Ersteindruck | Vienna - Neuauflage eines Klassikers von Stefan Feld
„Vienna“, die Neuauflage von „La Isla“ aus dem Jahr 2014, spielt nun nicht mehr auf einer tropischen Insel, sondern in der Nachkriegszeit der 1950er Jahre in den Straßen von Wien. Dabei sendet jeder eigene Agenten aus, um wertvolle Geheiminformationen aus Industrie, Militär, Politik etc. zu sammeln.
In jeder Runde spielt ihr je drei Karten aus, die Aktionen verbessern, euch neue Bestechungsmittel geben oder euch mehr Wissen über bereits entdeckte Geheimnisse verschaffen. Dann setzt ihr mithilfe der Bestechungsmitteln Agenten in verschiedenen Gebäuden ein, um wertvolle Gegenstände zu sammeln. Wer am Ende die meisten Punkte und damit die meisten Geheimnisse gesammelt hat, gewinnt. Für Familienspieler und Einsteiger kann die Grundversion mit eigenem Spielplan auf den Tisch gebracht werden. Um ein komplexeres Kennerlevel zu erreichen, kann „Vienna“ aber auch mit zusätzlichen Aufträgen, Ressourcen und Verbesserungen ausgerüstet werden, wozu der Spielplan gedreht wird.
Meinung Marisa
Auch wenn ich „La Isla“ nie gespielt habe, spricht mich das Thema „Tiere auf einer tropischen Insel“ persönlich mehr an, als „Hinweisplättchen sammeln im Nachkriegswien“. Ein Glück für mich, dass das Thema wenig durchkommt. „Vienna“ punktet mit seiner Einsteigervariante auf leichtem Kennerniveau, die mit der Spielmechanik vertraut machen kann, ich als Vielspieler aber natürlich wenig herausfordernd fand. Dafür gibt es dann die Vollversion mit stimmigen Zusatzelementen, die mir mehr unterschiedliche Wege und Strategien zum Sieg eröffnen. Ein gelungenes Kennerspiel mit schnellen Zügen und interessanten Entscheidungen.
Meinung Björn
„Vienna“ spricht in der Beginner-Variante sogar (spielerfahrene) Familien an. In der Kennervariante sorgen verschiedene Aspekte für eine hohe Varianz und den nötigen Wiederspielreiz. Die Spielzüge gehen schnell von der Hand.
Im Laufe des Spiels steigt der Spannungsbogen nochmal merklich an, da sich immer mehr Agenten um immer weniger Hinweise streiten. Dennoch erhält das Spiel sein grundlegend belohnendes Spielgefühl. Selten kommt es zu „verlorenen“ Zügen.
Die Mechanik mit den dreigeteilten Karten bietet jederzeit ausreichend Optionen und erfordert taktische Entscheidungen. „Vienna“ bietet für mich ein interessantes und dynamisches Spielgefühl.
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