TEST // IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS

TEST // IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS

Der Krieg gegen die Zwerge ist lange verloren und euer Trollvolk aus dem Berg vertrieben. Doch der Berg ist nun eingestürzt und ruft euch auf, nach Hause zu kommen. Jetzt entbrennt die Rivalität um den Titel ,,König des Berges“ zwischen euch und ihr beginnt, Gefolgsleute zu rekrutieren, Tunnel zu errichten, eure großen Hallen wieder aufzubauen und die verschütteten Statuen der Ältesten auszugraben, um sie nahe an das Herz des Berges zurückzubringen. So sammelt ihr Ehre, um schlussendlich auf dem Thron IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS Platz zu nehmen.

 

halle des bergkoenigs info

SKELLIG GAMES hat uns IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Es geht in die Tiefe

Die Spielplanseite für zwei bis drei Spielende zeigt eine kleinere Karte im herbstlichen Design, während die Seite für vier bis fünf Spielende das größere, schneeumrahmte Berginnere zeigt. Tetrisförmige Tunnelplättchen werden ebenso wie die Ressourcen Geld, Stein, Eisen, Herzstein, Hämmer, Kristalle, Loren und die großen Hallenplättchen sortiert neben dem Plan ausgelegt. Die Trollkarten werden getrennt nach Stufe gemischt und als Pyramide angeordnet ausgelegt.

Stufe eins bildet die untere Reihe mit fünf offenen Karten, darüber werden vier Karten der Stufe zwei aufgedeckt, wobei aus dem schwarzen Sack für jede dieser Karten ein farbiger Sockel gezogen und darauf abgelegt wird. Ganz oben bilden drei Karten der Stufe drei den Abschluss der Horde. Drei Zauberkarten werden offen ausgelegt und entsprechend der Anzahl der Spielenden werden Werkstattplättchen bereitgelegt. Abschließend werden noch Statuen in zufälliger Farbreihenfolge auf die passenden Felder des Spielbretts gestellt und die Sockelwertungsmarker auf der Sockelleiste verteilt.

 

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Jede Person bekommt eine farbig passende Spielertafel zu ihren sechs Start-Trollkarten und zieht zwei davon, sucht sich eine Karte aus, legt sie auf den markierten Slot seiner Spielertafel und zieht eine Karte nach. Nachdem so alle Slots besetzt wurden, erhalten alle die am unteren Rand der ausgewählten Karten abgedruckten Startressourcen und schieben ihre Trollkarten dann bis zur Markierung unter die Slots. Die Spielenden platzieren ihre Torplättchen auf eines der möglichen Startfelder auf dem Spielplan und der Kampf um den Bergkönig-Titel kann beginnen.

 

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Auf dem eigenen Spielertableau ist die Abfolge der möglichen Aktionen in jedem Zug zur Orientierung aufgedruckt.

  1. Einen Zauber wirken und eine Werkstatt aktivieren:

Wer am Zug ist, kann durch die Abgabe eines Kristalls die Fähigkeit einer der ausliegenden Zauberkarten aktivieren. Liegen drei Kristalle auf einer Karte – wurde dieser Zauber also schon dreimal gewirkt – wird diese Karte abgelegt und eine neue Zauberkarte kommt ins Spiel. Baut eine Person im Laufe der Partie einen Tunnel an ein aufgedrucktes Werkstattsymbol, darf sie sich eines der ausliegenden Werkstattplättchen aussuchen und darüberlegen. Diese Werkstatt kann nun einmal im eigenen Zug aktiviert werden. Meist ermöglichen diese Werkstätten einen Ressourcentausch.

 

  1. Einen Troll rekrutieren oder einen Tunnel bauen

Trollkarten der Stufe eins können kostenlos genommen werden. Um Trolle aus der zweite oder dritte Reihe nehmen zu dürfen, müssen die darunter liegenden Trolle mit Münzen bestochen werden. Die Münzen werden auf diesen Karten abgelegt und können von der Konkurrenz beim Rekrutieren natürlich eingesammelt werden. Auch die Sockel, die auf den mittleren Trollen liegen, dürfen bei deren Rekrutierung zum eigenen Vorrat gelegt werden. Wird ein Troll der obersten Reihe erworben, darf die Farbe des Sockels selbst gewählt werden, der anschließenden in den eigenen Besitz wandert. Anschließend wird eine neue Karte der entsprechenden Stufe aufgedeckt und der rekrutierte Troll immer in den eigenen ,,Troll-Thing“ oberhalb des Spielertableaus eingefügt, indem er über zwei bereits existierende Trolle gelegt wird. Dadurch löst die neue Trollkarte eine Kaskade aus, da nun die neue Karte und die Karten darunter aktiviert werden. Die darauf abgebildeten Ressourcen werden auf die Karten gelegt. Liegen noch Ressourcen von einer letzten Aktivierung auf einer Karte, wird diese nicht aufgefüllt.

