Test | Würfelhelden

Verfasst von Jan Maguna am 25. Juli 2022. Veröffentlicht in Brettspieltest

Aus allen Ecken des Landes Therion kommen mutige Kriegerinnen und Krieger, um sich die Taschen zu füllen. Als Fantasy-Kopfgeldjäger erkniffeln wir uns das Gold auf den Steckbriefen der Bösewichte. Im Wettstreit gehen die Borberholzer Bären und die Falken aus dem Aggertal auf Verbrecherjagd.

Wir haben "Würfelhelden" selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Worum geht es in dem Spiel?

„Würfelhelden“ ist ein einfaches Würfelspiel bei dem es darum geht, die meisten Münzen zu sammeln.

Zu Beginn bekommen alle jeweils drei weiße Würfel und ein Heldentableau, auf dem noch drei gelbe und drei rote Würfel platziert werden. Die weißen Würfel zeigen ein bis drei Schwerter, eine Münze und einen gelben Würfel.

Wer dran ist, nimmt alle zur Verfügung stehenden Würfel und darf diese bis zu drei mal würfeln - der uralte „Kniffel“-Mechanismus. Die Würfel, die am Ende Schwerter zeigen, werden neben das Steckbrief-Plättchen in der Tischmitte gelegt und die nächste Person ist an der Reihe. Sollte diese es schaffen mehr Schwerter zu würfeln als aktuell neben dem Steckbrief liegen, werden diese nun neben dem Steckbrief platziert und die vorher dort liegenden Würfel werden verdrängt.

Beginnt eine Person ihren Zug und ihre eigenen Würfel liegen noch neben dem Steckbrief, darf sie sich den Steckbrief nehmen und danach ihren Zug normal weiter durchführen. Auf den Steckbriefen sind Münzwerte abgebildet, die am Ende des Spiels gezählt werden. Ist der letzte Steckbrief genommen, ist das Spiel vorbei.

Sich einen Steckbrief zu erwürfeln ist aber nicht die einzige Taktik. Für jedes Münzsymbol am Ende des Zuges gibt es entsprechend viele Münzen und zeigen die Würfel kein einziges Schwert, dann sogar doppelt so viele. Zeigen die Würfel den gelben Würfel, dann darf ein gelber Würfel vom Heldentableau dem eigenen Vorrat hinzugefügt werden. Auf den gelben Würfeln wiederum gibt es jeweils ein Symbol für den roten Würfel, welcher über diesen Weg dann ebenfalls in den Vorrat gelangen kann. Allerdings zeigen die gelben wie auch die roten Würfel auf einer Seite ein X. Sollte dieses Symbol gewürfelt werden, wandert der betreffende Würfel direkt wieder zurück aufs Tableau.

So vergrößert und verkleinert sich der eigene Würfelvorrat stetig, bis alle Steckbriefe weg sind und die Münzen gezählt werden.

Zu zweit

Wird nur zu zweit gespielt, bekommen beide Personen einen Duell-Marker. Wurde ein Schwert-Ergebnis nicht überboten, wird der Duell-Marker der Person zum Steckbrief gelegt. Erst wenn auch der Duell-Marker eine Runde überlebt hat, darf der Steckbrief eingeheimst werden.

„Würfelhelden“ bringt nichts überraschend Neues mit sich. Ganz im Gegenteil bekomme ich einen Mechanismus serviert, den ich so schon eine Million mal gesehen habe. Dennoch hat es Spaß gemacht, dieses Spiel zu spielen, und das lag vor allem an der Interaktion und den Optionen, die einem geboten werden.

Ich würfle nicht stupide Runde um Runde darum, wer mehr Schwerter neben den Steckbrief legen kann. Ich kann ausgehend von meinem ersten Wurf auch die Entscheidung treffen, lieber auf Münzen zu gehen, oder meinen Würfelvorrat zu vergrößern. Damit würde ich den Steckbrief aber vielleicht einer anderen Person überlassen. Möchte ich das?

Neben diese einfachen Entscheidungen macht es Spaß, sich gegenseitig mit Schwertern zu überbieten. Gerade wenn der eigene Würfelvorrat groß ist und mal eben 20 Schwerter zum Steckbrief gelegt wurden, wird gehofft und gebangt, dass diese dort auch bleiben bis man wieder dran ist.

Die gelben und roten Würfel geben einem das Gefühl, dass die eigene Heldenfigur stärker geworden ist. Doch die Gefahr sie wieder zu verlieren ist omnipräsent und macht jeden Würfelwurf spannend.

Es kommt mir ein bisschen so vor wie die ultraleichte Variante von „King of Tokyo“. Und wie auch dort ist „Würfelhelden“ leider miserabel zu zweit. Die Duell-Plättchen fühlen sich an wie eine Behelfslösung.

Ansonsten ist „Würfelhelden“ ein tolles, einfaches Würfelspiel für Zwischendurch mit schicken Illustrationen. Empfehlen kann ich es allen, die etwas lockeres suchen und Interaktion zu schätzen wissen.

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Bilder vom Spiel

Tags: 2-4 Personen, 30 Minuten, Würfelspiel