Test | Raise
In „Raise“ werden Stiche durch Überbieten gewonnen, doch dabei ist wichtig, den richtigen Augenblick zu finden. Sei geduldig und achte darauf, dass dir die Karten nicht ausgehen.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss.
Ein würfeliges Kartenspiel
In der Tischmitte werden der Spielplan und die Übersichtskarte ausgelegt. Alle erhalten einen eigenen, gemischten Stapel Zahlenkarten und ziehen davon sechs Stück. Eine Startperson wird bestimmt, die alle sieben Würfel erhält. „Raise“ wird über so viele Runden gespielt wie Punktekarten zu Beginn als Stapel ausgelegt werden. Dies ist von der Personenzahl abhängig.
Zu Beginn einer Runde wird gewürfelt und eine Punktekarte aufgedeckt. Die Würfel werden entsprechend des Ergebnisses neben das dazu passende Symbol auf dem Spielplan sortiert. Nun wählen alle eine Handkarte und legen diese verdeckt aus.
Die Karten werden gleichzeitig aufgedeckt und deren Wert errechnet, indem der Zahlenwert der Karte (ein bis sechs Punkte) mit der Anzahl, der zur Karte passenden Würfelsymbole, (inklusive dem auf dem Spielfeld) multipliziert wird. Beispielsweise ist eine Herz Fünf bei drei gewürfelten Herzsymbolen 20 Punkte wert => fünf mal vier Herzsymbole (drei von den Würfeln und das auf dem Spielfeld).
Der eigene Zählmarker bewegt sich um diese Anzahl Felder auf dem Spielplan vorwärts und alle gespielten Karten werden auf einem gemeinsamen Gewinnstapel abgelegt.
Nun dürfen alle beginnend mit der Person ganz hinten auf dem Spielplan entscheiden, ob sie weiterspielen oder passen möchte. Beim Weiterspielen müssen so viele Karten ausgespielt werden, um mindestens die zweitletzte-platzierte Person zu überholen. Auch diese Karten werden auf den Gewinnstapel gelegt. Wer passt, nimmt seinen Zählstein vom Spielfeld.
Die Runde wird so lange gespielt, bis eine Person alleine am weitesten vorne liegt. Sie erhält die Punktekarte und den Gewinnstapel in die eigene Ablage, darf aber als einzige nicht wieder auf sechs Karten nachziehen.
Nun startet eine neue Runde und die nächste Punktekarte wird aufgedeckt.
Sind alle Punktekarten gezogen, findet die Endwertung statt, in der alle Punktekarten, die Ablage und die verbliebenen Handkarten zusammengerechnet werden. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Punktekarten decken einen großen Bereich von zwischen 6 und 20 Siegpunkten ab. Die Handkarten haben neben dem Zahlenwert auch einen Siegpunktewert von ein oder fünf Punkten.
„Raise“ ist ein kurzweiliges Familien-Spiel, das schnell erklärt ist. Es versucht, in der Welt der Stichspiele neue Wege zu gehen, indem es die typischerweise rein Karten-basierte Spielmechanik durch Würfel ergänzt. Und dies macht es erstaunlich gut.
Dabei ist es weniger ein tiefgehendes taktisches Spiel, in dem es wichtig ist, sich zu merken, welche Karten andere bereits gespielt haben. Vielmehr ist es eine gelungene Mischung verschiedener Spiel-Mechaniken, die trotz eines hohen Zufallselements dennoch verschiedene Spielweisen erlaubt und somit einen hohen Wiederspielreiz bietet.
Ein interessanter Kniff ist, dass die Person, die eine Runde gewinnt, keine Handkarten nachziehen darf und es in der nächsten Runde entsprechend schwerer hat. Dies möchte wohl durchdacht sein. Hierdurch wird etwas ausgeglichen, dass es durchaus sein kann, dass bei einem Würfelwurf wenige Symbole zu den Handkarten passen und für diese Runde kaum Chance auf Erfolg bestehen.
Auch ist nicht jede Runde unbedingt von vornherein interessant, da die Punktekarten, um die gespielt wird, im Wert stark variieren. Solche Runden können durchaus genutzt werden, um die Kartenhand aufzubessern.
Ebenfalls zu beachten ist, dass die gespielten Handkarten, die in den Gewinnstapel gelangen, mit entweder ein oder fünf Siegpunkten ebenfalls stark unterschiedlich wertig sind. Dies hat entsprechend Auswirkung auf die Wahl der Karten, denn die wertvollen werden eher gespielt, wenn jemand davon ausgeht, den Stich auch tatsächlich zu gewinnen.
Ähnlich zu Poker kann es durchaus ratsam sein, erst mal niedrig einzusteigen, damit die anderen Personen möglichst lange im Spiel bleiben und der Stich schön groß wird. Es muss nicht unbedingt die Mehrheit an Stichen gewonnen werden, sondern nur die richtigen. Entscheiden sich zwei Personen in den gleichen Stich zu investieren, kommt es immer wieder zu kleinen Showdowns und Emotionen.
Die verschiedenen „Farben“ der Zahlenkarten kommen unterschiedlich häufig vor und je seltener desto höher sind tendenziell die Werte. Hartgesottene können hier noch tiefer in die Spielmechanik einsteigen und die Züge optimieren. Es macht aber durchaus auch Spaß, einfach aus dem Bauch heraus drauf los zuspielen.
„Raise“ bietet mit seiner interessanten Kombination aus Würfel, Karten, Biet- und Stichspiel ein ganz eigenes Spielgefühl und es konnte uns, die wir eigentlich keine großen Fans von Stichspielen sind, durchaus gut unterhalten. Wer Stichspiele mag und etwas Abwechslung sucht, findet hier einen interessanten Ableger. Aber auch andere können durchaus einen Blick riskieren.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-5 Personen, Stichspiel, Auktion/Bieten, Familienspiel