Test | Origins - First Builders
Die Ankunft der „Origins“ auf der Erde veränderte alles. Sie lehrten uns Kultur, Wissenschaft und Kriegskunst und wir die Archon‘s, die wir unser Volk anführen, nutzen dieses Wissen, um Städte und Monumente auszubauen und unser Volk zu Ruhm und Ehre zu führen.
Board & Dice & Giant Roc hat uns „Origins“ freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!
Wir haben die englische Version getestet. Die inhaltsgleiche deutsche Version ist bei Giant Roc erschienen.
Citius, altius, fortius – schneller, höher stärker
Zur Spielvorbereitung wird das Spielbrett und das sonstiges Material ausgelegt. Alle erhalten ein Player Board, eine Archon-Figur, sowie jeweils ein Ressourcenplättchen Gold, Weisheit, Essen und Stein sowie zwei Stadt-Startplättchen, die aneinandergrenzend ausgelegt werden.
„Origins“ ist ein Dice Placement Spiel, welches mit unterschiedlichen Spielmechaniken wie Plättchen legen kombiniert wurde. Es wird mit zwei Würfeln je Person begonnen. Allerdings altern Würfel und müssen im Laufe des Spiels ersetzt werden. Um zusätzliche Würfel zu erhalten und somit die Bevölkerung wachsen zu lassen, müssen spezielle Populations-Basen erworben werden, auf denen die Würfel platziert werden. Generell sind Würfel in verschiedenen Farben verfügbar.
Die Würfel sowie die Archon-Figur werden auf dem Spielbrett bei den Raumschiffen der Origins eingesetzt, um Aktionen auszuführen. Diese Schiffe teilen die Farben der Würfel. Hat der eingesetzte Würfel die gleiche Farbe wie das gewählte Raumschiff, darf zusätzlich noch eine Bonus-Aktion ausgeführt werden.
Die Raumschiffe sind drehbar und zeigen einen Wert, den der eingesetzte Würfel haben muss, um die Aktion kostenfrei auszuführen. Stimmen die eingesetzten Würfelaugen nicht überein, ist die Differenz in Weisheitsplättchen zu begleichen. Die Archon-Figur unterliegt dieser Einsatzregel nicht.
Als Aktionen können Ressourcen erlangt, auf einer Militär-Leiste vorgerückt, mit Stadtplättchen die eigene Stadt erweitert, neue Würfel erworben oder auf einer der Tempelleisten vorangeschritten werden.
Durch den Erwerb von weiteren Stadtplättchen kann die eigene Stadt weiter ausgebaut, bzw. ein Stadtdistrikt geschlossen werden. Der Bau wird entsprechend des Aufdrucks mit Siegpunkten oder Ressourcen belohnt. Die Stadtplättchen haben verschiedene Farben. Wenn vier Stadtplättchen ein zusammenhängendes Quadrat bilden, das einer zum Spielbeginn ausgelegten Aufgabenkarte entspricht, kann ein eigener Würfel als separate Aktion in die Mitte dieses Distriktes gesetzt werden und diesen dadurch schließen. Dadurch wird die Aufgabe erfüllt und man erhält Siegpunkte. Im Anschluss werden die angrenzenden Stadtplättchen erneut für die Belohnungen aktiviert. Der Würfel verbleibt dort allerdings bis zum Spielende und kann nicht mehr eingesetzt werden.
Durch die Abgabe von Gold können spezielle Türme auf einem der beiden Start-Stadtplättchen ausgebaut werden. Diese Türme sind am Spielende Siegpunktmultiplikatoren für eingesetzte Würfel in einem geschlossenen Distrikt. Dabei wird die Anzahl der Turmscheiben einer Farbe mit dem Wert der Würfel der gleichen Farbe multipliziert.
Die Tempelleisten erlauben neben Siegpunkten auch den Erhalt spezieller Karten, die zusätzliche Verbesserungen erlauben, solang man am weitesten auf einer Leiste vorangeschritten ist. Wir man auf der entsprechenden Leiste durch eine andere Person eingeholt muss der Bonus (z. B. zahle eine Weisheit weniger beim Erwerb von Stadtplättchen und Würfeln) wieder abgegeben werden.
Die Militärleiste ermöglicht den Erhalt von Ressourcen und Siegpunkten, sowie von Plättchen, die eingesetzt werden können, um zwei Aktionen direkt hintereinander auszuführen. Zusätzlich bestimmt der Fortschritt über die Startperson der nächsten Runde.
Eine Runde wird so lange abwechselnd gespielt, bis alle gepasst haben. Im Anschluss werden die eingesetzten Würfel zurückgenommen und um den Würfelwert +1 erhöht. Würde nun die Augenzahl sechs überschritten, so wird der entsprechende Würfel als Advisor-Würfel auf dem Player-Board eingesetzt und steht für den Rest des Spiels nicht mehr zur Verfügung, bringt aber Siegpunkte bei der Endwertung.
