Angespielt // EOS: ISLAND OF ANGELS

ANGESPIELT // EOS: ISLAND OF ANGELS

Als EOS vor vielen Jahren verschwand, traute sich keine menschliche Seele mehr in die Nähe der Insel. Dort, wo sie einst existierte, waren nun Nebelschwaden, die den Ort in Dunkelheit hüllten. Die ortsansässigen Seefahrer, welche sich der Insel näherten, kamen nie wieder zurück. Es heißt, sie wurden von Dämonen verschlungen oder fielen den scharfkantigen Felsen zum Opfer. So wurde EOS über lange Zeit gemieden, bis schließlich der mutige Kapitän Kareem von diesem finsteren Ort zurückkehrte. Doch er hatte weder Gold noch Silber geladen. Auf seinem Schiff befand sich ein Engel. Als Dank für seine Rettung schenkte er Kareem Unsterblichkeit und stieg in den Himmel empor. Dabei erzeugte der Engel so günstige Winde, die fortan eine sichere Überfahrt zur Insel ermöglichten. Sofort entbrannte ein erbarmungsloser Wettstreit, um Ruhm, Macht und Gold. Alle umliegenden Nationen entsandten ihre besten Männer und Frauen, um in den niemals endenden Kampf zwischen Engeln und Dämonen einzugreifen.


KING RACOON GAMES hat uns einen Prototypen von EOS: ISLAND OF ANGELS freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Darum geht es in dem Spiel

 

EOS ist ein kompetitives Worker-Placement-Spiel, aus der Feder von Felix Mertikat und Till Bröstl. Es ist für zwei bis fünf Seefahrende, im Wettstreit um Ruhm, Reichtum und Ehre ausgelegt. EOS ist für Kinder ab 12 Jahren geeignet und eine Partie dauert, laut dem Verlag KING RACOON GAMES, durchschnittlich 90-120 Minuten. EOS wird voraussichtlich am 7. September auf Kickstarter erscheinen (Link am Ende des Artikels). In EOS: ISLAND OF ANGELS schlüpfen die Personen in die Rolle verschiedener Nationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, EOS zu erkunden und einen Eintrag in den Geschichtsbüchern der Insel zu ergattern.

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Dies tun sie, indem sie Engel erwecken, Dämonen töten, Missionen abschließen, Ruhm erlangen, Abenteuer bestreiten, die Moral der Mannschaft fördern und Truppen unterstützen. Die Person mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels, gewinnt EOS.

 

Alle wollen Meer

 

In EOS: ISLAND OF ANGELS, wählen die die Spielerinnen und Spieler je eine Nation und das dazugehörige Schiff. Anschließend werden je zwei Missionskarten ausgeteilt, von denen eine ausgesucht wird. Außerdem erhalten alle spezifische Nationenkarten und unterschiedliche Startvorteile.

In der ersten Runde wird eine Reisekarte gezogen. Anschließend wird der Schiffsmeeple auf oder über eines der vier Außenfelder bewegt. Sobald sich das Schiff auf ein Seefeld mit einem Bonus bewegt, wird dieser erlangt. Boni können Ruhm, Gold, Reisekarten, Siegpunkte, aber auch Dämonen oder Gefahrenkarten sein. Ein Bonus kann nicht mehr, als einmal pro Runde aktiviert werden. Außerdem können Bonuseffekte, die von Schiffen, Helden, Engeln, permanenten Reisekarten oder anderen Quellen ausgehen, ausgeführt werden.

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Nach der ersten Runde können die Mitspielenden ihren Zug mithilfe einer Aktion vorbereiten und anschließend ihre Meeple einsetzen, um Crewmitglieder zu aktivieren. Es sind fünf verschiedene Vorbereitungsaktionen verfügbar. Keine Vorbereitungsaktion darf doppelt in zwei aufeinanderfolgenden Zügen genutzt wer.

Die Hauptmechanik des Spiels sind jedoch die Crewaktionen. Hierzu wählen die Mitspielenden einen ihrer Meeple aus, von denen sie, je nach Nation, unterschiedlich viele besitzen und platzieren diesen auf einem Crewmitglied oder einem Engel. Das Aktivieren der Crewmitglieder aktiviert dabei unterschiedliche Boni, wie z.B. Entdecker (Lässt die aktivierende Person, durch das Ausspielen einer Reisekarte, segeln.) oder Erster Offizier (Erhöht zwei Ränge eines beliebigen Crewmitglieds.). Engel müssen jedoch erst erweckt werden, bevor ihre Aktionen genutzt werden können. Hierfür muss die Moral eines Crewmitglieds auf Stufe vier sein. Anschließend wird eine Segnung ausgeführt, die der aktiven Person einen Bonus und allen Mitspielenden die Hälfte des Bonus gewährt. Spielerinnen und Spielern, die Engel erweckt haben, erhalten zusätzlich besondere Fähigkeiten.

