jeden Fall auf die Liste für diesen Herbst setzen. Ab Ende Oktober wird es spätestens verfügbar sein. Auf der Spiel in Essen wird es bei Pegasus auf deutsch am Stand zu kaufen sein. Dort kann es dann auch gleich getestet werden.
Loot Island - Bilder zum Spiel
Tags: 2-5 Spieler, Kartenspiel, Handmanagement, Set sammeln