TEST // AVIGNON

TEST // AVIGNON

1378. Das Papsttum in Rom steht vor einer Spaltung der Kirche, da ein zweiter Papst Anspruch auf das Amt des Stellvertreters Christi auf Erden erhebt. Nun ist es an der Zeit zu beweisen, wer der rechtmäßige Führende der christlichen Welt ist und durch kluge Machtspiele den Sitz Roms als Zentrum der Welt zu gewährleisten. In AVIGNON – KRIEG DER HEILIGEN übernehmen 2 Spielende diese Rollen und messen sich in einem tauziehähnlichen Kartenspiel miteinander, aber wer wird zum Schluss die Oberhand gewinnen – der alte Papst in Rom oder der neue Papst in Avignon?

 

infos zum spiel

Wir haben AVIGNON selbst gekauft.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Darum geht es im Spiel

 

In AVIGNON – KRIEG DER HEILIGEN ist es das Ziel der Spielenden, sich durch kluges Taktieren die Treue von 3 Anhängerschaften zu sichern. In einem Verfahren, dass dem Tauziehen sehr ähnelt, werden die Anhängerschaften auf dem Spielfeld verschoben, bis sie den Bereich eines der beiden Spielenden erreichen. Während der Spielzüge stehen den Spielenden 4 unterschiedliche Aktionen zur Verfügung. Sie verschieben einen der fünf ausliegenden Anhängerschaften für eine Aktion ein Feld weiter zu sich, sie verschieben eine Anhängerschaft für eine Aktion weiter in Richtung des Gegenspielenden, sie legen einen ausliegenden Anhängerschaft ab und ersetzen diese mit einer zufälligen Anhängerschaft des Nachziehstapels oder sie nutzen eine der Aktionen der ausliegenden Anhängerschaftskarten.

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Aus diesen Optionen müssen die Spielenden immer zwei Aktionen auswählen, wobei keine Aktion zweimal gewählt werden und der vorherige Zug des anderen Spielenden nicht gänzlich rückgängig gemacht werden darf (dazu zählt natürlich, dass die Spielenden nicht den exakten Zug des Gegenspielenden rückgängig machen sollen, wobei es kein Problem darstellt, wenn es nur eine der beiden Aktionen betrifft).

Die Aktionen der ausliegenden Anhängerschaft beinhalten unterschiedliche Symbole und einen kleinen Text, der angibt, wie sich der Effekt auswirkt. In den meisten Fällen verschieben die Karten andere Karten (in vielen Fällen sogar mehrere), wobei sie meistens in Verbindung mit negativen Effekten stehen. So müssen zum Beispiel Anhängerschaften in vielen Fällen auch in Richtung des Gegenspielenden geschoben werden, um den positiven Effekt nutzen zu können. Andere Anhängerschaften beinhalten wiederum eine alternative Siegkondition, die für beide Seiten gilt.

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Hat es ein Spielender geschafft, dass sich 3 Anhängerschaft im eigenen Bereich befinden, ist das Spiel gewonnen.

Spielvariationen

Da das Grundspiel nur aus insgesamt 12 Karten (+ Spielübersichten und Feldkarten), die in einem Spiel teilweise mehrfach das Spielfeld betreten können, besteht, benötigt AVIGNON Erweiterungen, um auf Dauer Abwechslung bieten zu können. Die Grundbox von FROSTED GAMES bietet aus diesem Grund bereits eine Erweiterung, mit der das Spiel variationsreicher gestaltet werden kann. Die Anzahl der Karten im Spiel ändert sich durch die Erweiterung zwar nicht, jedoch können sich die Spielenden gezielt neue Anhängerschaften aussuchen, die sie mit Anhängerschaften aus dem Grundspiel austauschen. Bis auf die jeweiligen Effekte und deren Kombinationsmöglichkeiten ändert die Erweiterung an den Regeln jedoch nichts.

 

Was ist in der Box?

 

Wie bereits erwähnt ist AVIGNON ein Mini-Spiel, das aus insgesamt 18 Karten + 6 Karten aus der Erweiterung besteht. Qualitativ ist an den Karten nichts zu beanstanden. Das Design bietet einen schönen Überblick über alle Effekte der jeweiligen Karte, bei dem kein zweiter Blick nötig ist. Die Symbole werden in der Spielübersicht klar erklärt und auch das Artwork der Karten rundet den qualitativen Eindruck ab. Das Regelblatt erklärt die Regeln sehr zielgerichtet und lässt dabei kaum eine Frage offen, was den kurzen und flüssigen Lernprozess unterstützt.

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Einzig eine Entscheidung der deutschen Version von FROSTED GAMES wirft Fragen auf, warum die Karteneffekte sich auf die jeweiligen Fraktionen der Karte beziehen und nicht nur den Namen der jeweiligen Karte tragen. Das bedarf einer kleinen Erklärung: Wenn sich eine Karte auf sich selbst bezieht, wird dies durch das Schlüsselwort „Fraktion“ und den jeweiligen Namen der Karte im Effekt-Text angezeigt. Jede Fraktion verfügt dafür über eine ihr zugeordneten Fraktion, wobei zum Beispiel bei einem Effekt der sich auf „Fraktion Bischof“ bezieht nicht alle ausliegenden Karten mit dieser Fraktion gemeint sind, sondern nur die jeweilige Karte, die den Effekt auslöst. Die Verwirrung wird verstärkt, da die Schachtelrückseite ein Beispiel bietet, bei dem sich die Kartentexte nicht auf „Fraktion Bischof“, sondern nur auf die Karte „Bischof“ beziehen.

Regeltechnisch ändert dies nichts am Spiel, jedoch könnte es zu unbeabsichtigten Missverständnissen führen, wenn von Fraktionen gesprochen wird, obwohl nur eine Karte gemeint wurde. Dieser Umstand soll mit den Erweiterungen aufgeklärt werden.

Tags: 5-15 Minuten, 2 Personen, Abstrakt, Strategie

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