Test | 10 Minuten Killer
Die Konkurrenz im Auftragskiller-Business ist mörderisch. Nur wer es schafft, mit der Menge eins zu werden und unentdeckt zu bleiben, hat Chancen, das größte Ansehen zu erreichen.
Funbot hat uns "10 Minuten Killer" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
In der Menge untertauchen
Das Spielfeld wird modular aus 16 Ortsplätzchen beliebig zusammengesetzt, wobei jedes orthogonal mindestens an ein anderes angrenzen muss. Auf jedem Feld wird ein Charakter gestellt. Alle erhalten ein Charakterplättchen, das ihren Auftragskiller festlegt und drei weitere Plättchen, die die Zielpersonen definieren.
Es wird abwechselnd gespielt. Wer am Zug ist, führt zwei von drei Aktionen durch. Entweder darf ein beliebiger Charakter ein Feld bewegt, getötet oder mithilfe der Polizei untersucht werden. Ein Attentat wird mit einer der drei verfügbaren Waffen durchgeführt. Ein Scharfschützengewehr kann beliebig weit orthogonal schießen, allerdings nur von Ortsplättchen, die mit einem Visier gekennzeichnet sind. Eine Pistole schießt in einen Nachbarraum und das Messer wird logischerweise im gleichen Raum wie das Opfer verwendet. Da Fernwaffen auffällig sind, können diese nur genutzt werden, wenn der Killer sich alleine in einem Raum befindet. Das Messer hingegen kann im gleichen Raum verwendet werden, sogar wenn andere anwesend sind. Polizisten schauen genau hin und verhindern ein Attentat, wenn sie sich im gleichen oder angrenzenden Raum befinden.
Geschieht ein Mord, werden die anwesenden Zeugen von der nachfolgenden Person auf beliebige Felder versetzt und ein Polizist auf das Tatortplättchen gestellt. Die eliminierte Person wird vom Spielfeld entfernt und zu der Person gestellt, die den Auftrag hatte. Erfolgreiche Attentate eigener Zielpersonen werden mit Ansehen belohnt, gegnerische Killer bringen Extra-Punkte und unschuldige Opfer Minuspunkte.
Wird ein Charakter durch einen Polizisten untersucht und es ist ein gegnerischer Killer, wird dieser verhaftet, was ebenfalls mit Ansehen belohnt wird.
Das Spiel endet, wenn alle drei Zielpersonen einer Person eliminiert wurden oder alle drei Killer entweder von der Polizei geschnappt oder selbst zum Opfer wurden. Wer dann das meiste Ansehen hat, gewinnt das Spiel.
Vorab wollen wir darauf hinweisen, dass wir mit dem Thema Auftragsmorde unsere Schwierigkeiten hatten. Sicherlich gibt es Morde auch in anderen Spielen, doch hier ist das Töten von unbeteiligten Unschuldigen das eigentliche Spielziel. Da hilft auch nicht die niedliche Darstellung der Personen als Tiere. Bereits das Lesen der Anleitung bereitete uns keine Freude, wenn davon die Rede ist, dass wir unschuldige Zielpersonen töten müssen und dafür auch noch Ansehenspunkte erhalten. Spielerisch wäre ein anderes Thema, wie beispielsweise Leute bestehlen, ebenfalls denkbar gewesen.
Rein auf die Spielmechanik fokussierend haben wir hier ein Deduktionsspiel, in dem wir versuchen, gleichzeitig die gegnerischen Auftragskiller zu identifizieren, unsere Aufträge durchzuführen und dabei nicht erkannt zu werden. Hierfür werden falsche Fährten gelegt, die Gegner entlarvt und wir versuchen, dass es stets immer möglichst viele Verdächtige gibt, damit wir nicht selbst enttarnt werden.
Die Polizisten spielen eine wesentliche Rolle. Sie schauen genau hin und mit Ihnen können zum einen verdächtigte Auftragskiller untersucht und bei Erfolg aus dem Spiel entfernt werden. Außerdem schränken sie geschickt platziert die Aktionsmöglichkeiten der anderen ein.
Der Mechanismus, dass jeder alle Personen bewegen darf, gefällt uns gut, ebenso die Möglichkeit, nach dem Ausscheiden als Polizist zu agieren und mit diesen noch Siegpunkte zu erhalten. So war es teilweise auch möglich, trotz verhafteten Charakter das Spiel noch zu gewinnen.
Insgesamt stehen 16 Personen auf dem Spielfeld, von denen nur die Rolle der vier eigenen bekannt ist. Es herrscht einiges an Aktivität und Dynamik und es ist nicht einfach, sich alle Details und Züge der anderen zu merken.
Generell besteht ein recht hohes Glückselement, beispielsweise wenn ein Attentat durchgeführt wurde und es vier mögliche Kandidaten gibt, ist es ärgerlich, wenn bereits die erste untersuchte Person der eigene Auftragskiller ist. In Anbetracht der Spieldauer von etwa zehn Minuten ist dies aber verkraftbar. Außerdem können Verzweiflungstaten zum Sieg führen, beispielsweise wenn bei Punkterückstand mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit auf einen Charakter geschossen wird und es sich dann tatsächlich um einen gegnerischen Killer handelt, was mit stolzen drei Punkten Ansehen belohnt wird.
Unterm Strich ist „10 Minuten Killer“ ein kurzes Spiel, das auf der Haben-Seite mit leichten Regeln, einer interessanten Mechanik und viel Interaktion punktet. Für ein Deduktionsspiel ist uns das Ergebnis aber zu häufig vom Glück abhängig, um lange zu fesseln. Wäre da nicht das Thema, das uns gar nicht angesprochen hat, würden wir das Spiel im 60er Raum bewerten, so mussten wir es aber abwerten. Wer mit dem Thema kein Problem hat, findet hier ein Spiel, das durchaus hin und wieder auf den Tisch kommen kann und sich aufgrund der Länge als Absacker oder Starter für einen Spielabend eignet.
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Bilder vom Spiel
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Tags: 2-4 Personen, 10 Minuten, Deduktion