Gräbt die Person stattdessen einen Tunnel, bezahlt sie die Kosten, die der Anzahl der Felder des gewünschten Plättchens entsprechen, entweder mit Stein, Eisen oder Herzstein. Das Material bestimmt die Punktzahl, die direkt auf dem Rundentrack abgetragen wird. Tunnelplättchen müssen immer mit mindestens einer Kante an ein bereits bestehendes eigenes Tunnelplättchen angebaut werden. Es darf nicht mit einem anderen Plättchen überlappen und darf nie an ein gegnerisches Netzwerk angrenzen. Für das Überbauen eines Trümmerfeldes muss zusätzlich noch ein Hammer bezahlt werden. Wird eine Statue überbaut, wird sie ausgegraben und automatisch auf dem Tunnelplättchen platziert. Besitzt das gerade gebaute Tunnelplättchen eine Verankerung (Loch), darf darauf, aber nur unmittelbar nach dem Tunnelbau, ein Sockel aus dem eigenen Vorrat platziert werden. Der Berg ist in fünf Schichten unterteilt. Es kann immer nur ein Sockel jeder Farbe auf jeder Schicht des Berges stehen. Baut eine Person nun einen blauen Sockel in den orangenen Bereich des Berges, nimmt sie sich das dazugehörige Wertungsplättchen von der Leiste auf dem Spielplan. Dies zeigt allen anderen Spielenden an, dass in dieser Ebene kein blauer Sockel mehr gebaut werden darf.

 

  1. Eine große Halle einweihen

Bilden die eigenen Tunnelplättchen im Laufe der Partie einen lückenlosen Bereich, der genau der Größe und der Form einer der ausliegenden Hallenplättchen entspricht, darf dieses Plättchen darauf platziert werden. Diese leere Halle ist meist bereits eine gewisse Anzahl an Ehre wert. Steht jedoch eine Statue auf dem Altarfeld der Halle, steigert sich die Siegpunktzahl.

 

  1. Statuen bewegen

Am Ende des Zuges dürfen Loren aus dem Besitz ausgeben werden, um freigegrabene Statuen im eigenen Tunnelsystem zu bewegen. Damit werden sie näher ans Innere des Berges gebracht, auf den passend farbigen Sockel oder auf das Altarfelder in einer großen Halle gestellt. Eine Lore bedeutet eine Bewegung auf ein angrenzendes Tunnelfeld. Manche Trolle spendieren bei ihrer Aktivierung in der eigenen Trollpyramide nur Loren eines bestimmten Typs. Ist die Lore beispielsweise orange hinterlegt, darf diese nur für die Bewegung einer orangenen Statue verwendet werden.

Sobald jemand am Tisch die zehnte Trollkarte dem eigenen Troll-Thing hinzugefügt und damit die Pyramide vollendet hat, wird die Runde noch beendet und alle erhalten noch genau zwei Züge, bevor das Spiel endet. Bei der Endwertung erhält die Person, die das Spielende eingeläutet hat, einen Bonus von fünf Ehre und alle zählen die Sockelpunkte der eingesammelten Wertungsplättchen. Je drei gleiche Ressourcen, die übrig geblieben sind, werden in eine Ehre umgewandelt, für die großen Hallen wird die darauf abgedruckte Anzahl an Ehre verteilt und jede Statue im eigenen Tunnel erhält Ehre, je nachdem, in welcher Schicht des Berges sie sich befindet. Stehen sie auf passenden Sockeln, bringen sie das Doppelte ein. Das Trolloberhaupt mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

 

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Ehre dem Material

In der deutschen Ausgabe werden Solo- bzw. Koop-Modus und die Erweiterung ,,Champions“ gleich mitgeliefert.

Insgesamt besticht das Spiel mit vielen charmant gestalteten Ressourcen. Die Loren und die Hämmer sind nicht nur Farbklötze, sondern formgetreue Holztokens. Genauso ansprechend sind die dicken Holzsockel und die farbigen Statuen in unterschiedlicher Form. Die großen Hallen sind detailgetreu illustriert, die riesigen Zauberkarten sind für alle gut lesbar und die Karten sind insgesamt von guter Qualität. Es liegen ein schwarzer Stoffsack und jede Menge Zippbeutel bei. Wer IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS öfter auf den Tisch bringen will, sollte sich auf lange Sicht am besten ein Inlay für die vielen Ressourcen und Marker zulegen, um die Zippbeutelschlacht zu vermeiden.

