
Prototyp | Dark Omen - Fazit und Bilder vom Spiel
Zunächst möchte ich an dieser Stelle erneut betonen, dass es sich um einen Prototyp handelt. Das Material, Spielmechaniken wie auch Regeln, Werte und Kartentexte sind Work-in-Progress und können im Laufe der Entwicklungszeit angepasst werden.
„Dark Omen“ habe ich zum ersten Mal im Vorbeigehen auf der SPIEL 2023 in Essen gesehen und musste die Entwickler sofort ansprechen. Ein vergleichbares Spielbrett habe ich bisher in noch keinem anderen Spiel gefunden. Die Jungs hinter dem Spiel sind sehr freundlich und stecken dabei ihr gesamtes Herzblut in das Projekt. Umso glücklicher war ich, dass sie sich dazu entschlossen haben, uns den Prototyp zuzuschicken.
Das Spielbrett ist ein wahrer Hingucker. Die drei Schichten, von denen sich zwei verschieben lassen können, funktionieren einwandfrei. Die Holzrunen, die double-layered Playerboards und die Papptoken sind sehr hochwertig produziert. Außerdem gefällt mir der Style und die Illustrationen des Spiels sehr gut.
Die Regeln sind derzeit leider nur digital vorhanden. Genau hier liegt das größte Problem von „Dark Omen“. Die Regeln sind derzeit noch sehr diffus geschrieben. Es gibt keine Spielerhilfen und es müssen viele Detailfragen immer wieder durch das Nachschauen in der Anleitung geklärt werden. Hier einige Beispiele der sehr kleinteiligen Regeln:
Je nach Spieleranzahl müssen die Runenkarten unterschiedlich ausgewertet werden, je nach Würfelergebnis (gerade oder ungerade Zahl) müssen die Spielbrettschichten mit oder gegen den Uhrzeiger gedreht werden, die Hügelgräber besitzen eine ganz eigene Mechanik, es gibt zwei unterschiedliche Intensitäten zum Feilschen und zu guter Letzt sind zwei verschiedene Glücksspiele vorhanden, mit eigenen Regeln.
Alle Regeln sind sehr schnell erklärt und nicht sonderlich kompliziert, aber diese Kleinteiligkeit führt bedauerlicherweise zu einer ständigen Konsultierung des digitalen Regelhefts, welches auch noch strukturiert werden muss.
Jetzt habe ich einiges an Kritik bereits geäußert, aber „Dark Omen“ konnte mich auch an einigen Stellen begeistern. Besonders angetan haben es mir die Omen Karten und deren Quests. Diese sind alle unterschiedlich aufgebaut und verändern die Spielregeln grundlegend. Wenn ihr bei der ersten Quest noch gegen Gegnerhorden antreten müsst, seid ihr vielleicht in der nächsten Quest damit beschäftigt, Wasser aus dem angrenzenden Fluss zu holen, um das Dorf vor einem Feuerinferno zu schützen. Auch gut gefallen hat mir, dass sich einige Gegner anders in der Nacht, als am Tag verhalten. Dadurch gewinnt das Spiel an Immersion. Außerdem muss man definitiv hervorheben, dass „Dark Omen“ eine tolle Tischpräsenz zeigt. Das Board macht neugierig und die verschiebbaren Schichten sind absolut innovativ.
Das Spiel ist eine Herzensangelegenheit des Entwicklerteams und tatsächlich muss ich sagen, dass meinen Mitspielern und Mitspielerinnen „Dark Omen“ Spaß bereitet hat. Trotzdem wird hier hoffentlich noch einiges an Entwicklungsarbeit in das Regelwerk gesteckt werden, damit das Spiel nicht nur ein optischer Hingucker bleibt, sondern auch spielerisch auftrumpfen kann. „Dark Omen“ wird demnächst auf Gamefound, einer Seite für Crowdfunding Projekte, erscheinen. Unter dem Artikel findet ihr den Link zur Seite.
Bilder zum Spiel