Test | King of Monster Island

Verfasst von Alex & Wandee Steinmaier am 16. Juni 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Auf Monster Island treibt ein Ungeheuer namens Lava Lord sein Unwesen, das ein interdimensionales Portal öffnen möchte, damit sich seine Schergen zu Tausenden über den Planeten ergießen können. Die Erde, wie wir sie kennen, wird dem Untergang geweiht sein. Doch es besteht Hoffnung. Die anderen, einst verfeindeten Monster müssen sich verbünden, um Lava Lord aufzuhalten.

Iello hat uns "King of Monster Island" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Monster der Erde - verbündet euch!

Zu Beginn suchen alle ein Monster aus und entscheiden, gegen welches Boss-Monster gekämpft wird. Um in „King of Monster Island“ zu gewinnen, muss dieses gemeinsam besiegt werden. Ein Spielzug folgt dabei einem festgelegten, immer gleichen Ablauf.

In der Boss-Phase werden die aktiven Boss-Fähigkeiten ausgelöst, beispielsweise erleiden alle Gegner auf dem Feld einen Schaden, und danach die verfügbaren Boss-Würfel in den Vulkan geworfen. Das Boss-Monster bewegt sich in ein angrenzendes Feld oder bleibt stehen, abhängig davon, wo die meisten Würfel liegen, und aktiviert dort befindlichen Schergen und Boss-Würfel. Alle Würfel, die aktiviert wurden, werden vom Spielfeld entfernt.

Die Boss-Monster Würfel haben drei verschiedene Symbole. So werden die Sterne auf der Boss-Tafel erhöht, wodurch stärkere Fähigkeiten freigeschaltet werden, neue Schergen kommen auf das Spielbrett oder ein Kristall-Plättchen wird ausgelegt. Sollte das dritte Kristall-Plättchen eingesetzt werden, ist ein Kristall fertig und wird auf das Feld gestellt. Liegen drei Kristalle aus, hat das Boss-Monster gewonnen. Die Schergen fügen Schaden zu, helfen beim Bau der Kristalle oder bieten stärkeren Schutz.

Im Anschluss kommt die Monster-Phase, also die der Spielerinnen und Spieler. Es werden sechs Monster-Würfel geworfen. Diese dürfen bis zu dreimal neu gewürfelt werden. Das Ergebnis wird gewertet und im Anschluss können Power-Karten gekauft werden. Die Würfel der Monster haben verschiedene Symbole.

• Sterne können gesammelt werden, um einen Verbündeten zu wählen und dessen Fähigkeiten zu verbessern oder optional ein Boss-Monster-Würfel vom eigenen Feld zu entfernen.
• Mit Herzen können Monster auf dem eigenen Feld geheilt werden. Pro Fuß-Symbol kann entweder ein Monster auf dem eigenen Feld bewegt oder ein Schadenspunkt verteilt werden.
• Tatzen fügen Schergen oder dem Boss-Monster zwei Schadenspunkte zu. Mit dem Schraubenschlüssel können Hilfeplättchen auf dem Feld aktiviert werden, die dann von allen auf diesem Feld genutzt werden können und unter anderem zusätzliche Würfel-Symbole hinzufügen oder Energie-Marker generieren.
• Energie erlaubt es, am Ende des eigenen Zuges Powerkarten zu kaufen, die einmalige Effekte oder permanente Fähigkeiten erlauben. Beispielsweise gewährt die Karte „versteckter Schutz“ dauerhaft den Vorteil, dass bestimmter Schaden ignoriert werden kann und mit „Unterstützung aus dem All“ wird einmalig ein Scherge in jeder Zone zerstört.

Ungenutzte Würfel können für andere auf dem Feld hinterlassen werden bzw. dort abgelegte Würfel mit genutzt werden.

In „King of Monster Island” gibt es zudem noch Ereigniskarten, die mit in den Power-Karten gemischt werden. Sobald eine Ereignis-Karte aufgedeckt wird, wird sie abgehandelt. Es können positive oder auch negative Effekte eintreten. Zum Beispiel erhalten alle zwei Energiemarker und das Boss-Monster bewegt sich ein Feld im Uhrzeigersinn.

Das Spiel endet mit einer Niederlage, wenn sich alle drei Kristalle auf dem Spielbrett befinden, keine Schergen mehr nachgezogen werden können oder die Lebenspunkte eines Monsters aus dem Team auf null sinken. Das Spiel ist gewonnen, wenn die Lebenspunkte des Boss-Monsters auf null sinken.

Erst einmal - ja, wir befinden hier uns im Universum von „King of Tokyo“, aber wirklich vergleichbar sind die beiden Spiele nicht. Zwar haben sie das gleiche Setting und bauen auf dem Grundprinzip des Klassikers „Kniffel“ auf, jedoch sind es eigenständige Spiele mit eigenem Spielgefühl. „King of Tokyo“ geht dabei leichter von der Hand und ist weniger umfangreich, während „King of Monster Island“ den anspruchsvolleren und komplexeren, aber auch verwaltungstechnisch aufwendigeren Spielspaß bietet.

Es gibt viel Spielmaterial, Schergen, Würfel, Monster, Vulkanteile, Hilfsteile, Powerkarten, und und und. Bei so vielen Teilen auf dem Spielbrett leidet zu Beginn ein wenig die Übersicht. Der Vulkan in der Mitte tut sein Übriges dazu, da er hinter ihm liegendes Spielmaterial verdeckt, aber dafür hat das Spiel eine tolle Tischpräsenz. Der Vulkan, die großen Standees und die Würfel machen einiges her.

Die Spielhilfe ist gelungen und führt bei der Verwaltung des Boss-Monsters gut durch dessen Zug und zeigt übersichtlich die eigenen Aktionsmöglichkeiten. Bei der Verwaltung des Boss-Monsters gab es in den verschiedenen Spielrunden unterschiedliches Feedback. Von „zu aufwendig“ bis hin zu „absolut im Rahmen“ war alles dabei. Wir selbst fanden den Verwaltungsaufwand absolut angemessen und glauben, dass viele einfach die Zugänglichkeit von „King of Tokyo“ erwartet haben.

Gefallen hat uns, dass sich die Monster auf dem Spielplan frei bewegen können, wodurch das Spiel deutlich thematischer wird und das kooperative Spielgefühl mit dem gemeinsamen Gegner gut zum Tragen kommt.

Es gibt insgesamt drei Boss-Monster mit je zwei Schwierigkeitsgraden. Hier kann ganz nach Belieben gewählt werden, ob es eine eher einfache oder eher eine schwierigere Partie werden soll. Auch die sechs verfügbaren Verbündeten bringen Abwechslung ins Spiel. Glück spielt bei so viel Würfeln natürlich eine Rolle, aber da das ganze Spielkonzept hierauf aufbaut, gehört es, ähnlich wie beim Original, einfach dazu. Wer das nicht mag, wird bei den ganzen „King of“-Spielen nicht glücklich werden.

Uns gefällt „King of Monster Island“ gut. Es schafft es, die Spielmechanik des Originals beizubehalten und in ein komplexeres Spiel zu übertragen, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Der kooperative Charakter kommt gut zur Geltung und in Summe entsteht ein ganz eigenes Spielgefühl, in dem wir bangen, ob wir es schaffen, das Boss Monster zu bezwingen. Der variable Schwierigkeitsgrad sorgt dabei dafür, dass es stets eine Herausforderung bleibt.

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Bilder vom Spiel

Tags: 1-5 Personen, push your luck, 45-60 Minuten, Würfel, Fantasy, Kooperativ