Das Spielende wird eingeläutete, wenn eine der folgenden Endbedingungen eintritt:
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Wenn jemand auf allen drei Tempelleisten ganz oben angekommen ist
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Es kein Gold mehr über den Distrikt-Karten gibt
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Es nur noch drei oder weniger Farben im Nachfüllvorrat der Turmplättchen gibt.
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Eine der Stadtbewohner-Würfel Farben im Nachfüllvorrat nicht mehr vorhanden ist.
Danach folgt die Endwertung. Siegpunkte werden u.a. durch übriges Gold, die Anzahl der freigeschalteten Stadtbewohner-Plätze, die Tempelleisten und abgeschlossene Stadtdistrikte generiert. Wer in Summe die meisten Punkte erreicht gewinnt das Spiel.
Das Spielmaterial von „Origins“ ist recht umfangreich und die Box gut gefüllt. Der Auf- und Abbau nimmt daher etwas Zeit ein. So schön und harmonisch die Farbwahl ist, so sind die schon fast ineinander überlaufenden Farben von orange, zu rot, zu lila, manchmal leider schlecht voneinander zu unterscheiden. Für Menschen mit Farbfehlsichtigkeit könnte dies schwierig werden. Auch ist es unglücklich, dass sich die Symbole von Essen (Getreide) und Gold sehr ähneln. Eine weitere schwierige Sichtbarkeit gibt es bei den Raumschiffen. Leider ist hier bei schlechtem Licht wirklich nur schwer zu erkennen, welcher Wert gerade abgebildet ist.
Zum Glück ist nichts davon spielentscheidend, denn „Origins“ macht einiges richtig. Es ist ein anspruchsvolles Kennerspiel mit zahlreichen Möglichkeiten, die geschickt ineinandergreifen, dennoch sind die Züge recht überschaubar, da immer nur eine Aktion ausgeführt werden kann, wodurch sich die Downtime in Grenzen hält.
Die Spielmechanismen sind nicht neu, aber harmonieren wunderbar miteinander und fügen sich zu einem runden und gelungenen Spiel zusammen. Die Wahl und Umsetzung der eigenen Strategie, durch eine effektive Kombination der einzelnen Mechanismen ist spielbestimmend. Auch wenn sich vieles in „Origins“ um Würfel dreht, kommt das Spiel fast gänzlich ohne Glückselemente aus, was Strategen ansprechen dürfte.
Interessante Mechanismen sind das Altern der Würfel und das Drehen der Raumschiffe bei Nutzung einer Aktion. Hier entsteht auch die meiste Interaktion, denn wer möchte schon gerne, zusätzlich Ressourcen für die Nutzung einer Aktion zahlen. Daher ist das richtige Timing wichtig. Stets wird versucht, möglichst die eigenen Würfel bestmöglich einzusetzen und gleichzeitig, sollte sich die Gelegenheit bieten, das Rad für die Konkurrenz so zu drehen, dass die Nutzung zusätzlich kostet. Allerdings gibt es meist ausreichend Alternativen, so dass niemand ernsthaft ausgebremst wird.
Die Aktionsmöglichkeiten, wie Städteausbau, militärische Stärke, Bevölkerungsvergrößerung oder das Voranschreiten auf den Tempelleisten sind gut ausbalanciert und bieten, jede auf ihre eigene Art, Möglichkeiten Siegpunkte zu generieren. Hierdurch wird durch das Austesten verschiedener Strategien ein hoher Spielwert geboten. Von Spiel zu Spiel verschiedene Bonuskarten auf den Tempelleisten laden zusätzlich dazu ein, stets eine andere Strategie auszuprobieren.
Auch wenn 1-4 Personen angegeben sind, so ist der Solo-Modus, wie auch in der Anleitung beschrieben, nur ein Trainingsmodus, der in die Spielmechanik einführt. Generell lässt sich „Origins“ mit jeder Anzahl an Personen gut spielen. Die beste Mischung aus geringer Downtime und ausreichend Interaktion liegt unserer Meinung nach bei drei Personen.
„Origins“ ist ein grundsolides Strategiespiel, das mit einer Vielzahl an Optionen vor allem Strategen ansprechen dürfte. Ein wichtiger Aspekt ist das Management der meist knappen Ressourcen, um stets effektiv agieren zu können. Es wurden diverse Spielmechaniken geschickt miteinander verknüpf, welche einzeln betrachtet in der ein oder anderen Form meist bekannt wirken. Im Zusammenspiel mit dem Altern der Würfeln und dem sich stets verändernden geforderten Würfelwert jedes Raumschiffs entsteht ein jedoch eigenes Spielgefühl. Leider wirkt die Thematik austauschbar, da vor allem die Spielmechanik mit den vielen Entscheidungen im Vordergrund steht. In Summe hat uns „Origins“ aber gut unterhalten.
Für Interessierte ist noch zu erwähnen, dass bei der Spieleschmiede „Origins“ auch auf Deutsch erschienen ist.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Dice-Placement, Ressoucenmanagement, Kennerspiel