Sehr übersichtlich ist das schmale Spielertableau, auf dem die Siegpunktewertung beim Tunnelbau und für Statuen am Spielende in Tabellen ablesbar ist und auf dem die Aktionsabfolge im Zug abgehandelt werden kann. Das erleichtert den Spielablauf ungemein.

Die gut strukturierte Anleitung lässt keine Fragen vor und während des Spiels offen.

 


marisa und marco meinung

IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS protzt nicht nur durch seine schöne Optik und Haptik, sondern auch durch seine interessante Spielmechanik. Tetrisförmige Tunnelplättchen, die an Rosenbergische Puzzlespiele erinnern, haben uns zunächst abgeschreckt. Mittlerweile sind wir einfach puzzlesatt. Aber die Puzzlemechanik wird hier in einer so angenehmen Beiläufigkeit gehalten, dass auch Puzzleabgeneigte Freude finden können. Das Hauptaugenmerk liegt nämlich eher auf dem cleveren Ausgraben und Aufstellen der Statuen und dem Erstellen der eigenen Trollkaskaden zum Ressourcengenerieren. Dies erfordert immer wieder taktische Entscheidungsmomente und viel Vorausplanung.

 

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Die Spielzeit wird nicht durch eine bestimmte Anzahl von Runden limitiert, sondern ergibt sich ganz organisch aus diesem Kaskadenbau. Dabei kommt es nicht vor, dass die Spieler:innen das Spielende künstlich in die Länge ziehen, denn ohne Ressourcen lässt es sich schlecht gewinnen. Alle werden so unbewusst zum Spielende hingetrieben, wodurch das Spiel sehr rund und balanciert wirkt.

Durch die Regel, keinen gleichfarbigen Sockel in eine bereits besetzte Bergschicht bauen zu können, ergibt sich eine Spielspannung, die sich beim Bau von Tunnelflächen für die großen Hallen noch zuspitzt. Besonders am Ende entsteht ein regelrechter Wettlauf um die besten Hallen und das finale Aufstellen der Statuen auf die vorbereiteten Sockel. Manchmal fehlt nur eine einzige Lore zur glorreichen Installation.

Neben der Konkurrenz beim Trollkauf bieten diese Aspekte jedoch die einzige Interaktion, denn ansonsten bauen alle Spielenden mehr oder minder fröhlich solitär vor sich hin. Die Tunnel bleiben stets getrennt voneinander und besonders zu zweit kommt man sich da nicht in die Quere.

 

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Besteht die Runde aus vier Spielenden, die bereits mindestens eine Partie IN DEN HALLEN DES BERGKÖNIGS auf dem Kerbholz haben, können wir zur Förderung der Interaktion allen nur wärmsten das Teamspiel ans Herz legen. Zwei gegen zwei beginnen zwar beide Teams den Tunnelbau am eigenen Startfeld, jedoch gibt es eine gemeinsame Ressourcenkiste und die Tunnel können zum vereinigten Transport der Statuen und Nutzen der Werkstätten verbunden werden. So bespricht das Team vorausschauend seine Taktik und rekrutiert und baut mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen. Dieser Modus hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und war eine großartige Abendunterhaltung.

Generell punktet das Spiel durch seine verschiedenen Modi. Denn soll der Konkurrenzdruck vermieden werden, kann sich die Gruppe zusammenschließen und im Koop-Spiel (das dem Solomodul entspricht) versuchen, trotz unvorhersehbarer Beben und Flüche die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Dieser Modus bringt sogar eine Kampagne mit, die je nach Sieg oder Niederlage für die nächste Koop-Partie Vor- oder Nachteile ins Spiel bringt. Zu zweit hat er bei uns allerdings nicht gezündet, da sich die strategischen Möglichkeiten für den Gewinn in Grenzen halten.

Die Championserweiterung gibt allen Spielenden noch eine dauerhafte Fähigkeit, die wir jedoch unterschiedlich stark erlebt haben, wodurch sich das Spiel frustrierend unausgeglichen entwickeln kann.

Durch diese vielen unterschiedlichen Spielmodi wird besonders dem Wiederspielwert etwas Gutes getan, denn nach zwei, drei Partien werden die gewinnbringendsten Strategien erkannt und diesen wird sodann immer wieder nachgegangen.

Sich eventuell erschöpfender Spielreiz, Zippbeutelflut und geringe Interaktion im normalen Spielmodus sind die einzigen kleinen Kritikpunkte, die uns beim Spiel aufgefallen sind. Ansonsten können wir für IN DER HALLE DES BERGKÖNIGS nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

 

halle des bergkoenigs wertung

 

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Tags: Enginebuilder, Pick up and deliver, 1-5 Spieler, Puzzle

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