Burgevent HeidelBÄR Games 2023 | Ersteindruck Time Division
"Time Division“ ist ein Experten Duellkartenspiel für zwei Personen und wird erst im Herbst bei HeidelBÄR Games zur SPIEL in Essen auf Deutsch und Englisch erscheinen. Im Rahmen des diesjährigen Burgevents veranstaltet von HeidelBÄR Games und Czech Games Edition konnten wir bereits vorab einen Blick auf den Prototypen von “Time Division” werfen und möchten hier einmal von unserem ersten Eindruck berichten.
In "Time Division“ duellieren wir uns mit einer anderen Person am Tisch darum wer am Ende der Partie die Karten mit den aufsummiert höchsten Zahlen vor sich ausliegen hat. Im Spiel sind dabei drei verschieden Decks enthalten, die durch drei verschiedene Zeitalter repräsentiert werden: das alte Ägypten, das Mittelalter und die 80er Jahre. Eine Partie kann dabei auf zwei unterschiedliche Arten gespielt werden. Die erste Möglichkeit besteht darin sich einfach ein Deck zu schnappen und zu sehen, wer die einzelne Partei am Ende gewinnt. Es gibt aber auch die Möglichkeit eine kleine Kampagne zu spielen, bei der am Ende von drei Runden der Sieger oder die Siegerin bestimmt wird. Im Kampagnenmodus gibt es einen Punkt für jede gewonnene Partie und bis zu zwei weitere Punkte über zwei Kampagnen exklusive Karten, die wenn sie am Ende der Partie in unsere Auslage liegen einen zusätzlichen Punkt generieren können. Eine Leiste auf der Seite des Spielplans hält die Punkte fest.
Eine Partie unterteilt sich in zwei größere Phasen. In der ersten Phase draften wir unsere Karten, indem wir drei Karten ziehen. Von diesen behalten wir eine, legen eine auf einen gemeinsamen Stapel auf dem Spielplan und geben eine Karte an die andere Person am Tisch. Dies machen wir so lange bis der komplette gemeinsame Kartenstapel verteilt ist. Durch diesen Draft-Mechanismus wissen wir nun in welchem Stapel sich zwei Drittel der Karten befinden und können unsere Züge entsprechend strategisch planen.
In der zweiten Phase spielen wir die Karten von unserer Hand aus und nehmen die Karten in unsere Auslage auf oder nutzen deren Effekte. Grundsätzlich gilt je höher die Zahl der ausgespielten Karte desto schwächer die Fähigkeit, aber umso mehr Siegpunkte, falls die Karte am Ende in der eigenen Auslage liegen sollte. Die Person mit dem Startspielermarker beginnt und legt eine Karte auf die kleine Erhöhung für die ausgespielte Karte. Dann spielt die andere Person eine Karte aus und der Startspielermarker wandert zu der Person, die die höchste Karte ausgespielt hat. Diese darf nun auch entscheiden, ob sie die eigene Karte für Siegpunkte vor sich auslegen will oder die Fähigkeit ihrer Karte nutzen will. Entscheidet man sich beispielsweise für die Fähigkeit, erhält die andere Person die Karte in ihre Auslage und umgekehrt. Der besondere Kniff dabei ist, dass die Fähigkeiten immer zuerst ausgeführt werden. Die Fähigkeiten beziehen sich oft auf die in die Mitte gelegten Karten, oder bereits ausgespielten Karten, um deren Effekte zu nutzen oder Karten mit bestimmten Werten in die eigene Auslage legen zu dürfen. Auch die Decks der Zeitalter spielen sich sehr unterschiedlich, so geht es in einem Deck eher darum Konterkarten zu bestimmten Zahlenwerten auszuspielen. In einem anderen Deck wiederrum dreht sich alles darum viele oder wenige Karten in der Auslage zu haben, um dann den größtmöglichen Effekt für sich selbst zu nutzen oder der anderen Person am Tisch zu schaden. Sind alle Karten von der Hand ausgespielt, werden die Punkte der ausliegenden Karten gezählt und die Person mit den meisten Punkten gewinnt die Partie.
Ersteindruck Thorsten
Als Fan von Duell- und Sammelkartenspielen war ich sehr auf "Time Division“ gespannt und auch die leicht dreidimensionale Optik konnte mich direkt überzeugen. Besonders gut gefallen haben mir vor allem zwei Dinge. Das Spiel um den Startspieler war immer spannend, denn wenn ich Startspieler in einer Runde bin, ist dies super da ich über Fähigkeit oder Auslage entscheiden darf, leider muss ich aber in der nächsten Runde zuerst eine Karte ausspielen und die andere Person kann entsprechend darauf reagieren und meine Karte auskontern und ins Leere laufen lassen. Ebenfalls toll ist es, dass man weiß, wo sich viele Karten befinden und viele Karteneffekte damit spielen Karten aus der Ablage oder dem gemeinsamen Stapel zu nutzen, so ist bereits der Draft der Karten im Spiel wichtig und spannend. Das Expertenlabel am Spiel ist keinesfalls durch die Regeln zu begründen, sondern stammt definitiv von der strategischen Tiefe des Spiels und dem Zusammenspiel der verschiedenen Karten. Denn das Spiel benötigt einige Partien, um in seiner Tiefe verstanden zu werden und die Möglichkeiten der Karten voll ausschöpfen zu können. Auch die etwas ungewöhnliche Ikonographie benötigt einige Partien bevor man diese komplett verinnerlicht hat, aber bis dahin gibt es glücklicherweise Übersichten, die die Fähigkeiten aller Karten erklären.
Ersteindruck Vera
Da wir viel zu zweit spielen, war das Anspielen von "Time Division“ auf jeden Fall ein Muss. Da wir zu Beginn die Auswahl haben, welche Karten des gemeinsamen Kartendecks wir selbst behalten, abgeben oder auf den gemeinsamen Ablagestapel legen wollen, kennen wir die Position von einem Großteil der Karten. "Time Division“ ist definitiv strategischer als es auf den ersten Blick wirkt. Haben wir den höheren Initiativewert müssen wir gut abwägen, ob wir die Punkte der Karte sammeln wollen, oder die Aktion der Karte nutzen. Somit können spannende Duelle über mehrere Zeitalter hinweg entstehen. "Time Division“ hat leider eine meiner Meinung nach relativ hohe Einstiegshürde. Da auf den Karten nur Symbole verwendet werden, muss sich die Ikonografie erst angeeignet werden. Da wir immer wieder die Symbolik nachlesen mussten, wurden die Partien teilweise leider etwas langatmig. Ich bin mir aber sicher, dass wenn diese Hürde genommen wurde und man die Karten eines Decks verinnerlicht hat "Time Division“ sein ganzes Potential zeigen kann und ein schönes zwei Personen Spiel ist.
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