In "Cities" und "Tower Up" entstehen Städte vor uns, indem wir Häuser stapeln. Außerdem gibt es öffentliche Ziele, auf die wir hinarbeiten. Auf den ersten Blick machen wir das Gleiche. Das Spielgefühl unterscheidet sich aber voneinander. Warum die Spiele andere Spielertypen ansprechen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Cities vs. Tower Up - Zwei Städtebauspiele im Vergleich

In "Cities" und "Tower Up" entstehen Städte vor uns, indem wir Häuser stapeln. Außerdem gibt es öffentliche Ziele, auf die wir hinarbeiten. Auf den ersten Blick machen wir das Gleiche. Das Spielgefühl unterscheidet sich aber voneinander. Warum die Spiele andere Spielertypen ansprechen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

 

Beide Spiele wurden uns kostenfrei zur Verfügung gestellt.

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"Cities"
Autoren: Steve Finn, Phil Walker-Harding
Illustrationen: Jorge Tabanera Redondo
Verlage: Devir, KOSMOS

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"Tower Up"
Autoren: Frank Crittin, Grégoire Largey, Sébastien Pauchon
Illustrationen: Nadège Calegari, Laurent Escoffier, Geoffrey Stepourenko
Verlage: Monolith Board Games, Pegasus Spiele

Fangen wir zunächst bei der Stadt selber an. In beiden Spielen stehen wir in Konkurrenz zueinander. "Cities" hat genau so wie "Tower Up" übergeordnete Ziele, die die meisten Siegpunkte bringen, wenn sie von einer Person zuerst erfüllt werden. "Cities" regelt dies mit festen Kombinationen, die mit den Städten ins Spiel kommen. "Tower Up" bietet Varianz durch verschiedene Aufträge, die immer wieder neu und zufällig kombiniert werden. Das macht spielmechanisch keinen großen Unterschied.
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Arbeiter einsetzen in "Cities".

"Tower Up" setzt auf direkte Konfrontation und somit Interaktion. Diese Konfrontation fühlt sich allerdings nicht wirklich aggressiv an, da wir zwar von anderen Personen überbaut, aber nicht verdrängt werden können. So können uns die meisten Siegpunkte und Wertungen nicht genommen werden. "Cities" bietet keine direkte Interaktion. Wir nehmen uns nur aus der Auslage Dinge weg. Jede Person werkelt an ihrer eigenen Stadt. Dadurch sind gerade in den ersten Spielen die anderen Städte nicht von eigenem Interesse. Gerade hier punktet "Tower Up". Wir haben alle die gleiche Stadt im Blick und können aktiv die Möglichkeiten der anderen Personen überblicken. Durch die überschaubaren Ressourcen kann gut eingeschätzt werden, was für die anderen möglich ist und was nicht.

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Ressourcen nehmen in "Tower Up".

Die Ressourcen bilden einen weiteren großen Unterschied der Spiele. "Cities" hat nämlich keine. Wir setzen unseren Arbeiter und erhalten das gewählte Teil. Auch dies beschleunigt das Spiel und gibt ein gutes Gefühl. Wir müssen uns nur entscheiden, was uns von den gegebenen Optionen am wichtigsten ist und das erhalten wir dann. "Tower Up" gibt uns einfache, aber strikte Vorgaben, wo wir was bauen können. Dies ist mit den Ressourcen gekoppelt, die wir zum Bau benötigen. Hier gibt uns "Cities" mehr kreativen Freiraum.
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Die eigene Stadt in "Cities".

Obwohl "Cities" uns einen größeren Freiraum gibt, sind die Regeln etwas umfangreicher. Schließlich bauen wir nicht nur Häuser, sondern müssen für diese auch noch Grundstücke erschließen und Objekte in der Stadt platzieren. Zudem erhalten wir im Laufe das Spiels zusätzlich zu den öffentlichen Aufträgen auch noch 8 persönliche Aufträge. Lassen wir diese außer Acht, werden wir keine Chance auf einen Sieg haben. "Tower Up" ist hier direkter und etwas zugänglicher. Während des Spiels kommen keine Aufgaben hinzu. Wir können entweder Ressourcen nehmen oder bauen. Das Bauen von Gebäuden lässt uns Bauwagen auf Leisten voranschieben, die uns zusätzliche Siegpunkte liefern. Das ist ein spielerisch netter Kniff, der etwas verschleiert, dass es sich eigentlich nur um eine Siegpunkteleiste handelt. Beide Spiele sind jedoch sehr zugänglich und ihrer Regeln sind klar und logisch.

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Die gemeinsame Stadt in "Tower Up".

Eine echte Schwäche offenbart "Cities" meinem Erachten nach in der Variante mit zwei Personen. Es wird nur vier Runden gespielt und jede Person hat 2 Arbeiter für jede Reihe. Das führt dazu, dass schon nach der Hälfte der gesetzten Arbeiter klar ist, wer noch was bekommt. Somit entfällt der Druck, zum richtigen Zeitpunkt, die notwendige Option zu wählen. Und gerade das macht den Reiz von "Cities" aus. "Tower Up" hingegen kann mit zwei Personen richtig punkten. Es wird auf einer kleinen Karte gespielt. Da immer angrenzend gebaut werden muss, kommt man sich sofort in die Quere. Es gibt fast keinen Zufall. Somit bleibt "Tower Up" auch zu zweit hochgradig spannend. Man sollte die Züge von seinem Gegenüber ständig analysieren, um siegreich aus der Partie zu kommen.
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Der Spielplan in "Tower Up" für zwei Personen.

Ich mag beide Spiele. "Cities" hat bei mir aber mit mehr als zwei Personen die Nase vorne, obwohl es mehr solistisch ist und ich interaktive Spiele eigentlich mag. Vielleicht liegt es an der etwas höheren Komplexität. Diese schafft allerdings nicht zwingend mehr Spieltiefe. Gerade im Duell ist "Tower Up" wie eine Schachpartie. Hier ist kaum Glück und viel Strategie von Nöten. Glück ist ein gutes Stichwort. Bei "Cities" können wir mit den Aufträgen einfach Glück haben. Das kann viele Siegpunkte bringen. Bei "Tower Up" steht das Glück bedeutend weiter im Hintergrund.
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Start der kreativen Freiheit in "Cities".

Am Ende ist es eine Frage des eigenen Geschmacks.
"Tower Up" ist eine Art Area-Control-Spiel im Gewand eines Städtebaus. Direkte, taktische und strategische Konfrontation.
"Cities" hat lediglich indirekte Interaktion, lässt dafür mehr spielerische Freiheit und ist etwas komplexer im Spielablauf.
Am Ende ist in beiden Spielen eine Stadt entstanden. Die Frage ist dann nur, ob es unsere oder meine eigene Stadt ist.

Wenn ihr noch mehr über die Spiele erfahren wollt, könnt ihr hier die beiden Artikel zu Cities und Tower Up lesen.

Beide Spiele auf BGG:
Cities
Tower Up

Tags: Cities, Tower Up, Ressourcenmanagement, Worker Placement, Area Control

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