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Kartenspielumsetzung eines Serious Games der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in der Spieleschmiede gestartet

Mit dem Spiel „Friedrich Ebert“ ist in der Spieleschmiede ein ernst zu nehmender Titel aus dem Bereich der Serious Games gestartet. Dabei ist das Spiel keine Neuerfindung, sondern basiert auf dem bereits entwickelten PC-Spiel mit dem gleichen Namen. Entwickelt wurde es von Playing History im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, gefördert wurde es durch Mittel des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Autoren des Spiels sind Jonas André und Dr. Martin-Thiele-Schwarz, die beide auch als Autoren für die analoge Umsetzung auf Boardgamegeek eingetragen sind. Bei Playing History wurde die digitale Version entwickelt. Schaut man sich deren Internetpräsenz an, findet man einige Auszeichnungen, etliche Kooperationspartner und bereits ein breites Angebot an Brettspielen, Apps, Web-Anwendungen und manches mehr. Einer dieser Kooperationspartern ist die bereits genannte Friedrich-Ebert-Stiftung, die in ihrer Ausstellung das Spiel sogar integriert hat. Jetzt wird das Spiel eben analog umgesetzt und kann in der Spieleschmiede gefördert werden.

Darum geht es im Spiel

Bei Friedrich Ebert wird der politische Alltag Friedrich Eberts simuliert. Dieser ist gar nicht so einfach, denn er muss zwischen den Mitgliedern der SPD, also seiner Partei, und den Monarchisten vermitteln und auf deren Forderungen reagieren. Historisch gesehen ist das eine unglaublich spannende Periode, weil sie zeitlich unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg ansetzt und die Anfänge der Weimarer Republik begleitet. In diese Zeit fällt auch die Frage nach der Regierungsform, die gar nicht geklärt war, als Philipp Scheidemann am 9. November 1918 die Republik ausrief. Der gerade erst von Prinz Max ernannte Reichskanzler Ebert hatte dazu keinerlei Zustimmung gegeben. Im Spiel wird das durch Briefe und Ereignisse umgesetzt. Jeder Brief reagiert auf eine Situation aus den Reihen der SPD oder der Monarchisten. Für jeden Brief erhält man als Spieler Einflussmarken, die man dazu einsetzen kann, Briefe zurückzustellen oder den wachsenden Druck auf eine der beiden Gruppierungen zu minimieren. Gleichzeitig muss man Einfluss einsetzen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Gar nicht so einfach.

Das Besondere an diesem Spiel ist eindeutig seine Bedeutung. Als Serious Game muss es vielen Ansprüchen genügen, historischen, politischen, gesellschaftlichen - gleichzeitig muss es aber auch als Spiel funktionieren. In beiden Aspekten wurde bereits Vorarbeit geleistet: die Integration in die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung und das bereits verfügbare didaktische Begleitmaterial auf der einen Seite, die freie Verfügbarkeit des digitalen Spiels auf der anderen. Man kann also aktuell das Serious Game im Browser testen oder auch in Workshops oder im Unterricht einsetzen. Für Schülerinnen und Schüler kann damit ein wichtiges Thema spielerisch nahe gebracht werden, in diesem Fall der schiere Stress, Reichskanzler zu sein.

Quellen

https://www.spiele-offensive.de/Spieleschmiede/Friedrich-Ebert/

https://ebert-gedenkstaette.de/das-spiel/

https://playinghistory.de/portfolio-item/friedrich-ebert-der-weg-zur-demokratie/

https://boardgamegeek.com/boardgame/412535/friedrich-ebert

https://games-im-unterricht.de/games/friedrich-ebert-der-weg-zur-demokratie

Tags: Serious Game, Historisch, Kartenspiel, Strategie

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