
Test | Coral - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Abstrakte Strategiespiele wirken auf mich immer wie Essen, das man weder mag noch wirklich ekelig findet. Man bekommt es halt runter und ist am Ende satt. Spiele wie „Qwirkle“ und „Azul“ sind wie ungewürzter Steckrübeneintopf mit drei Tage altem Brot dazu. Mahlzeit! Bei „Coral“ ist das anders und ich glaube, ich weiß auch warum.
Im Gegensatz zu den oben genannten anderen abstrakten Spielen arbeitet „Coral“ mit perfekter Information. Ich kann eine verlorene Partie daher nicht auf das Spiel schieben. Da die Variable Glück fehlt, hat es einen sehr kompetitiven Charakter: ich arbeite gegen die anderen am Tisch, ohne dass ich auf etwas Unvorhersehbares zu meinem Vorteil hoffen darf. Zudem beharkt man sich hier permanent gegenseitig und das Überbauen der Korallen kann zu ziemlichem Ärger führen. Aber Emotionen am Spieltisch sind für mich etwas Tolles: dieses schöne Gefühl, anderen etwas wegzunehmen, wie ich es aus Area-Control-Spielen kenne und liebe, bekomme ich hier in kleinen Portionen serviert. Sobald der Felsenwürfel bedeckt ist, beginnt ein taktisches Abwägen, wie den anderen Korallenarten am meisten Fläche streitig gemacht werden kann. Gegönnt wird sich nichts und oft kostet es etwas Grübelzeit, denn Fehler verzeiht das Spiel nur schwer.
„Coral“ hat mich an meine Zeit mit „Hive“ erinnert, das ich manchmal mehrere Stunden mit einem Freund gespielt habe und dem ich einen ähnlichen Charakter zuschreibe. Es erfordert raffinierte Züge und man muss schon mit Tricks arbeiten, um ans Ziel zu kommen. Ähnlich wie „Hive“ lässt sich auch „Coral“ exzellent zu zweit spielen. Bei „Coral“ kommt noch die tolle Haptik und die schöne Tisch-Präsenz dazu. Die dicken Holzteile sind schön griffig und im Laufe des Spiels kann ein wirklich schicker Turm entstehen. Das Einsetzen der Korallensteine erfordert etwas Fingerspitzengefühl, macht Spaß und lockert das Ganze gut auf, sofern ohne Strafen bei heruntergefallen Teilen gespielt wird.
Angenehm ist auch die Spielzeit und dass es noch die Chaos-Variante mit dem Beutel gibt. Nach zwei Partien mit gleichen Startbedingungen darf es dann doch auch gerne noch eine mit dem Chaos-Beutel sein. Diese Variante führt zu noch mehr fiesem Überbauen und ist eine tolle Alternative zum Standardspiel.
„Coral“ ist überhaupt keine langweilige Steckrübe, sondern ein wirklich spaßiges Strategiespiel, das in meiner Sammlung bleiben wird. Die schönen Holzteile laden direkt zum Spielen ein und mit den zugänglichen Regeln sollten alle gemeinsam Spaß haben können - von Neulingen bis zu Leuten, die Rezensionen auf Brettspiel-News lesen. Eine klare Empfehlung für alle, die abstrakte Strategiespiele mögen, etwas mit niedriger Einstiegshürde suchen, oder eine starke Interaktion bei Spielen wertschätzen!
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Bilder zum Spiel
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Tags: Familienspiel, Abstrakt, 1-4 Personen