Ersteindruck | Graffiti - das Spiel mit dem ungewöhnlichen Setting
Der „Leake Street Tunnel“ in London ist eine einzige Leinwand mit zahllosen Graffitis. Verschiedene Künstler und Künstlerinnen beteiligen sich an diesem von der Stadt unterstützten Projekt. Als Teil dieser Gruppe versuchen alle am Tisch, möglich viele und zusammenhängende Graffitis beizusteuern.
Dazu werden abwechselnd fünf Figuren (ebenfalls in Form von Spraydosen) auf unterschiedliche Aktionsfelder verteilt. Zusätzlich können Bonus-Aktionen für spätere Runden gesammelt werden. Als besondere Aktion kann ein „Bobby“, eine Polizisten-Figur mit speziellen Boni für die Dauer einer Runde genutzt werden.
Alle eigenen Marker und Plättchen werden hinter einem Sichtschirm vor den Blicken der anderen Personen verborgen. Lediglich die verbleibende Anzahl an Figuren gilt als offene Information. Der Tunnel besteht aus zehn unterschiedlichen Graffitis, welche in zwei bis vier Einzelbereiche unterteilt sind.Sobald das sechste Graffiti beendet wurde, wird die aktuelle Runde beendet und danach die Schlusswertung durchgeführt. Wer dann die meisten Siegpunkte erreichen konnte, gewinnt das Spiel.
Meinung Björn
„Graffiti“ hat mich sofort überzeugt. Als Familienspiel mit frischem, unverbrauchten Thema und tollen Mechaniken macht es einfach Spaß. Die zu treffenden Entscheidungen sind interessant und bedeutend. Dennoch bleiben sie in einem nicht zu komplexen Rahmen und bieten immer Möglichkeiten zum Strategiewechsel.
Das sehr belohnende Spielgefühl, gepaart mit einem guten Maß an Interaktion erzeugen aus meiner Sicht von Beginn an Spannung. Auch im weiteren Spielverlauf gibt es immer wieder tolle Möglichkeiten, eigene Züge zu planen und abzusichern.
Besonders beeindruckend finde ich die eingesetzten neutralen „Tags“ im Spiel mit zwei Personen. Hier wird durch die erhöhte Bedeutung des Startspieler-Markers und die dadurch erzwungene Fertigstellung zweier Teilbereiche sowohl taktisch, als auch interaktiv viel bewirkt. Somit verliert das Spiel auch in einer Zweier-Partie nichts von seiner Spannung und Dynamik.
Die auf der Schachtel angegebene Altersangabe von 14+ kann aus meiner auf acht Jahre herabgesenkt werden. Somit kann ich „Graffiti“ als Familienspiel absolut empfehlen!
Meinung Marisa
Graffiti ist ein nettes Familienspiel mit Workerplacement-Mechanik, das außer dem Thema wenig Originalität aufweist. Es funktioniert und sieht schön aus, ist aber alles in allem ein durchschnittliches Spiel, dem der besondere Kniff fehlt.
Tags: SPIEL23