Test | Tharos

Test | Tharos - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

 

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„Tharos“ ist ein Spiel, das man in dieser Form nicht allzu oft zu Gesicht bekommt; nur leider steht es sich häufig selbst im Weg. Es beginnt allein mit der Ansage, dass es sich bei „Tharos“ um ein Bag-Building-Spiel handelt, was meiner Meinung nach absolut nicht den Tatsachen entspricht. Ja, „Tharos“ hat einen Würfelbeutel aus dem Würfel gezogen werden und dem auch Würfel hinzugefügt werden können. Das allein macht jedoch kein Bag-Building-Spiel aus, da es zum einen nur insgesamt sechs Würfel gibt, die dem Beutel hinzugefügt werden können und zum anderen keinerlei Kontrolle über den Inhalt des Beutels herrscht. So können zum Beispiel auch keinerlei Würfel aus dem Beutel wieder entfernt werden, sodass wir uns häufiger in der Situation sahen, eigentlich gar keine Würfel hinzufügen zu wollen, da das unsere Wahrscheinlichkeit senkte, die Würfel zu ziehen, die wir wollten.

Im Kern ist „Tharos“ ein Würfel-Worker-Placement-Spiel und erfüllt diesen Ansatz recht gut. Alle Aktionen sind klar auf dem Spieltableau einsehbar, alle Personen verfügen über die gleichen Fähigkeiten und bis auf ein paar Aktionskarten sind alle Informationen immer einsehbar, was insbesondere für die Erklärung des Spiels und den Spielfluss gut ist. Alle Symbole werden gut anhand von Spielreferenzen erklärt und verleihen dem Spiel einen beinahe sprachneutralen Anstrich. Der gesamte Spielfluss ist dadurch sehr angenehm, da es während des Spielverlaufes kaum bis gar nicht zu Unterbrechungen zwecks Regellektüre kommt. Auch die Komplexität wird dadurch ein wenig abgeschwächt, was insbesondere in diesem Genre nicht allzu häufig ist.

 

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Was nicht unterschätzt werden sollte, ist der Glücksfaktor des Spiels. Durch den Würfelbeutel besitzt die Spielgruppe kaum Kontrolle darüber, was sie ziehen und dadurch auch wie ihre zukünftigen Spielzüge aussehen könnten. Was für ein kleines strategisches Würfelspiel gut sein kann, ist für ein Spiel wie „Tharos“, das gut und gerne 1,5 -2 Stunden dauert, relativ tödlich. Egal wie gut manche Personen ihre Spielzüge vorbereitet haben, es besteht immer die Möglichkeit, dass ein schlechter Würfelwurf oder eine falsch gezogene Aktionskarte über Sieg und Niederlage entscheiden. Hier wird die Ambivalenz des Spiels besonders deutlich.

„Tharos“ möchte im Grunde ein nettes Bag-Building-Spiel sein, ist mit einer Spieldauer von 1,5 – 2 Stunden für dieses Genre aber viel zu lang, besitzt viel zu viele Mechaniken, die das Spiel künstlich aufblähen und beinhaltet zu wenig Bag-Building-Aspekte, um es diesem Genre überhaupt zusprechen zu können. Zeitgleich ist „Tharos“ ein gutes Würfel-Worker-Placement-Spiel, besitzt dafür aber einen teilweise sehr hohen Glücksfaktor, was einigen Spielgruppen böse aufstoßen könnte.

 

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Die Spiele von „Spielworxx“ besitzen alle einen eher klassischeren Brettspielstil, gegen den ich persönlich nichts habe, jedoch lässt sich dieser Stil keineswegs mehr mit heutigen Brettspielen vergleichen. Viele Brettspiele werden heutzutage nur wegen des Artworks gekauft und gespielt, was insbesondere auf Plattformen wie Kickstarter deutlich wird. „Tharos“ wirkt im Vergleich sehr langweilig. Zwar sind das Spielmaterial und auch das Artwork qualitativ hochwertig, dennoch wirkt es mit seinen Illustrationen und Holzwürfeln aus der Zeit gefallen. Was für viele Spielgruppen gewiss kein Problem darstellt, könnte andererseits dafür sorgen, dass „Tharos“ schnell übersehen wird, weil es nicht interessant genug aussieht. Zudem kommt hinzu, dass „Tharos“ nach typischem Eurogame-Vorbild komplett losgelöst von seinem Thema ist und das Thema nur den äußeren Rahmen vorgibt.

Wie lässt sich das Spiel also zusammenfassen? „Tharos“ ist ein Spiel, das nicht so recht weiß, wohin es eigentlich möchte. Spielgruppen, die ein Bag-Buidling-Spiel wie „Quacksalber von Quedlinburg“ erwarten, werden, ob der sehr seichten Bag-Building-Mechaniken, schwer enttäuscht. Insbesondere Worker-Placement-Fans sollten hier aber nicht zu schnell wegschauen. „Tharos“ bietet einen interessanten Ansatz, der klassische Worker-Placement-Mechaniken ein wenig abstaubt und auflockert. Es bietet viele Variationsmöglichkeiten und trotz des nicht komplett kompensierbaren Glücksfaktors eine gute Spieltiefe durch die vielen Aktionsmöglichkeiten, die der Spielgruppe in jedem Spielzug zur Verfügung stehen.

„Tharos“ ist weder Fisch noch Fleisch, aber dennoch gut genug, um vielleicht doch einmal als Abwechslung auf der Speisekarte zu landen.

 

 

wertung

 

 

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Tags: Dice-Placement, Workerplacement, Ressoucenmanagement, Kennerspiel, Strategie

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