Test | Bayala - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Lizenzspiele sind immer eine besondere Sache. Wie viel gutes Spiel steckt wirklich dahinter? Geht es nur um das Aussehen und den Wiedererkennungswert? Diese Fragen kamen sofort bei mir auf, wenn ich einen solchen Titel sehe.
Bevor ich die ersten Testrunden gespielt habe, kannte ich den Film "Bayala" nicht. So konnte ich mich unvoreingenommen darauf einlassen. Bereits beim Lesen der Anleitung wurde mein Interesse geweckt. Diese ist meiner Meinung nach gut geschrieben und lässt keine Fragen offen. Die verwendeten Symbole auf den Karten, Plättchen und Würfeln sind eindeutig und intuitiv. Selbst die Kinder in den Testrunden konnten sich diese sofort merken und problemlos im Spiel anwenden. Das Material ist nicht nur aufgrund des beigefügten Einhorns sehr gut und für die Zielgruppe mehr als angemessen. Die Schleich®-Figur ist natürlich das große visuelle Highlight. Obwohl wir uns gewünscht hätten, dass das elementare Spielobjekt "Drachenei" auch optisch am Einhorn zu sehen ist.
"Bayala" hat uns jedoch am meisten durch seine großartige Mischung aus Mechaniken überzeugt. Das zweigeteilte Wettrennen bietet den Kindern eine neue und spannende halb-kooperative Komponente, die bei ihren Entscheidungen berücksichtigt werden muss.
Die Aktionskarten begrenzen und bestimmen die Möglichkeiten des eigenen Zuges auf angenehme Weise. Dadurch gibt es einen angemessenen Zufallsfaktor und auch erwachsene Spieler am Tisch können nicht immer alle Aktionen perfekt planen. Das ist für mich ein wichtiger und positiver Aspekt eines guten Familienspiels. Durch die verschiedenen Boni im Spiel entsteht ein sehr belohnendes Spielgefühl. In unseren Runden haben wir zudem eine sehr gute Balance festgestellt. Nur selten und mit Würfelglück konnte eine Runde mit mehr als vier Feldern Vorsprung gewonnen werden. Die Länge des Feen-Weges wird passend an die Anzahl der Spieler angepasst und bietet ausreichend Raum für das gleichzeitige Bewegen des Einhorns. In den ersten Runden kann es häufiger vorkommen, dass Feenvölker zu früh am Festplatz ankommen. Dadurch verliert jeder. Diese Mechanik fanden wir extrem unterhaltsam und gelungen.
Eine Würfelseite empfanden wir als besonders gelungen. Diese zeigt zwei goldene Dracheneier. Hier dürfen zwei Drachenei-Plättchen gezogen und eines ausgewählt werden. Eine wertvolle Gelegenheit, den richtigen Bonus zur richtigen Zeit zu bekommen. Der Bonus des nicht gewählten Plättchens geht jedoch an alle anderen. Dadurch entsteht eine spannende Dynamik und wertvolle Interaktion. Obwohl keine Varianten oder Module zur Änderung des Spielprinzips enthalten sind, empfanden wir und vor allem alle beteiligten Kinder den Wiederspielwert als sehr hoch. Auch die angemessene Spieldauer von etwa 20-30 Minuten trägt dazu bei.
Erstaunlicherweise hat das sehr mädchenorientierte Erscheinungsbild die Jungen in unserem Test überhaupt nicht abgeschreckt, nachdem sie grob über das Spielprinzip informiert wurden. Im Gegenteil, sogar mein Sohn, der Fußball und Superhelden liebt, konnte nicht genug von diesem Spiel bekommen. Daher haben wir uns dann den Film auch angesehen. Dabei ist uns ein wesentlicher Unterschied zwischen Film und Spiel aufgefallen: Das geflügelte Einhorn kommt im Film überhaupt nicht vor. Das ist seltsam und verwunderlich, beeinträchtigt jedoch nicht das Spielgefühl. Daher habe ich das bei meiner Bewertung außen vor gelassen.
Abschließend kann ich "Bayala" als wunderschönes und spannendes Familienspiel uneingeschränkt empfehlen. Kinder und Erwachsene haben gleichermaßen Spaß daran, ihre Rennstrategie und Entscheidungen abzuwägen. Es ist ein großartiges Beispiel für eine gelungene Umsetzung eines Kinderfilms als Brettspiel. Familien mit Kindern im Alter zwischen sechs und zehn Jahren sollten es genauer betrachten.
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Bilder zum Spiel
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Tags: Wettrennen, Semi-Kooperativ, Familienspiel