GLÜCKSGRIFF

GLÜCKSGRIFF // neues nachhaltiges Kartenspiel

Nachhaltigkeit in der Spielebranche, aus meiner Sicht absolut ein Thema mit viel Optimierungspotential. Drei Freunde haben sich während des ersten Corona Lockdowns diesem Thema angenommen und gemeinsam den Verlag BELFORT UG gegründet. Das Erstlingswerk des Verlags ist das Kartenspiel GLÜCKSGRIFF.

 Bei der Spielidee geht es vornehmlich ums Loswerden: Karten, Punkte, CO2 und Plastik. Bei dem Spiel handelt es sich um ein strategisches Kartenspiel. Mit Hilfe verschiedener Taktiken und Sonderregeln muss man versuchen schneller als die Mitspielenden die Gesamtpunktzahl der Handkarten zu reduzieren, um im letzten Zug heraus zu finden, ob man weniger Punkte als die Anderen hat. Von Runde zu Runde werden so Punkte gesammelt, bis ein gestecktes Limit erreicht wird und so über Sieg und Niederlage entschieden werden kann.

Glücksgriff Karten

Neben dem Spielspaß liegt den drei Gründern Lucas, Malte und Jan die Umwelt sehr am Herzen. Aus diesem Grund wird für jedes verkaufte Exemplar von GLÜCKSGRIFF ein Baum gepflanzt und größtenteils bereits CO2-neutral in Deutschland produziert. Durch die heimische Produktion lassen sich Lieferwege kurz halten und gute Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Glücksgriff Gründer

Das Kartenspiel richtet sich an zwei bis fünf Spielende mit einer Gesamtspielzeit von ca. 15 Minuten. Für 12,90 € lässt sich GLÜCKSGRIFF im eigenen Webshop des Verlags bestellen. 

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Die drei Gründer haben uns einen direkten Einblick gegeben, wie sie zu der Idee gekommen sind und welche Entwicklungsstufen das Spiel bis zur fertigen Version durchlaufen hat:  

 

Wie kam es zu eurer Idee einen eigenen Verlag mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit zu gründen?

Am Anfang des ersten Lockdowns kam es häufiger vor, dass wir Drei uns häufiger zum Karten spielen getroffen haben. Aus diesen Treffen entwickelte sich unsere Spielidee. Hierbei bestand die Idee einen Verlag zu gründen vorerst nicht. Spaßeshalber designten wir Motive für die Karten und ließen zwei erste Exemplare drucken. Unsere Idee stieß bei Freunden und Familie auf hohen Anklang und uns wurde häufiger vorgeschlagen, dass wir das Spiel in einer größeren Auflage drucken lassen sollten.

Prinzipiell fanden wir diese Idee gut, wollten dies jedoch nicht umsetzen, ohne den für uns wichtigen Nachhaltigkeitsgedanken zu berücksichtigen. Hierbei war es uns zunächst wichtig, das Spiel innerhalb Deutschlands produzieren zu lassen, um Lieferwege kurz zu halten und gute Arbeitsbedingungen gewährleisten zu können. Aus Zufall erfuhren wir von der non-profit Organisation Eden Reforestation Project, die sich für die Aufforstung des Regenwaldes und die Schaffung fairer Arbeitsplätze für Einheimische einsetzen. Dieses Projekt fanden wir so gut, dass wir beschlossen haben für jedes verkaufte Kartenspiel eine Spende vorzunehmen und somit eine Baumpflanzung zu ermöglichen. Zusätzlich war es uns ein Anliegen, dass die Druckprodukte möglichst CO2-neutral hergestellt werden.

Aus diesem Grund bezogen wir die Spielanleitung und den Block extra von einem anderen Hersteller als die Spielkarten. Zukünftig planen wir jedoch auch die Spielkarten und die Box CO2-neutral drucken zu lassen und gänzlich auf Plastik zu verzichten. Zum jetzigen Zeitpunkt war dies auf Grund unserer geringen Stückzahl noch nicht möglich. Des Weiteren dachten wir darüber nach, wie wir es schaffen, dass zukünftig unser Kartenspiel ressourcenschonend bleibt. Aus diesem Grund entwickelten wir einen Online-Punkte Block mit Hilfe dessen sich eine Nachbestellung des Blocks erübrigt. Mit Blick auf die Zukunft möchten wir durch die Baumpflanzungen sogar eine klimapositive Bilanz schaffen. Erst im Verlauf des Vertriebs ist uns aufgefallen, dass wir durch unseren Nachhaltigkeitsgedanken verschiedene Alleinstellungsmerkmale in der Spielebranche besitzen, was uns dazu bewegte hiermit zu werben und weitere Spieleentwickler auf vorherrschende Probleme aufmerksam zu machen.

 

Wie gestaltete sich die Entwicklung des Kartenspiels?

Prinzipiell haben wir zunächst einfach angefangen und gemacht. Hierzu reichte uns ein altes Skat-Deck, eine Rolle Tesa, ein Block Papier und ein Stift. Darauf haben wir das alte Skat-Spiel nach unseren Spielregeln modifiziert. Angefangen haben wir hierbei mit einfachen Zahlen. Motive waren uns zunächst egal. Da die Karten so jedoch relativ lieblos aussahen, begannen wir Motive im mittelalterlichen Design (inspiriert durch das Dinslakener Burgtheater) zu zeichnen. Auf Grund der fehlenden Vorkenntnisse in Bezug auf Bildbearbeitung etc. scannten wir unsere Motive ein und bearbeiteten diese am PC mit der kostenfreien Software Gimp nach. In Zusammenarbeit mit der meinSpiel GmbH erarbeiten wir nach ausgiebigem Email-Verkehr und gefühlten 100 Telefonaten die fertigen Druckdaten und ließen unsere ersten beiden Spiele produzieren. Schlussendlich wurden aus 2 Spielen 5.000.

 

Wie seht ihr aktuell das Thema Nachhaltigkeit in der Brettspiele Branche?

Bisher sind wir auf Grund der Pandemie mit der Brettspiele Branche noch nicht häufig in Kontakt gewesen. Allerdings sind wir fast jedes Mal erstaunt darüber, dass wir beim Kontaktieren von Spielwarenläden häufig begeisterte Reaktionen bezüglich des Themas Nachhaltigkeit auf Grund seiner Seltenheit bekommen. An dieser Stelle ist jedoch festzuhalten, dass die Spielwarenläden häufig offen gegenüber dem Thema Nachhaltigkeit sind. Das Problem scheint unserer Einschätzung nach bei den großen Verlagen zu liegen. Diese Einschätzung hat sich bei einem Spielautorentreffen, an dem wir teilgenommen haben, leider bestätigt. Unter anderem waren verschiedene Verlage online vor Ort. Aus unseren Gesprächen mit diesen ist hervor gegangen, dass vornehmlich monetäre Aspekte beachtet werden und auf die Umwelt (Entschuldigung für den Ausdruck) geschissen wird.

 

Quelle: 

https://www.gluecksgriff-kartenspiel.de/

Tags: Kartenspiel

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