Zuletzt wird die Gesellschaftsaktion ausgeführt, welche zunächst durch eine Schiffsverbesserung freigeschaltet werden muss. Dies ist eine Spezialfähigkeit, welche anderen Personen hilft und Siegpunkte für die eigene Nation generiert.

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Sollten die Mitspielenden zu Beginn des Zuges keine Meeple mehr haben, findet eine Segelphase, mit Auffrischung der eingesetzten Arbeiter statt.

Während der Segelphase hat man die Möglichkeit, epische Abenteuer zu erleben. Diese bieten unterschiedliche Herausforderungen. Bei Gelingen, wird ein Eintrag auf der Chronicles Skala gemacht.

Das Spiel endet, nachdem das letzte Feld der Chronicles Skala besetzt wurde. Jeder Punkt der Chronicles Skala wirkt sich zudem positiv auf die Siegpunkte aus. Die Person mit den meisten Siegpunkten am Ende des Spiels, gewinnt EOS.


Das abgebildete Material, Spielmechaniken, Regeln, Werte und Kartentexte sind work in progress und werden im Laufe der Kampagne und der Entwicklungszeit angepasst.<

Ich finde das Thema von EOS: ISLAND OF ANGELS sehr ausgefallen und erfrischend. Im Prototyp sind bereits mehrere Zeilen zu der Geschichte und dem Hintergrund des Spiels zu lesen. Ich finde es stets faszinierend, wenn Autoren eigene ausgeschmückte Welten für ihre Brettspiele kreieren.

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Das Artwork gefällt mir bereits sehr gut. Die Crewmitglieder haben, je nach Nation, alle ihr eigenes Aussehen. Hierdurch gewinnt das Spiel enorm an Immersion und die Fantasie der Mitspielenden wird angeregt. Der Spielplan hingegen könnte mehr Details oder kleine Eastereggs enthalten, da er ansonsten recht einfarbig wirkt.

Die Anleitung beinhaltet noch Regel- und auch einige Rechtschreibfehler. Darüber hinaus ist die Ikonografie der epischen Abenteuer nicht eindeutig genug. Um ein episches Abenteuer komplett verstehen zu können, muss im Regelwerk nachgeschlagen werden. Hier wünsche ich mir für die finale Version mehr Klarheit auf den Plättchen.

EOS bietet extrem viele Möglichkeiten, um an Siegpunkte zu kommen. Ein Aspekt, welcher durchaus seinen Charme hat und gut durchdacht ist. Egal an welchem Rädchen gedreht wird, es werden ständig Siegpunkte erwirtschaftet. Dies gelingt dem Spiel sehr gut und es wird fast eine sandboxartige Umgebung geschaffen. So können die Spieler und Spielerinnen unterschiedliche Strategien verfolgen, ohne dabei zu weit ins Hintertreffen zu geraten.

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Wirklich beeindruckt hat mich jedoch die Asymmetrie der verschiedenen Nationen. Hier kommen teilweise komplett neue Mechaniken pro Nation hinzu. Für mich ist dies von allen positiven Aspekten des Spiels, der bedeutendste. Es macht durchaus Spaß, die unterschiedlichen Völker auszuprobieren. Ich bin sehr gespannt, ob hier noch weitere Nationen für die Kickstarter Kampagne geplant sind.

Auffallend ist, dass das Spiel eine neue Art der Interaktion besitzt. Statt die Mitspielenden zu behindern, wird ihnen geholfen. Mir gefällt es besser, meinem Gegenüber die Suppe zu versalzen, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Art der Spielerinteraktion einigen Spielrunden gefallen dürfte.

Insgesamt macht EOS: ISLAND OF ANGELS bereits als Prototyp einen guten Eindruck. Es hat definitiv noch einige work in progress Schwächen, doch bin ich zuversichtlich, dass diese im Laufe der Entwicklungszeit angegangen und behoben werden.

 

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Bilder vom Spiel

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Tags: 2-5 Personen, Prototyp, 90-120 Minuten, Worker Placement

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